Viertelfinale perfekt: Dennis Schröder führt Weltmeister nach Paris
Gegen mutige Brasilianer erkämpften die Medaillenjäger von Bundestrainer Gordon Herbert in Lille einen am Ende verdienten 86:73-Sieg - und dürfen sich auf die Finalrunde und das Olympische Dorf in der französischen Hauptstadt freuen.
Dennis Schröder war beim zweiten Sieg im zweiten Gruppenspiel mit 20 Punkten bester Werfer der Deutschen, die zum Auftakt gegen Japan klar gewonnen hatten. Vor dem Finale der Gruppe B gegen Frankreich und NBA-Supertalent Victor Wembanyama am kommenden Freitag (21 Uhr) ist Deutschland ein Platz in der K.o.-Phase nicht mehr zu nehmen, da der Gastgeber zuvor die Asiaten trotz einiger Schwierigkeiten mit 94:90 nach Overtime bezwungen hatte.
"Wir haben wirklich viele charakterstarke Jungs"
"Freitag wird noch ein taffes Spiel für uns", sagte Schröder bei Eurosport, betonte aber, wenn die deutsche Mannschaft ihr Spiel spiele, könne sie jeden Gegner schlagen. "Wir haben wirklich viele charakterstarke Jungs in der Kabine", ergänzte der Kapitän, "ich glaube, dass wir gemacht sind für diese Momente."
Auch Moritz Wagner richtete den Blick schon nach vorne: "Ich freue mich sehr darauf, in Frankreich gegen Frankreich zu spielen. Wir genießen jetzt 24 Stunden lang, und dann legen wir den Fokus darauf."
Gegen die Franzosen, die ebenfalls bei zwei Erfolgen stehen, geht es nun um den Gruppensieg, der noch wichtig werden könnte. Die beiden Teams mit der besten Vorrundenbilanz haben bei der Auslosung der Viertelfinals einen Vorteil und bekommen vermeintlich schwächere Gegner zugeteilt, zudem können sie bis zum Finale nicht aufeinander treffen. So ließe sich möglicherweise ein Duell mit den USA um Superstar LeBron James aufschieben.
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Guter Beginn, aber Leistungsabfall im zweiten Viertel
Vor den Augen von Teilen der Frauen-Nationalmannschaft taten sich Schröder und Co. im Stade Pierre-Mauroy zunächst etwas schwer, der Gegner machte die Zone dicht und die Dreier fielen nicht. Andreas Obst drehte jedoch schnell auf, traf zweimal von außen und erhöhte per "And One".
Mo Wagner komplettierte den 8:0-Lauf, als er sich spektakulär durchtankte (17:6). Auch defensiv nahm das Herbert-Team die Intensität an und hielt die Südamerikaner im ersten Viertel bei gerade einmal zehn Punkten.
Nachdem Maodo Lo den Vorsprung zu Beginn des zweiten Viertels auf 14 Punkte (24:10) gestellt hatte, steigerte sich der 18-malige Südamerikameister und Deutschland verlor seinen Rhythmus komplett.
Die DBB-Auswahl leisteten sich zu viele Turnover und ließ alleine in den zweiten zehn Minuten 30 (!) brasilianische Punkte zu. Vor der Halbzeit verwandelte Schröder zwei wichtige Dreier, allerdings trafen auch die Brasilianer aus allen Lagen und gingen immer wieder in Führung. Franz Wagner rettete das Remis zur Pause.
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Kapitän wird seiner Rolle gerecht
Auch danach blieb die Partie zunächst sehr eng. Schröder übernahm Verantwortung und punktete, aber so richtig kam die deutsche Offensive noch nicht ins Rollen. Die Deutschen mussten über die Defense ins Spiel finden.
Als Daniel Theis zweimal stark zupackte und Isaac Bonga für den Fastbreak schickte, gelangen endlich einfache Punkte (56:49) und das DBB-Team zog davon. Im Schlussviertel blieben die Deutschen wach, Obst und Bonga versenkten entscheidend von draußen: Das Viertelfinale war perfekt.