Zweiter Olympia-Test bestanden: Deutsche Handballer schlagen auch Ungarn
"Ich bin recht zufrieden. Wir haben im ersten Halbzeit einen sehr guten Angriff und eine sehr gute Abwehr gesehen. Nach der Pause haben wir etwas den Faden verloren und nicht mehr so gut wie zuvor gedeckt", sagte Gislason bei Sport1: "Was gut war: Als die Ungarn sehr nah dran waren, konnten wir wieder wegziehen. Damit bin ich sehr zufrieden." Youngster Julian Köster ergänzte: "Wir haben ein gutes Spiel gezeigt, so muss es weitergehen."
Zum Match-Center: Deutschland vs. Ungarn
Linksaußen Lukas Mertens (6 Tore) war vor 5022 Zuschauern in Stuttgart der beste Werfer für die Auswahl des Deutschen Handballbundes (DHB). Sechs Tage nach dem 35:30 gegen Olympiasieger und Europameister Frankreich in Dortmund zeigte Deutschland zu Beginn einen hochkonzentrierten Auftritt. Erst nach der extrem dominanten ersten Hälfte geriet der Offensivmotor etwas ins Stocken, in ernsthafte Gefahr kam der Erfolg gegen den Olympia-Teilnehmer aber nicht mehr.
Am Sonntag (17.30 Uhr/Sport1) folgt vor der Abreise in die französische Hauptstadt an selber Stelle noch die Generalprobe gegen Vorrundengegner Japan. Der Auftakt beim olympischen Turnier in Paris und Lille steht sechs Tage später am Samstag (19.00 Uhr/ARD und Eurosport) gegen den EM-Dritten Schweden an.
Starker DHB-Start ins Spiel
In der fünften Minute stand es bereits 6:2 für das deutsche Team, das dank einer starken Deckung zu drei frühen Tempotoren durch die Außenspieler Mertens und Tim Hornke kam. Der erste Eindruck setzte sich anschließend fort: Beim 8:3 (10.) nahm der Ungarns spanischer Trainer Chema Rodriguez bereits seine erste Auszeit.
Schon gegen Rekordweltmeister Frankreich hatte die deutsche Deckung hervorragend harmoniert, und auch die Ungarn fanden gegen Johannes Golla, der zu Beginn einen starken Innenblock mit Shootingstar Julian Köster stellte, zunächst kaum ein Durchkommen. Weil das DHB-Team auch offensiv erfrischend effektiv agierte, wuchs der Vorsprung bei schwülen Bedingungen in der Stuttgarter Halle weiter auf zwischenzeitlich acht Tore - 15:7 (20.).
Viele Varianten, viel Personal
Ohne Franz Semper, der in der finalen Vorbereitungsphase aus privaten Gründen noch nicht zum DHB-Team gestoßen ist, nutzte Gislason die komfortable Situation, um auch spielerische Varianten wie das Sieben-gegen-Sechs im Angriff zu testen. Die Partie plätscherte in der Folge ein wenig vor sich hin.
Das DHB-Team stand hinten auch nach Personalwechseln, so kam unter anderem Jannik Kohlbacher an seinem 29. Geburtstag ins Spiel, zunächst felsenfest. Vorne setzte Spielmacher Juri Knorr seine Kollegen gut in Szene. Nach der Pause durfte sich dessen Vertreter Luca Witzke beweisen.
Im Angriff ließ die deutsche Mannschaft im zweiten Abschnitt allerdings ihre anfängliche Effektivität vermissen. Der EM-Fünfte stand nun defensiv deutlich stabiler und verkürzte beim 26:24 (51.) auf zwei Tore - Deutschland erzielte in der Anfangsviertelstunde des zweiten Durchgangs genauso viele Treffer wie in der ersten Hälfte nach rund fünf Minuten.
Hinzu kam ein Ausfall von Mertens: Der einzige Linksaußen im DHB-Kader musste nach einem Schlag ins Gesicht vorzeitig in die Kabine. Die Partie wurde auf der Zielgeraden so noch einmal umkämpfter. Nicht zuletzt Knorr, der nun wieder im Spiel war, setzte nun aber wichtige Akzente.