Xhaka fühlt sich in Leverkusen pudelwohl: "Bin viel, viel ruhiger geworden"
Bei Bayer 04 Leverkusen wird Granit Xhaka eine absolute Schlüsselrolle zuteil. In der laufenden Bundesliga-Spielzeit kommt er auf eine Passquote von 93 Prozent. Zudem bringt der 31-jährige Schweizer durch zahlreiche Kommandos Ordnung ins Spiel des Bundesliga-Tabellenführers.
Als Stratege im zentralen Mittelfeld nimmt er im taktischen System von Erfolgstrainer Xabi Alonso eine zentrale Rolle ein. Nach seinem Wechsel unters Bayer-Kreuz sei er "viel, viel ruhiger geworden", erklärte der 121-fache Internationale: "Meine Mentalität ist völlig anders. Ich bin viel ruhiger. Mein Spiel ist viel klarer und überlegter. Ich weiß, wann ich pushen und wann ich mich zurückziehen muss. Ich weiß, wann ich das Spiel beschleunigen und wann ich es verlangsamen muss."
Beim FC Arsenal geriet Xhaka häufig durch eine sehr aggressive Spielweise in die Kritik, immer wieder schwächte er sein Team durch vermeidbare Fouls und Rote Karten. Fünf Platzverweise und handelte er sich während seiner Zeit auf der Insel ein, in 225 Premier League Einsätzen bekam er 55 Gelbe Karten zu sehen.
In bisher 15 Bundesliga-Einsätzen wurde der Schweizer lediglich dreimal verwarnt. Kein Zufall, wie Xhaka anmerkte: "Die Erfahrung lehrt einen, dass man nicht immer das riskante Tackling wagen muss. Du kannst mit dem Spieler mitlaufen, du musst nicht immer zu Boden gehen."
Xhaka: Fehlende Unterstützung von Arsenal
Bei der Werkself fühlt sich der Routinier pudelwohl. Von Geschäftsführer Simon Rolfes und Xabi Alonso habe er schon während der Vertragsverhandlungen im vergangenen Sommer "echte Wertschätzung" gespürt.
Die Argumente des Führungsduos waren offenbar überzeugend, denn um den Transfer zu realisieren, legte sich Xhaka sogar mit seiner in Deutschland geborenen Ehefrau an. Anfangs stemmte sich Leonita gegen den Wechsel aufs Festland, weil sie London nicht verlassen wollte. "Wenn man einmal in London gelebt hat, möchte man dort bleiben - vor allem mit der Familie. Wir haben viel darüber nachgedacht. (...) Meine Kinder sind dort geboren, sie haben so viele Freunde gefunden. Aber am Ende war es eine leichte Entscheidung, auch für meine Frau und meine Kinder, denn sie sahen den Plan dahinter", so Granit Xhaka.
Eine Rolle für die Rückkehr nach Deutschland spielte auch die fehlende Wertschätzung vieler Fans. Nach schwachen Leistung wurde der Schweizer häufig von den eigenen Fans ausgepfiffen. Für ihn selbst sei das "Teil des Sports. Manchmal bist du oben, manchmal unten. Aber für meine Familie, die auf der Tribüne stand, war das wie ein Schlag ins Gesicht."
Die Häme hinterließ aber auch bei Xhaka tiefe Wunden. Am Ende habe er das Gefühl gehabt, dass ihm bei Arsenal "wenig Respekt" gezeigt wurde. Für ihn sei klar gewesen, dass der Verein ihn "so schnell wie möglich" loswerden wollte: "Von einer Person abgesehen: Mikel Arteta." Anfang Juli wechselte er schließlich für eine Ablösesumme von 15 Millionen Euro an den Rhein.
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