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Vorschau NBA Christmas Games: LeBron trifft auf Luka, Spitzenspiel Celtics gegen Bucks

Anton Latuska
Vorschau NBA Christmas Games: LeBron trifft auf Luka, Spitzenspiel Celtics gegen Bucks
Vorschau NBA Christmas Games: LeBron trifft auf Luka, Spitzenspiel Celtics gegen BucksProfimedia
Die Bescherung ist vorbei, der Magen schwer, da ruft traditionell die NBA zu den Christmas Games. Insgesamt fünf Spiele hintereinander stehen am Ersten Weihnachtsfeiertag an. Den Auftakt machen die New York Knicks um den Deutschen Isaiah Hartenstein, danach folgt das Duell der Stars zwischen Luka Doncic und LeBron James. Später am Abend spielt im Osten der Erste gegen den Zweiten, bevor Denver und Phoenix die insgesamt knapp 13 Stunden NBA-Unterhaltung abschließen.

 

18:00 Uhr: New York Knicks v. Philadelphia 76ers

Die Philadelphia 76ers kommen nach sieben Siegen in Folge mit enormen Rückenwind in den Weihnachtsspieltag. Auch wenn ihnen mit Tyrese Maxey ein wichtiger Spieler in der Offensive fehlt, haben die Sixers genug Waffen, um jedem Team in der NBA gefährlich zu werden. Für gewöhnlich konzentriert sich in der gegnerischen Defensive alles auf den wuchtigen Big Man Joel Embiid, der Platz für die Shooter an der Seite schafft. Mit James Harden, Tobias Harris und PJ Tucker hat das Team aus Pennsylvania genug Waffen, um von außen Gefahr zu erzeugen. Mit 40,3 % belegen sie bei der Dreierquote den ersten Platz in der NBA. 

Auf der anderen Seite haben die New York Knicks gerade eine kleinere Formdelle. Nach einem guten Start in die Saison gab es zuletzt zwei Niederlagen in Folge, darunter das unglückliche 117:118 am Freitagabend gegen die Chicago Bulls. Aus diesem Spiel können die Knickerbockers gleichwohl Hoffnung ziehen, scheinen sie doch einen aufstrebenden Star in ihren Reihen zu haben: Small Forward RJ Barrett hat mit 44 Punkten seine persönliche Karrierebestleistung erzielt, dazu hat er in den letzten acht Spielen durchschnittlich 27,3 Zähler aufgelegt. Gemeinsam mit Point Guard Jalen Brunson haben die Knicks ein dynamisches Offensiv-Duo, das sowohl eigene Würfe kreieren als auch Kollegen freispielen kann. 

RJ Barrett will auch gegen die 76ers mit einer überzeugenden Leistung vorangehen.
RJ Barrett will auch gegen die 76ers mit einer überzeugenden Leistung vorangehen.AFP

Das letzte direkte Duell Anfang November konnten die Knicks knapp gewinnen, am heutigen Abend ist die Partie aufs Neue völlig offen. Im Madison Square Garden wird die weihnachtliche Stimmung sicher noch ein bisschen besser als sonst, gerade weil die Knicks nach langer Zeit mal wieder ein vielversprechendes Team am Start haben, das auch in der Playoffs eine Rolle spielen könnte. Die Fans der New Yorker sind alles andere als verwöhnt von ihrem Klub: In den letzten neun Jahren erreichte man nur einmal die Postseason, nämlich ausgerechnet im Corona-Jahr 2021. Bereits in der ersten Runde ging es klar gegen Atlanta nach Hause, in diesem Jahr herrscht eine gewisse Euphorie um das Team von Coach und Defensivspezialist Tom Thibodeau. Wir sind gespannt, ob sie ihre gute Form auch am Ersten Weihnachtsfeiertag bestätigen können.

20:30 Uhr: Dallas Mavericks v. Los Angeles Lakers

Wenn man liest, dass der Achte im Westen gegen den Dreizehnten im Westen spielt, ist nicht unbedingt mit einem Spektakel zu rechnen. Doch Tabellenstände und Form sind in der NBA nicht alles: Die Mavericks gegen die Lakers, das ist vor allem das Aufeinandertreffen der Superstars Luka Doncic und LeBron James. Bei den Mavericks läuft die Saison schleppend, bessere und schlechtere Phasen wechseln sich ohne Vorankündigung ab. Zuletzt gab es wieder zwei Siege, weshalb die Stimmung beim Team von Ex-Profi Jason Kidd eher gut sein dürfte. Trotz des Ausfalls von Nationalspieler Maxi Kleber haben die Mavericks ein schlagkräftiges Team zusammengestellt, in dem sich alles um den slowenischen Star Luka Doncic dreht. Doncic führt den Ball, Doncic verteilt den Ball und Doncic schließt im Zweifel auch selber ab. Wie vor einigen Jahren bei der Beziehung zwischen James Harden und den Rockets bringt diese Konstellation Vor- und Nachteile mit sich. An einem guten Tag - und der kommt oft vor - zieht der Slowene seine Kollegen mit und macht aus den Mavericks ein beinahe unschlagbares Team. An schlechteren Tagen hingegen fehlt ihnen häufig ein Plan B.

Auf ihn ist die Offense der Dallas Mavericks zugeschnitten: Der Slowene Luka Doncic.
Auf ihn ist die Offense der Dallas Mavericks zugeschnitten: Der Slowene Luka Doncic.AFP

À propos: Spätestens seit der Verletzung von Anthony Davis scheinen die Los Angeles Lakers endgültig aus dem Tritt gekommen zu sein. Mit einer negativen Bilanz und einer schwachen Form (zuletzt drei Niederlagen in Serie) stellen sich beim Team aus Kalifornien viele Fragezeichen nach dem Fortgang der Saison. Einige Experten rechnen sogar schon damit, dass diese Spielzeit abgeschenkt wird, um sich auf den Rebuild in den kommenden Jahren vorzubereiten. Schwer vorstellbar, dass ein LeBron James sich mit diesem Gedanken anfreunden könnte. Auf dem Papier sind die Lakers weiterhin gut besetzt, nur liefern die großen Namen wie Russell Westbrook, Patrick Beverley und auch der Kapitän der deutschen Nationalmannschaft Dennis Schröder zu selten konstant ab. Mit Center Davis ist der Anker in der Mitte weggebrochen, Thomas Bryant kann ihn selbstverständlich nicht gleichwertig ersetzen. Da "The Brow" noch mindestens einen Monat fehlen wird, müssen die Lakers in einen positiven Lauf kommen, um nach seiner Rückkehr nicht schon alle Chancen auf die Postseason verspielt zu haben.

Ein guter Start wäre das Duell bei den Dallas Mavericks, gegen die sie zuletzt vor fast genau einem Jahr gewinnen konnten. Möglicherweise ein gutes Omen für das Team von Darvin Ham, der den Trainerposten nach guter Arbeit als Assistent von Mike Budenholzer bei den Milwaukee Bucks übernommen hatte. Auch seine Arbeit wird natürlich an Ergebnissen gemessen, und so sollte der 49-Jährige möglichst bald positive Resultate liefern, um nicht selbst hinterfragt zu werden.

23:00 Uhr: Boston Celtics v. Milwaukee Bucks

Seit dem Jahr 2018 sind die Boston Celtics und die Milwaukee Bucks bei allen Christmas Games der NBA dabei gewesen. Wenn man weiß, dass die Spielplanmacher vor der Saison die attraktivsten Begegnungen für den Ersten Weihnachtsfeiertag auswählen, kann man erahnen, dass diese beiden Teams in den letzten Jahren nicht allzu viel falsch gemacht haben dürften. Im Gegenteil: Hier trifft der Erste der Eastern Conference auf den Zweiten, ein echtes Spitzenspiel also. Die beiden nach der Win Percentage besten Teams der NBA wollen für ein Spektakel sorgen, wenn sie sich im Top-Spiel der diesjährigen Christmas Games im TD Garden gegenüberstehen.

Gleichzeitig kommen beide Teams aber auch mit kleineren Sorgen in dieses Spiel: Die Celtics brauchten am Freitagabend eine Energieleistung von Jaylen Brown im letzten Viertel, um im Spiel gegen die Minnesota Timberwolves eine Serie von drei Niederlagen am Stück zu durchbrechen. Zuletzt lief vor allem die Offense nicht mehr ganz so flüssig wie gewohnt, und das obwohl die Stammspieler alle fit sind. Seit der Suspendierung des Coaches Ime Udoka wegen geschmackloser Kommentare gegenüber einer Mitarbeiterin im September steht Joe Mazzulla an der Seitenlinie und macht seine Aufgabe bisher durchaus gut. Die Fußstapfen sind keine kleinen, hatte Udoka das Team in seinem ersten Jahr direkt in die NBA-Finals geführt, doch die Mannschaft blieb größtenteils zusammen und kann so auch in diesem Jahr starke Leistungen abrufen.

Interims-Headcoach Joe Mazzulla spielt mit den Boston Celtics auch in diesem Jahr eine sehr gute Saison.
Interims-Headcoach Joe Mazzulla spielt mit den Boston Celtics auch in diesem Jahr eine sehr gute Saison.Profimedia

Ähnlich verhält es sich beim heutigen Gegner. Auch die Bucks zeigen, was aus kontinuierlicher Arbeit entstehen kann, wenn man nicht jedes Jahr den halben Kader austauschen will. Mit Jrue Holiday, Brook Lopez und Giannis Antetokounmpo steht die Achse des Teams schon seit mehreren Jahren in Wisconsin unter Vertrag, dazu fehlt mit Khris Middleton eine weitere Stütze derzeit verletzungsbedingt. Auch in dieser Saison sind die Bucks ein echter Contender um die NBA Finals, obwohl sie die beiden Spiele in der abgelaufenen Woche verloren haben. Im Prime Time-Spiel der Christmas Games wird Milwaukee besonders motiviert sein, sich von seiner besten Seite zu zeigen. Gerade von Superstar Giannis dürfen wir Spektakel erwarten. 

02:00 Uhr: Golden State Warriors v. Memphis Grizzlies

Eines der Überraschungsteams der aktuellen NBA-Saison sind die Memphis Grizzlies. Nach dem deutlichen Sieg im Spitzenspiel der Western Conference bei den Phoenix Suns kletterten die Grizzlies auf Platz zwei im Westen - eine Zwischenbilanz, die dem Team von Taylor Jenkins vor der Saison wohl kaum jemand zugetraut hätte. Schlüssel zum Erfolg für die Männer vom Mississippi ist die Geschlossenheit im Team. Gegen Phoenix erreichten am Freitagabend gleich sechs Spieler zweistellige Punktausbeuten. Obwohl mit Ja Morant ein klarer Star im Team vertreten ist, gibt es keine Allüren und keine Extrabehandlung für den 23-Jährigen. Er ordnet sich dem Team unter, auf der anderen Seite bekommt er von seinen Kollegen jegliche Unterstützung, um selbst glänzen zu können. Mit bisher 26,5 Punkten im Schnitt tut er das in dieser Spielzeit, zudem legt er häufig zweistellige Assistzahlen auf. Ein echtes Team, das auch in Playoffs eine Gefahr darstellen kann.

Duell der Generationen: Memphis' 23-jähriger Point Guard Ja Morant hier im Duell mit Suns-Veteran Chris Paul.
Duell der Generationen: Memphis' 23-jähriger Point Guard Ja Morant hier im Duell mit Suns-Veteran Chris Paul.AFP

Ganz anders ist die Stimmungslage bei den Golden State Warriors. Der amtierende NBA-Champion hat in diesem Jahr große Probleme, das herausragende letzte Jahr zu bestätigen. Dabei fällt einmal mehr die Abhängigkeit vom Superstar Stephen Curry ins Gewicht, der momentan wegen einer Schulterverletzung nicht spielen kann. Weder Klay Thompson, der nach seiner langen Verletzung immer noch nicht der Alte ist, noch Curry-Ersatz Jordan Poole können den MVP von 2015 und 2016 würdig vertreten. So teilte ESPN-Kommentator Stephen A. Smith kürzlich gegen Poole aus, er sei "froh über das viele Geld", das er bekommt, doch dieser müsse "es sich endlich verdienen". Die Auftritte der vergangenen Wochen seien "peinlich" und "eines Meisters nicht würdig", so Smith. In der Tat: Platz elf im Westen und eine negative Bilanz sind bei weitem nicht das, was sich das Team von Steve Kerr vorstellt. 

Gegen die Memphis Grizzlies gibt es zwar die Chance, einen ersten Schritt in die richtige Richtung zu gehen, doch ein Erfolg der Warriors ohne ihren Anführer Curry wäre eine große Überraschung. Wahrscheinlicher ist es, dass Memphis das Chase Center trotz aller Weihnachtseuphorie früh zum Schweigen bringt und dem Meister die neunzehnte Saisonniederlage zufügt.

04:30 Uhr: Denver Nuggets v. Phoenix Suns

Zum Abschluss des langen NBA-Weihnachtstags treffen mit den Denver Nuggets und den Phoenix Suns zwei weitere Top-Mannschaften aus der Western Conference aufeinander. Obwohl Denver den Westen sogar anführt, haben sie weiterhin eine der schlechtesten Defensivreihen der Liga. In den letzten Wochen war zwar eine Verbesserung zu spüren, doch für einen tiefen Run in den Playoffs müssen Spieler wie Bones Hyland und DeAndre Jordan konzentrierter verteidigen. Prunkstück der Nuggets ist die Offensive, die mit MVP Nikola Jokic und Taktgeber Jamal Murray hochkarätig besetzt ist. Dazu kommen Rollenspieler wie Aaron Gordon, der derzeit die wohl beste Phase seit seinem Weggang aus Orlando verlebt, und Kentavious Caldwell-Pope, die wichtige Arbeit für das Team verrichten. Sollte die Mannschaft von Michael Malone die defensiven Lücken geschlossen bekommen, sind sie in diesem Jahr definitiv ein Kandidat, um in den Playoffs weit zu kommen.

Hop in der Defensive, Top in der Offensive: Die Denver Nuggets um Headcoach Michael Malone.
Hop in der Defensive, Top in der Offensive: Die Denver Nuggets um Headcoach Michael Malone.Profimedia

Am Weihnachtsabend geht es zunächst gegen die Phoenix Suns und damit zu einem Duell, dass die Nuggets im Oktober knapp gewinnen konnten. Die Suns rangieren aktuell auf Platz vier der Western Conference und haben mit ihrer Bilanz von 19-14 die Erwartungen wohl leicht übertroffen. Nachdem nun auch der umstrittene Besitzer Robert Sarver die Franchise endlich verkauft hat, scheint für Phoenix eine Saison in ruhigem Fahrwasser anzustehen. Angeführt wird das Team von Spielmacher Devin Booker, der das Tempo der Angriffe vorgibt. Mit DeAndre Ayton haben sie einen sehr guten und robusten Center, der es immer wieder schafft, gut aufzuposten, um sich entweder selbst in einen Wurf zu drehen oder Platz für die Flügelspieler zu schaffen. Mit 37,5 % getroffener Dreier liegen die Suns im oberen Viertel der Liga, diese Effizienz werden sie auch gegen die Nuggets brauchen.

Ein interessantes Matchup zum Abschluss eines Ersten Weihnachtsfeiertags, der es basketballtechnisch in sich hat. Alle Spiele könnt ihr im Liveticker bei uns auf der Plattform oder im Stream bei den Kollegen von DAZN verfolgen.