Social-Media-Star und Volleyballer: Tobias Krick zwischen Titeljagd und Olympiatraum
Tobias Krick nimmt Anlauf, steigt in Zeitlupe empor, schmettert den Ball mit Wucht über das Netz - und wird dabei von fünf Millionen Menschen verfolgt. Während der Volleyball-Nationalspieler derzeit nach seinem ersten deutschen Meistertitel greift und von Olympia träumt, stößt er mit solchen Videos auf der Social-Media-Plattform TikTok in die Sphären von so manchem Fußball-Star vor.
"Folge mir, wenn du kleiner bist als ich", schreibt Krick auf Englisch in seinem Profil, was angesichts seiner Größe von 2,13 m auf ziemlich viele Menschen zutreffen dürfte. Fünf Millionen Nutzer sind der Aufforderung offensichtlich schon nachgekommen, zum Vergleich: Rund acht Millionen Fans folgen 2014er-Weltmeister Toni Kroos (8,1) und Barca-Stürmer Robert Lewandowski (7,8), die Bayern-Profis Thomas Müller (4,3) und Jamal Musiala (1,6) übertrifft Krick problemlos.
Ende 2019 habe er damit angefangen, erzählt der Mittelblocker der BR Volleys im Gespräch mit dem Sport-Informations-Dienst (SID): "Für mich ist das ein kreativer Ausgleich neben dem Volleyball. Es macht mir sehr viel Spaß, Videos zu schneiden und den Sport den Leuten ein bisschen näherzubringen."
Klarer Fokus auf Volleyball
Auf seinem Profil folgt ein sportlicher Highlight-Clip dem nächsten, aber auch selbstironische Sequenzen, in denen der 25-Jährige beispielsweise auf Nutzer-Kommentare oder seine Größe eingeht, sind dort zu finden. Mehrere tausend Aufrufe haben die kurzen Videos, zwei der Top-Clips sogar mehr als 18 und 26 Millionen. Auf Instagram ist er mit einer Million Follower ebenfalls erfolgreich unterwegs.
Krick nimmt solche Zahlen gelassen: "Klar war ich am Anfang noch etwas beeindruckter, wenn ein Video ein paar mehr Aufrufe bekommen hat. Aber man gewöhnt sich daran." Sein Fokus liegt ohnehin auf dem Feld - und dort spielt er mit Berlin derzeit um seinen ersten deutschen Meistertitel.
Den DVV-Pokal gewann Krick bereits vor vier Wochen mit den Volleys. Eine Trophäe, die ihm in seiner Zeit bei den United Volleys Frankfurt verwehrt geblieben war. Vor dem Triumph der Hessen 2021 war Krick nach Italien gewechselt.
Nach seiner Bundesliga-Rückkehr in seiner ersten Saison mit Berlin womöglich auch noch die Meisterschaft zu holen, würde für ihn persönlich "sehr viel bedeuten", sagt Krick. Am Mittwoch (19:30 Uhr/Dyn) könnte er diesem Ziel einen Schritt näher kommen, mit einem weiteren Sieg würden die Volleys die Halbfinalserie gegen die SVG Lüneburg (2:0) für sich entscheiden.
Und dann wäre da ja auch noch der Traum von den Olympischen Spielen. Mit der Nationalmannschaft um DVV-Star Georg Grozer löste Krick im vergangenen Herbst eindrucksvoll das Ticket für Paris. In dem Moment sei "ganz schön viel Druck abgefallen", berichtet Krick, denn immerhin liegt die letzte Olympia-Teilnahme der deutschen Männer zwölf Jahre zurück.
"Es bedeutet sportlich gesehen eigentlich alles für mich", sagt Krick: "Es ist auf jeden Fall das Ziel, mit dem Team gemeinsam nach Paris zu fahren." Vorher soll es noch mit dem nächsten nationalen Titel klappen.
Zum Match-Center: BR Volleys vs. Lüneburg