Viertelfinale: Englische und französische Fans singen sich warm
Bei Weltmeisterschaften standen sich beide Nationen zweimal gegenüber – allerdings 1982 und 1966. Beide Duelle gewann die "Three Lions". In den vergangenen Jahren dominierten die Franzosen den Weltfußball. Auch das letzte Freundschaftsspiel gewannen die Blauen. 2017 schoss Ousmane Dembélé das 3:2-Siegtor und ließ die Fans im Stade de France jubeln.
Personal: Frankreich
Der frühere Dortmunder Dembélé ist auch im aktuellen WM-Team der Franzosen eine prägende Figur und steht zu Unrecht im Schatten von Fünf-Tore-Stürmer Kylian Mbappé. Die Offensive ist das Prunkstück des Weltmeisters. Mittelstürmer Olivier Giroud schrieb sich bei dieser WM in die französischen Geschichtsbücher ein – mit 52 Toren ist er nun alleiniger Top-Torjäger der Tricolore. Antoine Griezmann führt Regie, als habe es sein Formtief in Barcelona oder Madrid nie gegeben.
Die französische Verteidigung mit Dayot Upamecano und Raphaël Varane harmoniert bisher, musste sich aber auch noch nicht mit einer Offensivreihe à la Harry Kane oder Phil Foden messen. Robert Lewandowski stand im Achtelfinale gegen die Franzosen allein auf weiter Flur. England wird sich nicht hinten reinstellen. Warum auch. In der Defensive ist Frankreich am ehesten zu knacken. Kapitän Hugo Lloris ist kein Elfmetertöter. Von 109 Strafstößen hielt er in seiner Karriere nur 16. Sollte es nach 120 Minuten noch keinen Sieger geben, könnte das ein Nachteil sein.
Personal: England
Was bei den Franzosen gilt, kann man so auch bei den Engländern unterschreiben. In der Offensive glänzt der Vize-Europameister mit Harry Kane, Bukayo Saka und Phil Foden. Wie Giroud traf Kane bereits 52 Mal im Nationaltrikot. Mit dabei ist auch wieder Raheem Sterling, der zuletzt seiner Familie in England zur Seite stand. Trotz seiner erst 19 Jahre ist der Dortmunder Jude Bellingham bereits Denker und Lenker im englischen Mittelfeld.
Anfällig sind die "Three Lions" am ehesten in der Defensive. Harry Maguire oder John Stones sind zwar Kanten, könnten mit den flinken Franzosen aber Probleme bekommen. Torhüter Jordan Pickford ist einer der besseren englischen Keeper der Geschichte, unüberwindbar ist der 28-Jährige aber nicht.
Neutrale Zuschauer würden sich über ein Offensiv-Feuerwerk und löchrige Verteidigungsreihen freuen. Den stimmungsvollen Gesängen auf den Tribünen, in den Pubs und Restaurants wäre es sicher zuträglich.
"It's Coming Home"
"Allez Les Bleus".