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Ski alpin: Riesenslalom in Sölden abgebrochen - "Letzte Generation" stört Weltcup-Auftakt

SID
Aktualisiert
Bei starkem Wind ging der Saisonstart im alpinen Ski-Weltcup nicht komplett über die Bühne.
Bei starkem Wind ging der Saisonstart im alpinen Ski-Weltcup nicht komplett über die Bühne.Profimedia
Erst verkürzt, dann abgebrochen: Der Weltcup-Riesenslalom der Männer am Sonntag in Sölden wurde vom Winde verweht. Die Rennjury sah sich wegen der nicht nachlassenden Böen nach 47 Startern gezwungen, das Rennen abzubrechen. Zuvor war die Strecke auf dem Rettenbachgletscher wegen des Windes verkürzt worden.

"Wir haben die Situation nicht unter Kontrolle und müssen leider aus Sicherheitsgründen abbrechen", teilte Rennchef Markus Waldner den Teams um 11:45 Uhr via Funk mit. Zum Zeitpunkt des Abbruchs lag der Österreicher Marco Schwarz bei seinem Heimspiel in Führung, doch mit dem ersten Saisonsieg gleich beim traditionellen "Opening" wurde es nichts.

Der WM-Dritte hatte beim Eröffnungsrennen 0,29 Sekunden Vorsprung auf Olympiasieger Marco Odermatt aus der Schweiz. Dritter war der Franzose Alexis Pinturault (+0,46).

Fabian Gratz (+2,36) durfte auf Rang 22 liegend vom Finale träumen. Anton Grammel und Debütant Jonas Stockinger standen zum Zeitpunkt des Abbruchs noch oben am Start, die Piste wies perfekte Bedingungen auf. Doch anders als am Vortag mit Siegerin Lara Gut-Behrami (Schweiz) konnte das Rennen nicht zu Ende gebracht werden, das Ergebnis wurde regelkonform annulliert.

Klima-Demonstranten stören Weltcup-Auftakt

Die Klimaschützer der "Letzten Generation" haben den Weltcup-Auftakt der Skirennläufer zu einer publikumswirksamen Aktion genutzt. Unter dem Motto "Schon bald kein Worldcup mehr" blockierten drei Personen eine Stunde vor dem Start des Riesenslaloms am Sonntag die Hochgebirgsstraße auf den Rettenbachgletscher in Sölden, wo die Alpinen traditionell ihr "Opening" feiern.

Die Polizei war schnell vor Ort und machte die Straße rasch wieder frei, hieß es. Zwischen den beiden Riesenslalom-Durchgängen war im Zielbereich darüber hinaus eine Aktion von "Fridays for Future" geplant, dies jedoch mit Erlaubnis des Österreichischen Skiverbandes (ÖSV).

Der frühe Zeitpunkt des Saisonstarts, noch dazu auf einem Gletscher, ruft seit geraumer Zeit Kritik von Umweltschützern hervor. Aber auch in der Szene wird Sölden mit zunehmender Skepsis verfolgt, aktive und ehemalige Stars äußerten Bedenken.

"Wir unterbrechen den fossilen Alltag in Sölden, weil noch viel mehr als Skifahren am Spiel steht", schrieb die "Letzte Generation" im Netz über ihre Aktion. Weiter: "Uns erwarten Waldbrände, Bergstürze, Evakuierungen ganzer Dörfer." An den österreichischen Bundeskanzler gerichtet folgte der Nachsatz: "Karl Nehammer, nehmen Sie endlich die Lösungen vom Klimarat ernst!"