Wintersport-Tracker: Bö stellt Rekord ein - Doll und Biathletinnen ohne Medaille
Die wichtigsten Events an diesem Wochenende
Biathlon-WM in Nove Mesto (Tschechische Republik) - Single-Mixed-Staffel (Donnerstag, 18:00 Uhr), Staffel Frauen (Samstag, 13:45 Uhr), Staffel Herren (Samstag, 16:30 Uhr), Massenstart Frauen (Sonntag, 14:15 Uhr), Massenstart Herren (Sonntag, 16:30 Uhr)
Skispringen Herren in Sapporo (Japan) - Qualifikation (Freitag, 08:00 Uhr und Sonntag, 01:30 Uhr), Einzelbewerb (Samstag, 08:00 Uhr und Sonntag, 03:00 Uhr)
Ski Alpin Herren in Kvijtfell (Norwegen) - Abfahrt (Samstag, 12:00 Uhr), Super-G (Sonntag, 12:00 Uhr)
Ski Alpin Damen in Crans Montana (Schweiz) - Abfahrt (Freitag und Samstag, jeweils 10:30 Uhr), Super-G (Sonntag, 10:30 Uhr)
Wintersport-News: Sonntag, 18. Februar
21:46 Uhr - Skilanglauf: Carl auch über zehn Kilometer Fünfte - Victoria Carl ist bei der Rückkehr des Skilanglauf-Weltcups in die USA auch über die zehn Kilometer auf den fünften Platz gelaufen. Die Teamsprint-Olympiasiegerin lag am Sonntag in Minneapolis im Kampf gegen die Uhr lange Zeit auf Podestkurs, am Ende fehlten 11,8 Sekunden zum Treppchen. Carl war schon am Samstag im Sprint Fünfte geworden.
Im Bundesstaat Minnesota, wo erstmals seit 23 Jahren wieder Rennen in den USA stattfanden, sorgten Jonna Sundling und Frida Karlsson für den zweiten schwedischen Doppelsieg innerhalb von 24 Stunden. Sundling hatte tags zuvor den Sprint vor Linn Svahn für sich entschieden.
Katharina Hennig, die 2022 gemeinsam mit Carl Olympia-Gold im Teamsprint gewonnen hatte, landete über die zehn Kilometer auf Rang elf. Am Samstag hatte die Sächsin als 31. des Prologs das Sprint-Viertelfinale der besten 30 knapp verpasst.
Bei den Männern sorgte Gus Schumacher für eine dicke Überraschung und gewann als erster amerikanischer Langläufer ein Distanzrennen, dabei verwies der Lokalmatador gleich drei Norweger auf die Ränge zwei bis vier. Friedrich Moch landete als bester Deutscher auf Rang zwölf.
Der Weltcup hatte zuvor letztmals im Januar 2001 in den USA Station gemacht. Gastgeber war damals Soldier Hollow, wo 2002 auch die Langlauf- und Biathlon-Wettkämpfe der Olympischen Spiele von Salt Lake City stattfanden.
17:19 Uhr - BIATHLON HERREN - Doll verpasst Medaille im Massenstart - Bö zieht mit Rekordweltmeister Björndalen gleich - Benedikt Doll hat in seinem womöglich letzten WM-Rennen eine Medaille verpasst. Der Schwarzwälder, der in den nächsten Tagen Klarheit über seine weitere Biathlon-Karriere schaffen will, belegte im Massenstart über 15 Kilometer nach drei Strafrunden den zwölften Platz (+1:32,,7 Minuten). Zuvor hatte der 33-Jährige in Nove Mesto Bronze im Einzel gewonnen.
Den Sieg im Massenstart sicherte sich der Norweger Johannes Thingnes Bö vor dem Letten Andrejs Rastorgujevs (0/+15,1 Sekunden) und Quentin Fillon Maillet aus Frankreich (1/+33,0). Durch sein 20. WM-Gold hat Dominator Bö hatdamit mir Rekordweltmeister Ole Einar Björndalen gleichgezogen.
Der 30-Jährige setzte sich im prestigeträchtigen Abschluss-Wettbewerb der Biathlon-Wettkämpfe in Tschechien durch, stellte bei seiner achten Weltmeisterschaft die Bestmarke seines norwegischen Landsmanns ein. Während Bö für seine 20 Titel nur 53 WM-Rennen brauchte, benötigte Björndalen mit 91 fast doppelt so viele.
Bei der Zahl der Einzel-Goldmedaillen (11 zu 9) sowie der Gesamtzahl der WM-Medaillen (45 zu 38) liegt Björndalen allerdings noch vorne. Rekordweltmeisterin ist die Norwegerin Marte Olsbu Röiseland mit 13 Titeln, knapp dahinter folgt Magdalena Neuner als historisch beste Deutsche mit zwölf. Erfolgreichster männlicher DSV-Skijäger ist Frank Luck mit elf WM-Triumphen. - Die erfolgreichsten Medaillensammler bei Biathlon-Weltmeisterschaften im Überblick:
Bester Deutscher war Philipp Nawrath (3/+1:25,4 Minuten) auf Platz zehn. Johannes Kühn (3/+1:48,2) wurde 14., Justus Strelow (1/+1:57,3) belegte den 16. Rang.
Der Deutsche Skiverband (DSV) schließt die WM in Tschechien damit mit einer Silber- und zwei Bronzemedaillen ab. Auch bei der vergangenen WM in Oberhof hatte man sich dreimal Edelmetall gesichert, am Rennsteig durfte das DSV-Team aber noch über eine Gold- und zwei Silbermedaillen jubeln. In diesem Jahrtausend war es erst die vierte WM ohne deutsches Gold.
16:21 Uhr - BOB - Friedrich feiert gelungene WM-Generalprobe im Vierer - Im Zweier geschlagen, im Vierer obenauf: Bob-Olympiasieger Francesco Friedrich ist in Altenberg doch noch eine gelungene WM-Generalprobe gelungen. Nachdem er am Samstag "Kronprinz" Adam Ammour gratulieren musste, setzte sich Friedrich im großen Schlitten durch und übernahm damit auch die Führung im Gesamtweltcup. Den Sieg teilte er sich zeitgleich mit dem Letten Emilis Cipulis.
Johannes Lochner, bis zu den Rennen in Sachsen Spitzenreiter im Zweier und Vierer, fehlte nach einem Trainingssturz. Die Gesamtwertung im Vierer ist damit vor dem Finale in Lake Placid im März so gut wie entschieden, was Friedrich bedauerte. "Natürlich hätten wir es gerne mit Hansi ausgefochten", sagte er.
Bei der WM in Winterberg am letzten Februar- und ersten März-Wochenende wird es wieder zum Dauerduell kommen. Lochner gab nach einer Untersuchung der Halswirbelsäule Entwarnung, am Montag reist der Stuttgarter ins Sauerland.
Dort will auch Ammour (22) in den Titelkampf eingreifen, zumindest im Zweier hat der Newcomer gute Chancen. In Altenberg feierte er vor Friedrich (33) seinen dritten Sieg in Serie, im Vierer landete er auf Platz vier. Christoph Hafer (Bad Feilnbach) kam als Ersatz für Lochner auf Platz neun.
Die Trainingsstürze am Dienstag hatten den Weltcup in Altenberg überschattet und für eine Sicherheitsdiskussion gesorgt. Kam Lochner glimpflich davon, traf es das Schweizer Team mit Pilot Michael Vogt und Anschieber Sandro Michel schwer. Michel erlitt nach Angaben des Schweizer Verbandes "Swiss Sliding" erhebliche Verletzungen. Der 27-Jährige wurde in Dresden mehrfach operiert, befand sich aber vor dem Wochenende außer Lebensgefahr.
15:29 Uhr - BIATHLON-WM - "Es hat sich angefühlt wie im Flugzeug, vorne Business Class, wir dahinter in der zweiten Klasse", sagte Voigt am ZDF-Mikrofon. Am Schießstand war sie fehlerfrei geblieben, gegen die Französinnen Justine Braisaz-Bouchet und Lou Jeanmonnot auf Platz eins und drei sowie Silbermedaillengewinnerin Lisa Vittozzi (Italien) hatte sie in der Loipe aber keine Chance.
Zufrieden war sie mit dem Schlusswochenende trotzdem - und das lag vor allem an der Staffel. Gemeinsam mit Janina Hettich-Walz, Selina Grotian und Sophia Schneider hatte sie die Bilanz des Deutschen Skiverbandes (DSV) aufpoliert. In einem wilden Rennen war das DSV-Quartett zunächst hinterhergelaufen, nach Patzern der Konkurrenz am Schießstand sprang Deutschland aber noch auf das Podest.
Gefeiert wurde vor allem Schneider, die erst wenige Stunden zuvor den Platz der angeschlagenen Franziska Preuß übernommen hatte. "Dass ich hier mit einer Medaille stehe und nicht im Bus nach Hause sitze, fühlt sich natürlich wahnsinnig an", jubelte die 26-Jährige.
Für den DSV war es nach Einzel-Silber für Hettich-Walz und Einzel-Bronze für Benedikt Doll das dritte Edelmetall. Doch auch am letzten Wochenende sorgten einmal mehr das katastrophale Material der Deutschen für Wut, Verzweiflung und viele Tränen. DSV-Sportdirektor Felix Bitterling hatte bereits vor den abschließenden Rennen am Sonntag resigniert: "Wir werden hier nicht mehr die Über-Skier haben."
Im Gegensatz zu den Frauen hatten die DSV-Männer am Samstag mit Rang vier in der Staffel eine weitere Medaille verpasst. Auch hier verloren die deutschen Skijäger zu viel Zeit in der Loipe. "Wir hatten bei der WM nicht das Knallermaterial wie bei den letzten sechs Weltcups", sagte Doll bei seinen womöglich letzten Weltmeisterschaften. Seine drei Nachlader beim letzten Schießen besiegelten das vierte Großereignis nacheinander ohne Medaille für die Männer-Staffel.
Und so bleibt am Ende die Frage, was mit besseren Skiern möglich gewesen wäre. "Wir haben bei dieser WM extrem kämpfen müssen. Natürlich wäre es schöner gewesen, dass wir eins zu eins weitermachen mit den Erfolgen", sagte Bitterling nach zwei turbulenten Wochen in Tschechien. Es sei aber auch schön zu sehen, "dass wir uns reinkämpfen können. Es ist absolut nicht alles schlecht."
14:55 Uhr - BIATHLON - Biathletinnen verpassen Podest im Massenstart - Die deutschen Biathletinnen haben zum Abschluss der Weltmeisterschaften in Nove Mesto eine weitere Medaille verpasst. Im Massenstart über 12,5 Kilometer belegte Vanessa Voigt als beste Athletin des Deutschen Skiverbandes (DSV) den fünften Platz. Die DSV-Frauen blieben damit in Tschechien bei zwei Medaillen.
Gold ging an Justine Braisaz-Bouchet, die die französischen Festspiele fortsetzte. Die 27-Jährige gewann ohne Schießfehler vor der Italienerin Lisa Vittozzi (0 Schießfehler/+31,2 Sekunden) und ihrer Landsfrau Lou Jeanmonnot (1/+56,7).
Voigt, die am Samstag Bronze mit der Staffel gewonnen hatte, lag ohne Fehler am Schießstand +1:29,7 Minuten zurück. Nach ihrer krankheitsbedingten Pause belegte Rückkehrerin Franziska Preuß den 11. Platz (1/+1:51,9). Einzel-Silbermedaillengewinnern Janina Hettich-Walz (3) und Selina Grotian (7) liefen deutlich hinterher.
Um 16.30 Uhr (ZDF und Eurosport) folgt noch der Massenstart der Männer über 15 Kilometer.
13:45 Uhr - SKI ALPIN - "Miserable" Saison: Weltcup-Finale ohne DSV-Abfahrer - Die deutschen Abfahrer erhalten die Quittung für eine nach eigenem Befinden "miserable" Saison. Nach einem weiteren schwachen Wochenende im norwegischen Kvitfjell steht fest: In der Königsdisziplin und im Super-G wird beim Weltcup-Finale im März in Saalbach-Hinterglemm/Österreich kein deutscher Skirennläufer am Start stehen.
"Das ist sehr, sehr schade, es stand bei den Zielen ganz, ganz oben auf der Liste, da vorne mitzufahren", sagte der frühere WM-Zweite Andreas Sander im ZDF: "Die Finalteilnahme - wenn man das nicht schafft, war es wirklich eine miserable Saison, das muss man einfach so sehen."
Am nächsten dran am Ziel, sich in der Gesamtwertung unter den besten 25 einzureihen, war Simon Jocher. Der 27-Jährige fuhr im Super-G beim 18. Weltcup-Sieg des Österreichers Vincent Kriechmayr auf Rang 20 (+0,71 Sekunden) und verpasste das Weltcup-Finale als Gesamt-26. um einen Punkt. "Das ist extrem bitter und maximal ärgerlich", sagte Jocher. Sander wurde 25. (0,86), Romed Baumann kam auf der einstigen Gold-Piste von Doppel-Olympiasieger Markus Wasmeier auf Platz 32 (1,06).
In der Abfahrt am Samstag, in der Nils Hintermann aus der Schweiz seinen dritten Weltcup-Sieg holte, war Sander als 30. bester Deutscher. In der Disziplinwertung ist der 34-Jährige als abgeschlagener 36. der bestplatzierte DSV-Starter.
Beim Weltcup-Finale 2023 in Soldeu standen Sander und Baumann in der Abfahrt als Dritter und Zweiter noch auf dem Siegerpodest. "Wir alle werden analysieren, woran es lag", kündigte Sander an, "und dann hoffentlich in der nächsten Saison in jedem Rennen ganz andere Gesichter zeigen."
Die Entscheidungen im Kampf um die Disziplin-Kugeln wurden vertagt. In der Abfahrt konnte Dominator Marco Odermatt (Schweiz) die Abwesenheit des an der Wade verletzten Franzosen Cyprien Sarrazin nicht zum ersten Gesamtcoup nutzen, er wurde Siebter und hat jetzt 42 Punkte Vorsprung. Im Super-G liegt "Odi" nach Rang drei in Kvitfjell 81 Punkte vor Kriechmayr.
12:34 Uhr - BOB - Nolte siegt mit Rückehrerin Levi in Altenberg - Laura Nolte hat nach ihrem Sieg im Monobob auch die WM-Generalprobe im Zweierbob gewonnen. Die Winterbergerin setzte sich beim Weltcup in Altenberg souverän mit Anschieberin Deborah Levi (Potsdam) vor Kim Kalicki (Wiesbaden) durch, die zuletzt noch in Sigulda einen der beiden Wettkämpfe gewonnen hatte.
Für das Duo Nolte/Levi, das 2022 zusammen Olympia-Gold geholt hatte, war es ein ganz besonderer Sieg: Levi feierte im Osterzgebirge ihr Comeback nach fast zwei Jahren Wettkampfpause aufgrund eines Knorpelschadens. Levi brachte sich damit rechtzeitig für einen WM-Start in Noltes Heimat Winterberg ab der kommenden Woche in Position.
Hinter Nolte/Levi, die in beiden Läufen die klare Bestzeit erzielten, lag Kalicki diesmal mit Anschieberin Anabel Galander (Magdeburg) stattliche 64 Hundertstel zurück. Europameisterin Lisa Buckwitz (Oberhof), die nach dem ersten Lauf noch auf Platz drei gelegen hatte, wurde nach einem gefährlich anmutenden Sturz im Finale nur Neunte.
Am Samstag hatte Nolte in Altenberg ihren ersten Saisonsieg im Monobob-Weltcup eingefahren. Buckwitz belegte Platz drei.
12:05 Uhr - RODELN - Taubitz siegt in Oberhof vor Berreiter - Doppelsieg beim Heimspiel: Die fünfmalige Rodel-Weltmeisterin Julia Taubitz hat beim zweiten Weltcup-Wochenende in Oberhof ihren vierten Saisonerfolg gefeiert und damit die Führung in der Gesamtwertung ausgebaut. Die 27-Jährige aus Oberwiesenthal setzte sich am Rennsteig mit 51 Tausendstel Vorsprung auf die Olympiazweite Anna Berreiter (Berchtesgaden) durch.
"Im ersten Lauf hatte ich ein paar Fehlerchen am Start, aber sonst waren die beiden Läufe schön", sagte Taubitz im ZDF: "Es macht mir echt Spaß mittlerweile, hier zu rodeln. Es war ein echt toller Sieg für mich." Taubitz hatte in der laufenden Saison in Whistler und Altenberg gewonnen, zudem lag sie im Sprint von Lake Placid vorne.
Das deutsche Duo hatte nach dem ersten Durchgang auf den Plätzen zwei und drei gelegen, fing aber die zur Halbzeit führende Österreicherin Madeleine Egle noch ab. Egle belegte mit 0,116 Sekunden Rückstand Rang drei.
Merle Fräbel (Suhl), die in der Vorwoche beim ersten Oberhofer Rennwochenende ihren ersten Weltcupsieg gefeiert hatte, kam nach einem schwachen ersten Lauf diesmal nur auf Rang sechs. Melina Fischer (Zwickau) wurde Zehnte.
12:02 Uhr - SKI ALPIN DAMEN - Dank Rebensburg: Weidle mit versöhnlichem Super-G - Kira Weidle hat ihr Rennwochenende auch dank "Ski-Rentnerin" Viktoria Rebensburg mit einem weiteren Lebenszeichen im eher ungeliebten Super-G gerettet. Die 27-Jährige stellte beim Weltcup in Crans-Montana nach den enttäuschenden Abfahrtsplätzen 22 und 18 mit Rang neun ihr bestes Saisonergebnis in der zweitschnellsten Disziplin ein. Im Ziel breitete sie die Arme aus und nickte mehrfach, um zu zeigen: Geht doch!
"Ich bin froh, dass ich mit einem Lächeln nach Hause fahren kann", sagte Weidle, die nur 0,69 Sekunden hinter Siegerin Stephanie Venier (Österreich) lag, im ZDF: "Ich bin wirklich zufrieden, weil es sich wieder nach Skifahren angefühlt hat, das ist gerade viel wert."
Den "Schritt in die richtige Richtung" nach den ernüchternden Leistungen in der Königsdisziplin verdankte Weidle auch Rebensburg: Die 2020 zurückgetretene Olympiasiegerin hatte ihr beim Kaffeetrinken wertvolle Tipps gegeben. "Es ist schön, dass man mit so einer erfahrenen Kollegin sprechen kann, die hat ja doch auch schwere Zeiten in ihrer Karriere durchgemacht", sagte Weidle.
Die große Gewinnerin im Schweizer Nobelski-Ort war Lara Gut-Behrami: Nach den Plätzen eins, drei und sechs liegt die Olympiasiegerin im Gesamtweltcup zehn Rennen vor Saisonende 205 Punkte vor der pausierenden Skikönigin Mikaela Shiffrin (USA). "Es war ein gutes Wochenende", sagte Gut-Behrami, deren "Batterie ziemlich leer" war.
Nach der Schweizerin, die am Freitag ihren 44. Weltcup-Sieg feierte, setzte sich in der zweiten Abfahrt Super-G-Weltmeisterin Marta Bassino aus Italien durch. Abfahrtsweltmeisterin Jasmine Flury (Schweiz) klagte nach einem Schlag über Knieschmerzen und verzichtete auf den Super-G.
7:44 Uhr - Die alpinen Weltmeisterschaften 2027 werden möglicherweise anders bisher geplant nicht in Crans-Montana stattfinden. Nach Angaben des Weltverbandes FIS musste sein Mitglied Swiss-Ski drei Jahre vor den Titelkämpfen einräumen, bei der Bewerbung 2022 die Existenz von geforderten Finanzgarantien nur vorgetäuscht zu haben. Die Schweizer wiesen die Vorwürfe und die Darstellung der FIS allerdings zurück.
Die FIS, die bei der WM-Entscheidung auf finanzielle Zusagen sowohl des Schweizer Nationalverbandes als auch des Kantons Wallis und der Kommune vertraut hatte, stellte auf ihrer Internetseite eine Neuvergabe der WM-Wettbewerbe in Aussicht: "Wenn Swiss-Ski seine Verpflichtungen nicht erfüllen kann, wird die FIS keine Alternative haben außer die Ernennung eines anderen Ausrichters für die WM 2027." Zu Crans-Montanas unterlegenen Konkurrenten bei der Vergabe der WM 2027 vor gut zwei Jahren gehörte auch der deutsche Kandidat Garmisch-Partenkirchen.
Laut FIS sehe der Schweizer Verband ohne die Durchführung von Bürgerbefragungen keine Möglichkeit zur Abgabe von Finanzgarantien. Aus diesem Grund habe Swiss-Ski demnach nachträglich um eine Entbindung von der verpflichtend vorgeschriebenen Abgabe der Garantieerklärungen gebeten. Diese Situation ist augenscheinlich auch der Grund für die bisherigen Verzögerungen bei der Unterzeichnung des Vertrages über die Ausrichtung der WM in drei Jahren.
Die FIS warf ihrer Schweizer Mitgliedsorganisation öffentlich schweres Fehlverhalten vor: "Die Bestätigungen für Garantieerklärungen sind vollständig gefälscht gewesen. Einem Kandidaten, der gefälschte Bewerbungsunterlagen abgegeben hat, eine Ausnahmeregelung zu gewähren, würde die Integrität des Bewerbungsprozesses und letztlich den Skisport beschädigen."
Der Schweizer Verband reagierte mit Unverständnis auf die Darstellung des Weltverbandes. "Wir weisen den Vorwurf der FIS, in der Kandidaturphase abgegebene Versprechungen nicht einzuhalten, in aller Form zurück. Wir können das FIS-Statement nicht nachvollziehen, weil diverse Vorwürfe schlicht nicht der Wahrheit entsprechen", hieß es in einer Stellungnahme: "Swiss-Ski liegen seit Beginn fixe Zusagen von Bund, Kanton und Gemeinden über Unterstützungsbeiträge vor, deren Höhe längst vereinbart ist. An diesen Rahmenbedingungen hat sich seither nichts verändert."
Crans-Montana, wo am Wochenende im Frauen-Weltcup eine Abfahrt und ein Super-G auf dem Plan standen, hatte 2022 beim FIS-Kongress in Mailand den Zuschlag für die WM 2027 bereits im ersten Wahlgang mit elf von 18 Stimmen erhalten. Garmisch hatte dabei für seinen Versuch, die Titelkämpfe zum dritten Mal nach 1978 und 2011 an die Zugspitze zu holen, nur eine Stimme erhalten. Weitere Bewerber waren der norwegische Kandidat Narvik und Andorras Wintersportsiedlung Soldeu. 2025 ist Saalbach-Hinterglemm in Österreich Schauplatz der nächsten Alpin-WM.
6:54 Uhr - SKISPRINGEN - Skispringer Andreas Wellinger hat beim Weltcup in Sapporo eine erneute Podestplatzierung klar verpasst. Einen Tag nach Rang drei musste sich der zweimalige Saisonsieger in Japan mit dem 16. Rang begnügen, es war sein zweitschlechtestes Ergebnis des Winters. Der Sieg ging überraschend an den Slowenen Domen Prevc, der erstmals seit März 2019 wird ganz oben stand.
Wellinger lag nach einem Sprung auf 116,0 m zunächst sogar nur auf dem 23. Platz, machte im zweiten Durchgang mit 131,0 m aber noch Boden gut. Bester Deutscher war somit Karl Geiger, der zuvor überraschend die Qualifikation gewonnen hatte, als Zwölfter. Zum zweiten Mal in dieser Saison lag kein DSV-Adler in den Top Ten. In die Punkte schafften es nur noch Philipp Raimund (17.) und Felix Hoffmann (19.), Stephan Leyhe (33.) und Pius Paschke (34.) schieden aus.
Für Jubel bei den japanischen Fans sorgte erneut Noriaki Kasai. Der älteste Springer der Weltcup-Geschichte überstand die Qualifikation und absolvierte den 571. Weltcup-Start seiner Karriere. Anders als am Samstag, als der 51-Jährige als 30. seinen ersten Weltcuppunkt seit März 2019 holte, reichte Platz 43 diesmal nicht für den zweiten Durchgang.
Domen Prevc feierte den sechsten Sieg seiner Karriere vor Lokalmatador Ryoyu Kobayashi, der sich wie schon am Samstag mit Rang zwei begnügen musste, und Kristoffer Eriksen Sundal (Norwegen). Der Österreicher Stefan Kraft, der tags zuvor den 39. Weltcupsieg seiner Karriere geholt hatte, wurde Vierter.
Kraft bleibt im Gesamtweltcup mit 1386 Punkten zwar vorne, Kobayashi (1181) holte aber leicht auf. Wellinger (1102) folgt als Dritter, dahinter klafft eine große Lücke.
6:42 Uhr - BIATHLON - Die deutschen Biathleten haben bei der bislang negativ verlaufenen Materialschlacht in Nove Mesto schon vor dem letzten Tag mehr oder weniger die Hoffnung auf eine Wende aufgegeben. "Wir haben genug übers Material gesprochen. Wir werden hier nicht mehr die Über-Skier haben", sagte Sportdirektor Felix Bitterling deutlich.
"Jetzt ist es halt so", sagte Benedikt Doll nach dem enttäuschenden vierten Platz in der Staffel: "Wir hatten bei der WM nicht das Knallermaterial wie bei den letzten sechs Weltcups."
Es gäbe "kleine Nationen wie Estland und Finnland, die vorne mitlaufen. Die haben wahrscheinlich einfach was gefunden. Nach der WM sind noch drei Weltcups, da sind wir nochmal dabei", führte der 33-Jährige aus. Er werde im Massenstart am Sonntag (16.30 Uhr/ZDF und Eurosport) nochmal "an den Start gehen, das Rennen rumbringen. In Oslo sind die Bedingungen sicher wieder anders." In den Staffeln habe der Ski gar "ein bisschen am Schnee geklebt", sagte Selina Grotian.
Wegen der Materialsorgen habe das Team im weichen und dreckigen tschechischen Schnee "extrem kämpfen müssen", betonte Bitterling: "Natürlich wäre es schöner gewesen, dass wir eins zu eins weitermachen mit den Erfolgen und auch der Menge der Erfolge. Es ist aber auch schön zu sehen, dass wir uns reinkämpfen können. Wir haben schon drei Medaillen - das sind genauso viele wie letztes Jahr und da hatten wir noch die Denise (Hermann-Wick; d.Red.) dabei." Es sei "absolut nicht alles schlecht".
Wintersport-News: Samstag, 17. Februar
21:27 Uhr - Skilanglauf: Carl sprintet auf Rang fünf - Victoria Carl ist bei der Rückkehr des Skilanglauf-Weltcups in die USA auf Rang fünf gesprintet. Die Teamsprint-Olympiasiegerin zog in Minneapolis erst zum dritten Mal in ihrer Karriere in ein Finale der besten sechs Läuferinnen ein, war dort aber früh chancenlos. Jonna Sundling und Linn Svahn sorgten für den bereits sechsten schwedischen Doppelsieg der Saison.
Im Bundesstaat Minnesota, wo erstmals seit 23 Jahren wieder ein Rennen in den USA stattfand, sorgten Coletta Rydzek (8.), Lena Keck (14.), Laura Gimmler (17.) und Anna-Maria Dietze (18.) in der freien Technik für ein starkes deutsches Teamergebnis. Katharina Hennig, die 2022 gemeinsam mit Carl Olympia-Gold im Teamsprint gewonnen hatte, verpasste als 31. des Prologs das Viertelfinale der besten 30 knapp.
Bei den Männern überstand aus deutscher Sicht einzig Anian Sossau (30.) den Prolog. Rekord-Weltcupsieger Johannes Hösflot Kläbo feierte seinen 77. Karriere-Erfolg, der Norweger setzte sich vor dem Italiener Federico Pellegrino und Havard Solas Taugböl (Norwegen) durch.
Der Weltcup hatte zuvor letztmals im Januar 2001 in den USA Station gemacht. Gastgeber war damals Soldier Hollow, wo 2002 auch die Langlauf- und Biathlon-Wettkämpfe der Olympischen Spiele von Salt Lake City stattfanden.
17:50 Uhr - BIATHLON HERREN - Männer-Staffel verpasst Medaille - Die Männer-Staffel hat bei den Biathlon-Weltmeisterschaften in Nove Mesto die vierte Medaille für den Deutschen Skiverband (DSV) knapp verpasst. Das DSV-Team mit Justus Strelow, Johannes Kühn, Philipp Nawrath und Benedikt Doll belegte in dem Rennen über 4x7,5 Kilometer nach einer Strafrunde und acht Nachladern den vierten Platz und konnte den erfolgreichen Samstag der Deutschen nicht fortsetzen. Wenige Stunden zuvor hatten die DSV-Frauen Bronze gewonnen.
"Schade, es war beim letzten Schießen einiges drin", sagte Doll am ZDF-Mikrofon: "Da haben mir die weltbekannten Eier gefehlt."
Den Sieg sicherte sich überraschend Schweden, das am Schluss von einem katastrophalen Stehendschießen mit drei Strafrunden des Norwegers Vetle Sjaastad Christiansen profitierte. Damit verpasste auch Dominator Johannes Thingnes Bö das 20. WM-Gold seiner Karriere, der zu Landsmann und Rekordweltmeister Ole Einer Björndalen aufgeschlossen hätte. Am Ende blieb Norwegen nur Silber, Bronze ging an Frankreich.
Die deutsche Männer-Staffel blieb damit beim vierten Großereignis nacheinander ohne eine Medaille. Am Sonntag folgt das große Finale der Weltmeisterschaften. Auf die Frauen (14.15 Uhr) und Männer (16.30/alles ZDF und Eurosport) wartet mit den jeweiligen Massenstarts der traditionelle Abschluss der Wettbewerbe.
16:55 Uhr - Bob: Ammour und Nolte gewinnen WM-Generalproben - Der frischgekürte Zweier-Europameister Adam Ammour (Oberhof) und Laura Nolte (Winterberg) sind zum Auftakt des Bob-Weltcups in Altenberg die strahlenden Sieger. Junioren-Weltmeister Ammour bestätigte nach den von schweren Stürzen überschatteten Trainingsläufen bei der Generalprobe für die WM am letzten Februar-Wochenende in Winterberg seine starke Form durch seinen dritten Sieg nacheinander. Auch Zweier-Olympiasiegerin Nolte scheint nach ihrem ersten Saisonerfolg im Monobob für die Titelkämpfe auf ihrer Heimbahn gerüstet.
Ammour ist im "kleinen Schlitten" der Mann der Stunde. In Abwesenheit des nach der Sturzserie im Training fehlenden Stuttgarters Johannes Lochner verdrängte der 22-Jährige, der zuletzt in Sigulda erst sein erstes Weltcuprennen und 24 Stunden später EM-Gold gewonnen hatte, noch den nach Lauf eins knapp führenden langjährigen Dominator Francesco Friedrich (Oberbärenburg) von der Spitze.
Nolte setzte sich vor der US-Amerikanerin Elana Meyers Taylor und Europameisterin Lisa Buckwitz (Oberhof) durch. Nach dem ersten Durchgang noch hinter Buckwitz liegend, raste Nolte mit einem starken zweiten Lauf zum Triumph.
"Es ist die richtige Zeit für den ersten Sieg", sagte Nolte mit Blick auf die anstehende WM. Bei ihrem Sieg in Altenberg war sie "schon mit der ersten Fahrt sehr zufrieden. Aber da hatte ich auch mit der Startnummer etwas Pech und wusste, ich muss jetzt nur ruhig bleiben." Durch den Erfolg belegt Nolte im Monobob-Weltcup hinter Buckwitz den zweiten Platz. Maureen Zimmer (Wiesbaden), dritte Deutsche im Rennen, fuhr auf Rang sechs.
16:15 Uhr - RODELN - Deutsche Rodler in Oberhof in Österreichs Schatten - Die deutschen Rennrodler haben zum Auftakt des zweiten Weltcup-Wochenendes in Oberhof im Schatten ihrer österreichischen Konkurrenz gestanden. Einsitzer-Weltmeister Max Langenhan (Friedrichroda) musste sich ebenso mit Rang zwei begnügen wie die Doppelsitzer-Olympiasieger Tobias Wendl und Tobias Arlt (Berchtesgaden/Königssee). In den drei Samstag-Rennen gelang lediglich Dajana Eitberger/Saskia Schirmer (Ilmenau/Berchtesgaden) im Frauen-Doppelsitzer durch ihren ersten Weltcupsieg ein Erfolg für die Gastgeber.
Langenhan musste sich mit 0,076 Sekunden Rückstand auf den Österreicher Jonas Müller zum zweiten Mal nacheinander in einem Weltcuprennen geschlagen geben. Rang drei ging an Altmeister Felix Loch (Berchtesgaden).
Bei den Doppelsitzern waren Wendl/Arlt sieben Hundertstel langsamer als das Austria-Duo Thomas Steu und Wolfgang Kindl. Hannes Orlamünder und Paul Gubitz wurden bei ihrem Heimrennen Dritte. Vor Wochenfrist hatten die beiden deutschen Kombinationen noch in umgekehrter Reihenfolge auf dem Podest gestanden.
Durch den zweiten Platz festigen Wendl/Arlt Rang zwei im Gesamtweltcup. Im Sprint am Sonntag (13.30 Uhr) wollen die beiden Deutschen "nochmal voll angreifen", kündigte Arlt im ZDF an.
In der Frauen-Konkurrenz siegten Eitberger/Schirmer besonders dank einer starken Vorstellung im zweiten Lauf. Jessica Degenhardt/Cheyenne Rosenthal (Altenberg/Winterberg) rutschten dagegen vom ersten auf den dritten Platz.
"Ganz Oberhof jubelt mit uns mit. Das ist ein ganz tolles Gefühl und hinterlässt ganz viele und lange Spuren bei uns im Gedächtnis", sagte Eitberger nach ihrem Premierensieg. Erst in diesem Winter war die 33-Jährige vom Einer in den Doppelsitzer gewechselt.
Degenhardt/Rosenthal, die eine Woche zuvor an gleicher Stelle triumphiert hatten, setzten sich mit Bahnrekord im ersten Lauf zunächst an die Spitze, doch Eitberger/Schirmer kamen mit der langsamer werdenden Bahn im zweiten Durchgang am besten zurecht und setzten sich mit nur acht Tausendstelsekunden vor den Italienerinnen Andrea Vötter und Marion Oberhofer durch.
15:05 Uhr - BIATHLON DAMEN - Auch ohne Preuß: DSV-Quartett gewinnt überraschend Staffel-Bronze - Die deutschen Biathletinnen haben den Personalsorgen und Material-Problemen getrotzt und in der WM-Staffel von Nove Mesto überraschend Bronze gewonnen. In Abwesenheit der gesundheitlich angeschlagenen Franziska Preuß belegte das DSV-Quartett mit Einzel-Silbermedaillengewinnerin Janina Hettich-Walz, Selina Grotian, Vanessa Voigt und Sophia Schneider nach neun Nachladern den dritten Platz. Auch bei der Heim-WM in Oberhof hatte die deutschen Frauen auf dem Podest gestanden und Silber gewonnen.
"Ich war gedanklich schon im Bus nach Hause", sagte Schneider im Anschluss am ZDF-Mikrofon. Die 26-Jährige hatte erst wenige Stunden vor dem Start erfahren, dass sie für die gesundheitlich angeschlagene Franziska Preuß einspringen muss: "Die letzte Runde war wie im Film."
"Hut ab vor Sophia", jubelte Teamkollegin Voigt, die wie Hettich-Walz zuvor über das erneut schwache deutsche Material geflucht hatte. "Der Tag hat gezeigt, dass man niemals aufgeben darf", sagte Hettich-Walz erleichtert.
Am Ende standen neun Nachlader bei der deutschen Mannschaft. Trotz Patzern am Schießstand sicherte sich Topfavorit Frankreich Gold. Silber ging an Schweden.
"Staffel ist immer ein Mega-Event, da freuen wir uns immer drauf", hatte Preuß im Vorfeld betont. Doch Halsschmerzen bremsten sie aus. "Die Franzi zu verlieren, tut immer weh", sagte Sportdirektor Felix Bitterling.
Trotz Patzern sicherte sich Topfavorit Frankreich Gold. Das Team mit Lou Jeanmonnot, Sophie Chauveau, Justine Braisaz-Bouchet und Julia Simon (2 Strafrunden+11 Nachlader) setzte sich vor dem schwedischen Team durch.
Wenige Stunden vor dem Start hatte die deutsche Mannschaft den kurzfristigen Ausfall von Anführerin Preuß verkraften müssen. Die 29-Jährige, eigentlich als Schlussläuferin eingeplant, fiel mit Halsschmerzen aus. Dafür rückte Schneider in das Team, es war ihre Premiere als vierte Läuferin einer Staffel. Für die Frauen enden die Weltmeisterschaften am Sonntag mit dem Massenstart (13.45 Uhr/ZDF und Eurosport).
14:23 Uhr - SKI ALPIN - Odermatt verpasst Entscheidung - Sieg für Hintermann - Dominator Marco Odermatt (Schweiz) muss auf seinen ersten Gewinn des Abfahrt-Weltcups warten. In Abwesenheit des verletzten Franzosen Cyprien Sarrazin kam Odermatt am Samstag in Kvitfjell beim Sieg seines Landsmanns Nils Hintermann nur auf Platz sieben und vergab damit seinen ersten Matchball.
Gesamtweltcup-Spitzenreiter Odermatt hätte mit einem Sieg in Norwegen die kleine Kristallkugel sicher gehabt. Verfolger Sarrazin, der wegen einer Wadenverletzung ausgefallen war, hatte vor dem Rennen lediglich sechs Punkte Rückstand und darf nun weiter hoffen. Nach der Abfahrt in Kvitfjell steht im März nur noch ein Rennen im Saalbach/Österreich auf dem Programm.
Hintermann setzte sich bei seinem dritten Weltcupsieg mit acht Hundertsteln Vorsprung auf Ex-Weltmeister Vincent Kriechmayr (Österreich) durch, Dritter wurde der WM-Dritte Cameron Alexander (Kanada/+0,19 Sekunden).
Die deutsche Speed-Abteilung erlebte erneut ein Debakel. Als bester der fünf DSV-Fahrer kam der frühere Vizeweltmeister Andreas Sander (+1,40) nur auf Platz 30. Simon Jocher als 33. und der einstige WM-Zweite Romed Baumann als 44. fuhren ebenfalls chancenlos hinterher.
13:33 Uhr - Nolte gewinnt WM-Generalprobe im Monobob - Laura Nolte hat in Altenberg ihren ersten Saisonsieg im Monobob-Weltcup eingefahren. Eine Woche vor der WM in Winterberg setzte sich die Zweier-Olympiasiegerin vor der US-Amerikanerin Elana Meyers Taylor und Europameisterin Lisa Buckwitz (Oberhof) durch. Nach dem ersten Durchgang noch hinter Buckwitz liegend, raste Nolte mit einem starken zweiten Lauf zum Triumph.
"Es ist die richtige Zeit für den ersten Sieg", sagte Nolte mit Blick auf die anstehende WM. Bei ihrem Sieg in Altenberg war sie "schon mit der ersten Fahrt sehr zufrieden, aber da hatte ich auch mit der Startnummer etwas Pech und wusste, ich muss jetzt nur ruhig bleiben". Durch den Erfolg belegt Nolte im Monobob-Weltcup hinter Buckwitz den zweiten Platz. Maureen Zimmer (Wiesbaden), dritte Deutsche im Rennen, fuhr auf Rang sechs.
12:21 Uhr - Crans-Montana wegen ergaunerter Alpin-WM 2027 am Pranger - Wegen eines ergaunerten Zuschlags werden die alpinen Weltmeisterschaften 2027 möglicherweise anders bisher geplant nicht im Schweizer Nobel-Skiort Crans-Montana stattfinden. Nach Angaben des Weltverbandes FIS musste sein Mitglied Swiss Ski drei Jahre vor den Titelkämpfen inzwischen offiziell einräumen, bei der Bewerbung 2022 die Existenz von geforderten Finanzgarantien nur vorgetäuscht zu haben.
Die FIS, die bei der WM-Entscheidung auf finanzielle Zusagen sowohl des Schweizer Nationalverbandes als auch des Kantons Wallis und der Kommune vertraut hatte, stellte daraufhin zum Wochenende auf ihrer Internetseite eine Neuvergabe der WM-Wettbewerbe in Aussicht: "Wenn Swiss Ski seine Verpflichtungen nicht erfüllen kann, wird die FIS keine Alternative haben außer die Ernennung eines anderen Ausrichters für die WM 2027." Zu Crans-Montanas unterlegenen Konkurrenten bei der Vergabe der WM 2027 vor gut zwei Jahren gehörte auch der deutsche Kandidat Garmisch-Partenkirchen.
Laut FIS sieht der Schweizer Verband ohne die Durchführung von Bürgerbefragungen keine Möglichkeit zur Abgabe von Finanzgarantien. Aus diesem Grund bat Swiss Ski demnach nachträglich um eine Entbindung von der verpflichtend vorgeschriebenen Abgabe der Garantieerklärungen. Diese Situation ist augenscheinlich auch der Grund für die bisherigen Verzögerungen bei der Unterzeichnung des Vertrages über die Ausrichtung der WM in drei Jahren.
Angesichts des mutmaßlichen Täuschungsversuchs der Eidgenossen im Vergabeverfahren - und dem damit verbundenen Betrug an den Mitbewerbern - stellte die FIS seine Schweizer Mitgliedsorganisation öffentlich an den Pranger: "Die Bestätigungen für Garantieerklärungen sind vollständig gefälscht gewesen. Einem Kandidaten, der gefälschte Bewerbungsunterlagen abgegeben hat, eine Ausnahmeregelung zu gewähren, würde die Integrität des Bewerbungsprozesses und letztlich den Skisport beschädigen."
Crans-Montana, wo am Wochenende im Frauen-Weltcup eine Abfahrt und ein Super-G auf dem Plan standen, hatte 2022 beim FIS-Kongress in Mailand den Zuschlag für die WM 2027 bereits im ersten Wahlgang mit elf von 18 Stimmen erhalten. Garmisch hatte dabei für seinen Versuch, die Titelkämpfe zum dritten Mal nach 1978 und 2011 an die Zugspitze zu holen, nur eine Stimme erhalten. Weitere Bewerber waren der norwegische Kandidat Narvik und Andorras Wintersportsiedlung Soldeu. 2025 ist Saalbach-Hinterglemm in Österreich Schauplatz der nächsten Alpin-WM.
12:03 Uhr - SKI ALPIN DAMEN - Weidle fehlt wieder das Tempo - Bassano dominiert - Skirennläuferin Kira Weidle ist auch bei der zweiten Weltcup-Abfahrt von Crans Montana chancenlos hinterhergefahren. Die 27-Jährige kam in der Schweiz nicht über Platz 18 hinaus und hatte gewaltige 2,26 Sekunden Rückstand auf die italienische Siegerin Marta Bassino. Am Freitag hatte Weidle Platz 22 belegt.
"Es war ähnlich wie gestern. Ich bin nicht wirklich ins Fahren gekommen, habe kein Tempo generieren können. Es war wieder enttäuschend", sagte Weidle im ZDF: "Wir versuchen es weiter, wir arbeiten weiter. Und hoffentlich geht es irgendwann wieder hoch."
Bei frühlingshaften Temperaturen setzte sich Super-G-Weltmeisterin Bassino mit 54 Hundertsteln Vorsprung auf ihre Landsfrau Federica Brignone durch. Mit großem Abstand Dritte wurde die Schweizerin Lara Gut-Behrami (+1,11 Sekunden), die zuvor disziplinübergreifend vier Siege in Serie gefeiert hatte.
Wenig erfreulich verlief die Abfahrt auch für die weiteren DSV-Starterinnen. Emma Aicher schied nach nicht einmal 25 Sekunden aus. Katrin Hirtl-Stanggassinger (+3,41) belegte Rang 36.
11:40 Uhr - LEGENDEN - Die früheren Weltklasse-Biathleten Magdalena Forsberg, Raphael Poiree und Gabriela Soukalova sind in die Hall of Fame des Weltverbandes IBU aufgenommen worden. Das Trio wurde am Samstagabend im Rahmen der WM in Nove Mesto in den erlesenen Kreis berufen. Bei der Premierenveranstaltung im Vorjahr waren mit Andrea Henkel, Kati Wilhelm und Sven Fischer bereits drei deutsche Biathleten gemeinsam mit dem Norweger Ole Einar Björndalen in die Hall of Fame gerückt.
Insgesamt gehören damit jetzt sieben Sportler dem Kreis an, der seit 2023 jährlich im Rahmen der Weltmeisterschaft erweitert wird. Forsberg, Poiree und Soukalova gewannen zusammen 103 Weltcup-Wettbewerbe, 35 Medaillen bei Weltmeisterschaften und 8 olympische Medaillen. "Alle drei haben sich diese Anerkennung redlich verdient, denn sie haben im Laufe ihrer Karriere nicht nur unglaubliche Leistungen vollbracht, sondern auch ein bleibendes Vermächtnis für den Biathlonsport in ihren Ländern hinterlassen", sagte IBU-Präsident Olle Dahlin.
11:14 Uhr - BIATHLON STAFFEL DAMEN - Die deutschen Biathletinnen müssen kurz vor der WM-Staffel einen Schock verkraften. Die eigentlich als Schlussläuferin eingeplante Franziska Preuß fällt wegen Halsschmerzen kurzfristig aus, stattdessen muss Sophia Schneider auf dem letzten Teilstück einspringen. Ohne die Anführerin sind die Medaillenhoffnungen über die 4x6 Kilometer (13.45 Uhr/ZDF und Eurosport) arg gedämpft.
Vor Schneider gehen die Einzel-Silbermedaillengewinnerin Janina Hettich-Walz, die 19-jährige Selina Grotian sowie Vanessa Voigt auf die Strecke. "Franziska Preuß kann aufgrund von neu aufgetretenen Halsschmerzen leider nicht starten", sagte Teamarzt Dr. Jan Wüstenfeld: "Wir werden den heutigen Tag nutzen, um eine bestmögliche Regeneration zu gewährleisten, auch um eine kleine Chance auf den Start beim Massenstart zu wahren."
Im Vorjahr hatte die Frauen-Staffel in Oberhof Silber gewonnen, in diesem Weltcup-Winter gelangen zwei dritte und zwei fünfte Ränge. Preuß wurde in ihrer Karriere schon häufig von gesundheitlichen Problemen zurückgeworfen, im Vorjahr hatte sie gar vor der Heim-WM in Oberhof die Saison komplett abbrechen müssen. Der abschließende Massenstart findet am Sonntag (14.15 Uhr) statt.
9:57 Uhr - SKISPRINGEN HERREN - Skispringer Andreas Wellinger ist beim Weltcup im japanischen Sapporo zum zehnten Mal in dieser Saison auf das Podest geflogen. Der zweimalige Saisonsieger musste sich als Dritter einzig dem überragenden Österreicher Stefan Kraft und Lokalmatador Ryoyu Kobayashi geschlagen geben.
Wellinger flog auf der Okurayama-Schanze auf 127,5 und 134,0 m, nach dem ersten Durchgang hatte er noch auf Rang vier gelegen. Im Kampf um den Gesamtweltcup verlor der Bayer dennoch Rang zwei an Vierschanzentournee-Sieger Kobayashi.
Weiter klar in Führung im Kampf um die Kristallkugel liegt Kraft. Der Österreicher holte seinen 39. Weltcupsieg und rückte in der "ewigen" Bestenliste auf Rang drei hinter Landsmann Gregor Schlierenzauer (53 Siege) und den 2019 verstorbenen Finne Matti Nykänen (46) vor.
Für großen Jubel sorgte Noriaki Kasai. Der älteste Springer der Weltcup-Geschichte schaffte es bei seinem ersten Start seit vier Jahren und dem 570. seiner Karriere in den zweiten Durchgang, wo er sich aber mit dem 30. Rang begnügen musste. Der 51-Jährige war dennoch viertbester Japaner und sammelte seinen ersten Weltcuppunkt seit März 2019.
Hinter Wellinger klaffte aus deutscher Sicht wie so häufig in den vergangenen Wochen eine große Lücke. Als zweitbester DSV-Adler folgte Stephan Leyhe, der 2020 einmal Zweiter in Sapporo geworden war, erst auf dem 16. Rang.
Philipp Raimund muss sich eine Woche nach dem ersten Podestplatz seiner Karriere mit Position 21 begnügen, lag damit aber noch vor Karl Geiger (22.) und Felix Hoffmann (27.). Pius Paschke (34.) schied wie schon in Lake Placid vorzeitig aus.
9:03 Uhr - SKISPRINGEN HERREN - Andreas Wellinger darf beim Skisprung-Weltcup in Sapporo auf seinen zehnten Podestplatz des Winters hoffen. Der zweimalige Saisonsieger flog auf der Okurayama-Schanze auf 127,5 m und liegt nach dem ersten Durchgang auf Rang vier. Die Führung übernahm der japanische Vorjahressieger und Lokalmatador Ryoyu Kobayashi (128,5 m) vor den Österreichern Stefan Kraft und Daniel Tschofenig.
Für großen Jubel sorgte Noriaki Kasai. Der Oldie schaffte es bei seinem ersten Weltcup-Start seit vier Jahren und dem 570. seiner Karriere als 28. in den zweiten Durchgang. Der 51-Jährige ist damit viertbester Japaner und wird erstmals seit März 2019 Weltcuppunkte holen.
Die übrigen DSV-Adler liegen teils weit zurück. Zweitbester Deutscher ist Felix Hoffmann auf dem 15. Platz. Philipp Raimund muss sich eine Woche nach dem ersten Podestplatz seiner Karriere zunächst mit Position 21 begnügen, liegt damit aber noch vor Karl Geiger (22.) und Stephan Leyhe (26.). Pius Paschke (34.) schied dagegen wie schon in Lake Placid vorzeitig aus.
6:38 Uhr - BIATHLON DAMEN - Das norwegische Team hat die Gesamtweltcupführende Ingrid Landmark Tandrevold mit einer besonderen Geste bei der Biathlon-WM in Nove Mesto aus ihrem persönlichen Tal geholt. "Du opferst alles, wenn du musst. Du bist Ingrid Tandrevold. Jeder weiß, dass du das im Griff hast, wir feuern dich an", sang die gesamte Nationalmannschaft zu den Klängen von "Alt for Norge" mit einem Feuerwerk im Hintergrund.
Tandrevold war zu Tränen gerührt - diesmal der Rührung: "Sagt mir, dass ich die besten Teamkollegen der Welt habe, ohne mir zu sagen, dass ich die besten Teamkollegen der Welt habe", schrieb die 27-Jährige unter das Video bei Instagram. Sie sei fortan wieder "der glücklichste Mensch der Welt". Die im Gelben Trikot zur Weltmeisterschaft gereiste Norwegerin hatte zuvor in Nove Mesto in den Einzelrennen mit den Rängen 25, 34 und 27 enttäuscht.
Im Single Mixed gab sie am Donnerstag den greifbaren Sieg aus der Hand, nach Bronze hatte sie nach eigenen Angaben wegen ihres "Versagens" einen "kleinen Nervenzusammenbruch". Sie erkenne sich "selbst nicht wieder. Ich habe kein Gefühl, weder im positiven noch im negativen Sinne. Ich bin leer", bekannte Tandrevold beim norwegischen Sender NRK. Sie habe gar "Angst" gehabt zu schießen. Doch nach der Geste ihres Teams spüre sie neue Energie und blicke positiv auf Staffel und Massenstart.
Wintersport-News: Freitag, 16. Februar
19:33 Uhr - Sarrazin fällt aus - Odermatt vor Sieg im Abfahrtsweltcup
Der französische Skirennfahrer Cyprien Sarrazin (29) fällt wegen einer Wadenverletzung für den Weltcup im norwegischen Kvitfjell aus. Damit könnte bei der Abfahrt am Samstag (ab 12.00 Uhr/ZDF und Eurosport) eine Entscheidung in der Königsdisziplin fallen. Gewinnt Dominator Marco Odermatt (Schweiz), hat er zum ersten Mal in seiner Karriere die kleine Kristallkugel sicher.
Sarrazin lieferte dem unangefochtenen Spitzenreiter im Gesamtweltcup zumindest auf den Abfahrtsstrecken ein Duell auf Augenhöhe. Nach drei Weltcupsiegen (zweimal Kitzbühel, Bormio) und zwei weiteren Podestplätzen (Wengen) lag der Shootingstar der Saison nur sechs Punkte hinter Odermatt. Nach der Abfahrt in Kvitfjell steht im März nur noch ein Rennen im Saalbach/Österreich auf dem Programm.
Odermatt (26) führt neben der Gesamt- und der Abfahrtswertung auch die Ranglisten im Riesenslalom und Super-G an. In dieser Saison hat er bereits zehn Rennen gewonnen.
14:33 Uhr - "All-In am Wochenende": Glänzender Endspurt oder nächstes Materialproblem?
Nove Mesto (SID) Die Enttäuschung im Single Mixed wirkte bei den deutschen Biathleten nur kurz nach. In den Staffeln und Massenstarts soll ein glänzender WM-Endspurt her.
Den ernüchternden Tiefschlag nach dem stürmischen Zwischenhoch schüttelten die deutschen Biathleten schnell ab, schalteten unter der Frühlingssonne von Nove Mesto für einen strahlenden Endspurt in den Kampfmodus. "All-In am Wochenende", forderte Sportdirektor Felix Bitterling mit Nachdruck: "Wir haben da was vor und wollen natürlich auf das Podest." Es gebe trotz der Enttäuschung im Single Mixed "keinen Grund, Trübsal zu blasen".
Die drohende historische Pleite hat das DSV-Team zwar dank der Medaillen von Benedikt Doll und Janina Hettich-Walz bereits abgewendet, doch der letzte Eindruck wird für die WM-Bewertung ganz entscheidend sein. "Wir haben schon viele gute Leistungen in den Staffeln gezeigt, da sind wird traditionell stark", sagte Bitterling. Zudem wolle das Team am Sonntag (14.15 und 16.30 Uhr) "bei den Massenstarts eine Rolle spielen, da gibt es nochmal zwei Chancen".
Im Vordergrund steht allerdings der Staffel-Samstag, für eine positive WM-Bilanz sind dort Medaillen Pflicht. Die mit Doll, Justus Strelow, Johannes Kühn und Philipp Nawrath antretenden Männer standen bei jedem Weltcup-Rennen auf dem Treppchen - wie im Vorjahr. Damals versagten ausgerechnet beim Großereignis die Nerven, ein Deja-Vu soll es keinesfalls geben (16.30 Uhr). "Es ist immer eine Chance", betonte Männer-Trainer Uros Velepec. Es sei "alles möglich" - gar ein Angriff auf die übermächtigen Norweger.
Es müsse "alles zusammenpassen. Laufen, Schießen und Ski - dann sind wir mit dabei", betonte Doll. Doch Letzteres macht weiter Sorgen. In den Einzeln lief das Material bei etwas kälteren Temperaturen, doch im Single Mixed folgte der nächste Tiefpunkt. Selbst Athleten aus kleineren Biathlon-Nationen wie den USA oder Finnland, die längst nicht über die technischen Mittel und die Manpower des deutschen Teams verfügen, rutschten teilweise spielerisch an Justus Strelow sowie Vanessa Voigt vorbei.
Und sowohl Samstag als auch Sonntag soll das Thermometer erneut über fünf Grad steigen, dazu droht Regen. Die Strecke in der Vysocina Arena wird sicher wieder weich und tief. "Wir müssen nochmal ein bisschen sprechen", forderte die am Samstag zusammen mit Franziska Preuß, Hettich-Walz und Selina Grotian startende Voigt. "Fürs Wochenende heißt das gar nichts", betonte Bitterling nach den Problemen vom Donnerstag. Am Freitag testete das neunköpfige Technikerteam unter Hochdruck. Schließlich soll die Skiqualität nicht noch einmal große Träume gefährden.
"Staffel ist immer ein Mega-Event, da freuen wir uns immer drauf", sagte Preuß vor den 4x6 Kilometern mit klar favorisierten Französinnen (13.45 Uhr/alle ZDF und Eurosport): "Man darf keine Fehler machen." Das Einzel mit drei Frauen unter den Top Fünf bedeute nichts mehr: "Wir müssen uns besinnen, dass die Scheiben nicht von alleine fallen", betonte die "silberne" Hettich-Walz: "Aber natürlich haben wir nach dem Wettkampf mehr Selbstvertrauen."
Das ist auch gut so, denn Doll hat für sein vermeintlich letztes WM-Wochenende der Karriere ja noch einen bislang unerfüllten Wunsch. "Schön wäre es", so der 33-Jährige in Tschechien, "wenn eine Deutschland-Hymne läuft. Da habe ich wieder Bock drauf." Solch ein goldener Schlussakkord würde sicher den Fehlstart und alle Materialsorgen endgültig vergessen machen.
14:30 Uhr - Doll und Hettich-Walz führen Staffeln an - Grotian dabei
Die Medaillengewinner Janina Hettich-Walz und Benedikt Doll führen bei der Biathlon-WM in Nove Mesto die deutschen Staffeln an. Neben Doll gehören Justus Strelow, Johannes Kühn sowie Philipp Nawrath dem aussichtsreichen Männer-Quartett am Samstag (16.30 Uhr) an. Bei den Frauen starten außer Hettich-Walz noch die erst 19-jährige Selina Grotian, Franziska Preuß sowie Vanessa Voigt (13.45 Uhr/jeweils ZDF und Eurosport).
"Wir haben da was vor und wollen natürlich auf das Podest", sagte Sportdirektor Felix Bitterling: "Wir haben schon viele gute Leistungen in den Staffeln gezeigt, da sind wird traditionell stark." Die Männer standen in diesem Winter im Weltcup immer auf dem Podest, neben zwei zweiten gab es auch zwei dritte Plätze - die exakt gleiche Bilanz wie vor der Heim-WM im Vorjahr. Damals reichte es dann beim Höhepunkt nur zu Rang fünf.
Die Frauen holten in Oberhof Silber, in diesem Weltcup-Winter gelangen zwei dritte und zwei fünfte Ränge. Grotian erhält nach ihrem furiosen WM-Debüt mit Platz vier im Einzel den Vorzug vor der formschwachen Sophia Schneider, Topfavoritinnen sind die Französinnen um Julia Simon. Bei den Männern geht der Sieg nur über Norwegen um Johannes Thingnes Bö. Zuschauen aus dem deutschen Team müssen Roman Rees und Philipp Horn, die beide auch den Sprung in den Massenstart am Sonntag verpassten.
13:28 Uhr - SKELETON -Hermann siegt auf "Lieblingsbahn" in Altenberg
Rekordweltmeisterin Tina Hermann (Königssee) hat eine beeindruckende Antwort auf ihre Nicht-Nominierung für die Skeleton-WM gegeben. Die Gesamtweltcupsiegerin der Vorsaison raste am Freitag in Altenberg zu ihrem zweiten Saisonsieg - für die 31-Jährige war es der fünfte Weltcup-Erfolg in Folge im Eiskanal im Erzgebirge.
Hermann lag nach zwei Läufen 0,10 Sekunden vor Weltmeisterin und Lokalmatadorin Susanne Kreher (Oberbärenburg), Rang drei ging an die US-Amerikanerin Mystique Ro (+0,24). Die Winterbergerin Jacqueline Pfeifer als Sechste (+0,37) sowie Olympiasiegerin Hannah Neise auf Platz acht (+0,54) rundeten das gute deutsche Ergebnis bei der Generalprobe für die Weltmeisterschaft in Winterberg kommende Woche ab.
12:52 Uhr - VIERERBOB - Nach Sturz in Altenberg: Schweiz-Anschieber erneut operiert
Der Schweizer Bob-Anschieber Sandro Michel ist nach dem schweren Sturz im Eiskanal von Altenberg ein zweites Mal operiert worden. Der 27-Jährige hatte sich bei dem Unfall am vergangenen Dienstag "gravierende Verletzungen im Hüftbereich" sowie "schwere Verletzungen im Brustkorb" zugezogen, er liegt in der Universitätsklinik Dresden weiterhin auf der Intensivstation. Sein Zustand sei stabil, teilte der Schweizer Verband "Swiss Sliding" am Freitag mit.
Zwei schwere Stürze im Viererbob-Training von Johannes Lochner aus Berchtesgaden und dem Schweizer Michael Vogt hatten zu Wochenbeginn für Bestürzung gesorgt und eine Sicherheitsdebatte ausgelöst. Beim Unfall des Schweizer Bobs war Michel aus dem Schlitten geschleudert worden, der Viererbob kippte in der Folge im unteren Teil der Bahn um und rutschte auf der Seite liegend in den aufsteigenden Zielbereich - dann aber wieder unkontrolliert zurück und erfasste den in der Bahn befindlichen Michel.
Pilot Vogt, der beim Sturz eine schwere Gehirnerschütterung sowie Prellungen erlitt, und die weiteren Anschieber Dominik Hufschmid und Andreas Haas konnten inzwischen in die Schweiz zurückreisen. Die weiteren Schweizer Teams in Altenberg haben entschieden, bei den Weltcup-Rennen im Zweier (Samstag) und Vierer (Sonntag) am Wochenende zu starten. Diese Entscheidung war ihnen von "Swiss Sliding" freigestellt worden.
Der Schweizer Verband möchte sich vorerst nicht zur laufenden Sicherheitsdebatte im Bobsport äußern. Der Altenberger Bahnchef Jens Morgenstern hatte unter der Woche bekräftigt, dass die "Sicherheit der Athleten kein Altenberger, sondern ein globales Thema" sei: "Dass Altenberg als Buhmann hingestellt wird, weise ich kategorisch zurück. Wir haben keine Fehler gemacht und nach allen Regularien und Bestimmungen gehandelt."
12:22 Uhr - SKI ALPIN - Weidle enttäuscht erneut: "Bin nicht befreit gefahren"
Skirennläuferin Kira Weidle hat auch bei der Weltcup-Abfahrt von Crans Montana eine herbe Enttäuschung erlebt. Die 27-Jährige belegte beim Sieg von Lara Gut-Behrami einen ernüchternden 22. Platz und war entsprechend frustriert. "Ich bin nicht gut und nicht befreit Ski gefahren. Ich weiß grundsätzlich, worauf es ankommt. Es scheitert aber an Umsetzung und Lockerheit. Wenn man verkrampft schon am Start steht, geht es nicht", sagte Weidle im ZDF selbstkritisch. Vor der zweiten Abfahrt am Samstag und dem Super-G am Sonntag (beide 10.30 Uhr) bliebe ihr "nicht viel anderes übrig, als weiter zu arbeiten". Sie müsse jetzt "die Ruhe bewahren, auch wenn es schwierig ist", ergänzte die Vize-Weltmeisterin von 2021. Man dürfe "nicht länger über heute und die bisherige Saison nachdenken, das bringt einfach nichts".
Dabei hatte Weidle im ersten Training im schweizerischen Crans Montana noch die Bestzeit erzielt. "Da funktioniert es ja auch", haderte die DSV-Athletin: "Das Skifahren stimmt schon, aber ich kann es im Rennen nicht umsetzen." Zuletzt bei den Abfahrten in Cortina war Weidle einmal ausgefallen und einmal auf Rang 16 gefahren.
Weidle lag bei frühlingshaften Bedingungen satte 1,41 Sekunden hinter Siegerin Gut-Behrami. Die Schweizerin, die vor der derzeit verletzten Mikaela Shiffrin (USA) auch im Gesamtweltcup führt, gewann in 1:19,11 Minuten vor ihrer Teamkollegin Jasmine Flury und Cornelia Hütter Österreich, die sich mit 0,21 Sekunden Rückstand den zweiten Platz teilten. Für Gut-Behrami war es bereits der siebte Saisonsieg. DSV-Läuferin Emma Aicher (+1,45) landete als 23. knapp hinter Weidle. Katrin Hirtl-Stanggassinger (+2,80) belegte Rang 44.
10:08 Uhr - SKISPRINGEN - 570. Weltcup: Oldie Kasai übersteht Quali in Sapporo -
Oldie Noriaki Kasai hat die Qualifikation für den Weltcup in Sapporo überstanden und damit ein Stück Skisprung-Geschichte geschrieben. Der Japaner belegte im Vorausscheid den 45. Platz und bestreitet am Samstag (08.00 Uhr MEZ/Eurosport) mit 51 Jahren den 570. Weltcup-Wettbewerb seiner Karriere - beide Zahlen sind einsamer Rekord.
"Es ist echt irre, was Noriaki leistet", sagte Ex-Bundestrainer Werner Schuster am Eurosport-Mikrofon: "Ich musste wirklich lachen. Ich bin ja selber noch gegen ihn gesprungen, und gerade erst ist er gegen meinen Sohn im Continental Cup gesprungen. Er springt generationenübergreifend."
Kasai war im Vorjahr in Sapporo als 51. und 55. der Qualifikation zweimal knapp gescheitert, nun zeigte er sich mit einem Sprung auf 106,0 m in besserer Form und nimmt erstmals seit Februar 2020 an einem Weltcup-Wettbewerb teilt. Im Training hatte er sogar den 23. Rang belegt. Sein Debüt im Weltcup hatte Kasai im Dezember 1988 gegeben - noch im Parallelstil.
Gewinner der Qualifikation, die wegen starken Schneefalls um eine Stunde verschoben werden musste, wurde der Österreicher Manuel Fettner mit 136,5 m. Als bester Deutscher überzeugte Philipp Raimund eine Woche nach dem ersten Podestplatz seiner Karriere auf Rang drei. Den Sprung in den Wettkampf der besten 50 schafften auch Andreas Wellinger (13.), Karl Geiger (18.), Stephan Leyhe (20.), Felix Hoffmann (28.) und Pius Paschke (33.).
08:55 Uhr - BIATHLON- "All-In am Wochenende": Biathleten hoffen auf Endspurt -
Die deutschen Biathleten wollen sich von der Enttäuschung im Single Mixed nicht für den WM-Endspurt runterziehen lassen. "Fürs Wochenende heißt das gar nichts. Wir haben da was vor und wollen natürlich auf das Podest", sagte Sportdirektor Felix Bitterling: "Wir wollen auch bei den Massenstarts eine Rolle spielen, da gibt es nochmal zwei Chancen. All-In am Wochenende - keine Frage. Es gibt absolut keinen Grund, Trübsal zu blasen."
Die bislang stets knapp neben dem Podest gelandete Vanessa Voigt sieht allerdings die Zeit etwas davonlaufen. "Es gibt nur noch zwei Medaillenchancen, das spielt im Kopf natürlich ein bisschen mit", sagte die 26-Jährige nach dem sechsten Platz mit Justus Strelow. Nach dem starken Einzel mit drei Frauen unter den Top fünf sei allen bewusst, "dass wir als Mannschaft ganz vorne mitmischen können. Das nehmen wir mit."
Dafür muss aber auch wieder der Ski passen, im Single Mixed gab es nach kurzem Zwischenhoch einen Rückschlag. "Wir müssen nochmal ein bisschen sprechen. Es war vom Fuß her wieder nicht das optimale Material", haderte Voigt. Aber für die Staffel sei es "wieder ein neuer Tag. Alle werden ihr Bestes geben und dann schauen wir, was dabei rauskommt." Auch das Männer-Team "greife wieder an", versicherte Strelow.
Wintersport-News: Donnerstag, 15. Februar
19:24 Uhr - Wetter-Ärger: Rodler mit neuer Startreihenfolge in Oberhof - Nach den Wetterkapriolen der vergangenen Wochen hat der Rodel-Weltverband (FIL) reagiert und das Prozedere für den anstehenden Weltcup in Oberhof angepasst. Wiederholt hatte weicher werdendes Eis für chaotische Verschiebungen im Klassement und deutliche Nachteile der stärksten Athletinnen und Athleten gesorgt. "Angesichts der Wetterprognose für Samstag und Sonntag und der damit verbundenen Unsicherheit bezüglich gleichbleibend fairer Bahnbedingungen" werde "die Startreihenfolge einmalig angepasst", heißt es in der Mitteilung der FIL.
In Oberhof, wo auch am vergangenen Wochenende schon gefahren wurde, sollen zwei Maßnahmen Abhilfe schaffen: Die Gesetztengruppe startet nicht mehr am Ende des ersten Laufs, sie bildet die Mitte dieses Durchgangs. Zudem werden im zweiten Lauf nur noch 20 statt wie bislang 30 Starter teilnehmen. Beide Änderungen sollen dafür sorgen, dass die besten Teilnehmer in beiden Läufen schon früher auf die Bahn gehen können, die mit fortschreitender Zeit erneut immer langsamer werden dürfte. In Oberhof sind Temperaturen deutlich über dem Gefrierpunkt vorausgesagt.
Am vergangenen Wochenende hatte das regnerische Wetter dort für besonders starke Wettbewerbsverzerrung gesorgt. Schon im ersten Lauf merkten die Top-Rodler um Weltmeister Max Langenhan, dass die Bahn von Minute zu Minute langsamer wurde und reagierten darauf mit einer ungewöhnlichen Maßnahme: Sie bremsten ab, um im zweiten Lauf möglichst früh starten zu dürfen. Der zweite Durchgang wird stets in umgekehrter Reihenfolge absolviert, der Spitzenreiter geht dann als Letzter in die Bahn.
Langenhan wurde mit dieser Bremstaktik letztlich Zweiter am vergangenen Wochenende, der Sieg ging an einen, der im ersten Lauf noch langsamer gewesen war: Kristers Aparjods gewann von Rang 17. "Ich kritisiere ja nicht oft, aber heute hätte man mal überlegen müssen, ob man nicht die Gesetzten vorne fahren lässt", hatte Felix Loch gleich nach dem Rennen gesagt, er war Siebter geworden: "Es ist ein bisschen lächerlich, wenn du im ersten Lauf schon bremsen musst, um im zweiten Lauf eine gute Startposition zu haben."
18:44 Uhr - BIATHLON-WM - Justus Strelow und Vanessa Voigt haben bei den Weltmeisterschaften in Nove Mesto die dritte Medaille binnen drei Tagen für das deutsche Biathlon-Team verpasst. In der Single-Mixed-Staffel belegte das Duo des Deutschen Skiverbandes (DSV) mit vier Nachladern nur den sechsten Platz. Strelow und Voigt hatten zuvor bei der WM-Generalprobe in Antholz den Team-Wettbewerb für sich entschieden und waren mit großen Hoffnungen in das Rennen gegangen.
"Läuferisch habe ich mich extrem schwergetan", sagte Strelow nach dem Rennen am ZDF-Mikrofon. Auch seine Partnerin Voigt war nicht zufrieden, das Duo habe den Anschluss verpasst. "Wir wollten um die Medaillen kämpfen."
Gold ging an die Franzosen Quentin Fillon Maillet und Lou Jeanmonnot (0 Strafrunden+3 Nachlader), die sich vor Italiens Tommaso Giacomel und Lisa Vittozzi (0+5) und den favorisierten Norwegern Johannes Thingnes Bö und Ingrid Landmark Tandrevold (1+7) durchsetzten. Dominator Bö verpasste damit seine 20. Goldmedaille, mit der er zu Rekordweltmeister Ole Einar Björndalen aufgeschlossen hätte.
12:30 Uhr - BIATHLON - Lockrufe für "El Capitano" Doll: "Noch ein weiteres Jahr" - Nach der starken Leistung und der Bronze-Medaille bei der Weltmeisterschaft, wollen die Verantwortlichen Benedikt Doll vom Weitermachen überzeugen. Dessen Wert geht weit über das Sportliche hinaus. Mehr dazu in unserem News-Artikel.
09:37 Uhr - BIATHLON-WM - Umrahmt von seinen Teamkollegen zeigte Benedikt Doll immer wieder stolz seine Bronzemedaille in die Kameras, schrie die pure Freude heraus. "Es ist für mein Gemüt sehr, sehr wichtig", bekannte der 33-Jährige. Die Durststrecke nach dem WM-Titel 2017 und seiner Olympiamedaille 2018 habe an ihm genagt. "Es tut richtig gut, nach so vielen Jahren wieder zu zeigen, dass man bei der WM eine Medaille holen kann."
Den gesamten Artikel findet ihr hier
09:33 Uhr - ÜBERSICHT - Die Skispringer sind an diesem Wochenende auf der legendären Okurayama-Schanze in Sapporo zu Gast. Vor bis zu 50.000 Zusehern gibt auch Lokalmatador Noriaki Kasai ein kurzfristiges Comeback. Der 51-jährige Japaner gab sein Weltcup-Debüt vor über 30 Jahren - steht aber noch voll im Saft.
Unterdessen finden die letzten Wettbewerbe bei der Biathlon-WM in Nove Mesto statt. Die deutsche Medaillen-Dürre ist dank Janina Hettich-Walz und Benedikt Doll bekanntlich beendet. In der heutigen Single-Mixed-Staffel gehen für das DSV-Team Vanessa Voigt und Justus Strelow an den Start.
Während das warme Wetter in Nove Mesto in den vergangenen Tagen großes Thema war, dürfen sich die alpinen Skifahrer in Norwegen auf eisige Kälte freuen. In Kvitfjell stehen eine Abfahrt und ein Super-G auf dem Programm. Auch für die Damen stehen an diesem Wochenende die Speed-Bewerbe im Vordergrund, sie sind zu Gast im schweizerischen Crans Montana.