Völler wünscht sich Jügen Klopp als Bundestrainer
Den Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland erhält Jürgen Klopp bereits am 1. Oktober, in zwei Jahren könnte er dann die Nationalmannschaft zu Ruhm und Ehre führen. Für den Fall der Fälle hat DFB-Sportdirektor Rudi Völler nämlich einen klaren Wunschkandidaten als Bundestrainer. "Wenn Julian Nagelsmann sich irgendwann entscheiden würde, dass er lieber wieder einen Top-Klub trainieren würde – dann geht natürlich kein Weg an Jürgen Klopp vorbei", sagte Völler im ZDF-Sportstudio und schob nach: "Wenn er es denn möchte."
Daran bestehen (noch) berechtigte Zweifel. Klopp ist nach neun Jahren beim FC Liverpool seit diesem Sommer ohne Verein und das Leben als Frührentner gefällt dem 57-Jährigen richtig gut. Es kitzle "null, null, null" bei ihm, sagte Klopp zuletzt und ergänzte: "Wenn ich den Jungen mit Rat und Tat zur Seite stehen kann, mache ich das gerne. Aber in ihren Schuhen müsste ich jetzt nicht stecken."
Doch 2026 könnte die Sache schon wieder ganz anders aussehen. Nach der WM endet der Vertrag von Nagelsmann beim Deutschen Fußball-Bund (DFB) und den 37-Jährigen könnte dann wieder die tägliche Arbeit bei einem Verein reizen. "Er wird das selbst entscheiden, ob er Nationaltrainer sein will über die WM hinaus", sagte Völler, für den nach dem Turnier in den USA, Mexiko und Kanada als Sportdirektor endgültig Schluss sein wird.
Klopp genießt den Ruhestand
Der bislang letzte Kontakt mit Klopp sei schon "eine Weile her. Er war ja lange im Ausland", sagte Völler. "Ich schätze ihn natürlich. Jürgen Klopp macht eine unglaubliche Karriere."
Von seinen äußerst intensiven Jahren in Mainz, Dortmund und Liverpool erholt er sich aber gerade. Er genieße "vollumfänglich" sein Leben ohne Fußball, sagte Klopp: "Ich arbeite, aber nicht das, was ich vorher gemacht habe. Ich liege nicht nur auf der faulen Haut, aber manchmal. Ich vermisse nichts."
Beim DFB gilt die volle Konzentration ohnehin der Titelmission in zwei Jahren. Daher wird auch Co-Trainer Sandro Wagner an Bord bleiben, obwohl es zuletzt Gerüchte über ein Engagement bei der TSG Hoffenheim gab. "Ich war mit ihm im Austausch und wir haben drüber gesprochen. Wir haben klar vereinbart und auch mit ihm abgestimmt, dass er bis zur WM bei uns bleibt", stellte Völler klar.
Der Umbruch rund um die DFB-Auswahl könnte dann im Sommer 2026 erfolgen. "Egal, wer Bundestrainer wird nach der Weltmeisterschaft, der wird eine gut funktionierende Mannschaft vorfinden", sagte Völler.
Diese Aussicht könnte Klopp locken. Doch zunächst wird er von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier im Schloss Bellevue als einer von 28 Bürgern, die sich "in herausragender Weise für die Werte der Demokratie einsetzen", ausgezeichnet. "Von Liverpool aus hat der populärste Deutsche in Großbritannien erheblich zu einem positiven Bild unseres Landes beigetragen", hieß es in der Begründung. Jürgen Klopp sei ein großes Vorbild geworden und ein herausragender Fußballbotschafter weit über den Sport hinaus.
So eine Persönlichkeit würde auch gut ins Amt des Bundestrainers passen.