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Vierschanzentournee: Kubacki siegt in Innsbruck - Philipp Raimund bester Deutscher

Flashscore/AFP
Aktualisiert
Dawid Kubacki wusste in Innsbruck zu überzeugen, in Bischofshofen geht der Zweikampf mit Granerud in den Showdown
Dawid Kubacki wusste in Innsbruck zu überzeugen, in Bischofshofen geht der Zweikampf mit Granerud in den ShowdownProfimedia
Dawid Kubacki verhinderte einen Grandslam bei der Vierschanzentournee - Halvor Egner Granerud kämpfte in Durchgang eins mit schlechten Bedingungen, im Finale betrieb er mit einem Gewaltsprung ordentlich Schadensbegrenzung. DSV-Youngster Philipp Raimund überzeugte mit Platz 13 erneut. Vor dem letzten Springen in Bischofshofen führt Granerud in der Tourneewertung, doch Kubacki rückt näher an den Norweger heran.

Die Tränen sind getrocknet, der Schock allmählich verdaut. Karl Geiger qualifizierte sich am Dienstag überraschend nicht für den Hauptbewerb in Innsbruck, eben bei diesem verbesserten sich die in diesem Winter enttäuschenden DSV-Springer geringfügig. In der Gesamtwertung der Tournee führt Granerud noch vor Kubacki - um immerhin 23,3 Punkte.

Erster Durchgang: Kubacki eine Klasse für sich, fünf Deutsche qualifizieren sich

Bei leichtem Nieselregen bekam das wesentlich zahlreicher als zur Qualifikation erschienene Innsbrucker sofort ein hochqualitatives Duell. Vorjahressieger Ryoyu Kobayashi traf auf den Slowenen Timi Zajc. Das japanische Team befindet sich weiterhin in schwacher Form - wie auch der kürzeste Sprung des ersten Durchgangs bewies - Kobayashis Landsmann Ren Nikaido kam nur auf 93,5 Meter. Nicht nur deshalb hatte Zajc leichtes Spiel. Der 22-Jährige überzeugte auf ganzer Linie, den ersten Durchlauf beendete er auf Platz zehn. 

Als erster Deutscher flog Stephan Leyhe über den Bergisel. Sein Duell gegen Domen Prevc verlor bei leichtem Aufwind, der Deutsche musste seinen Arbeitstag vorzeitig beenden. Ein Schicksal, das sich Markus Eisenbichler nach den jüngsten Enttäuschungen unbedingt ersparen wollte. Weder in Oberstdorf noch in Garmisch-Partenkirchen war ihm die Qualifikation für den zweiten Durchgang gelungen. Gegen den Schweizer Deschwanden misslang ihm sein Sprung streng genommen, dank 117 Metern und Bonuspunkten aufgrund schlechter Windverhältnisse reihte sich der 31-Jährige vor dem Eidgenossen in die Wertung ein.

Exakt auf dem K-Punkt (120 Meter) landete Andreas Wellinger, für das Finale sicherte er sich eine ordentliche Ausgangsposition (Platz 17, -25,3 Punkte auf Kubacki). DSV-Youngster Philipp Raimund brachte erneut eine sehr ordentliche Leistung auf den Schanzentisch, die Qualifikation für Durchgang zwei gelang locker.

Halvor Egner Granerud (Norwegen) erwischte keine guten Bedingungen, entschloss sich daher für die Sicherheitsvariante - mit 124,6 Punkten ging er dennoch klar in Führung, von der Jury bekam er genau wie Zajc dreimal 18,5 Wertungspunkte zuerkannt. Die Quali am Dienstag hatte Constantin Schmid dem Österreicher Michael Hayböck zugeteilt - eine Mammutaufgabe, Hayböck kam bis auf zwei Punkte an Granerud heran. Schmid qualifizierte sich aber als "Lucky Loser" für die Entscheidung. 

Lokalmatador Stefan Kraft machte alles richtig, er übertraf den Versuch des in der Tourneewertung führenden Norwegers um 1,6 Punkte. Pius Paschke hatte naturgemäß keine Chance, sich durchzusetzen, dank eines sehr ordentlichen Sprungs darf er sich dennoch mit den besten 30 messen. Wieder zurück an der Weltspitze ist Marius Lindvik - der Olympiasieger 2022 ist aktuell Vierter. 

Fast die ganze Konkurrenz hinter sich ließ Anze Lanisek (Slowenien) - 130,5 Punkte sind nicht der Bestwert - weil ein alter Bekannter pünktlich zur heißen Phase der Vierschanzentournee seine Bestform wiedergefunden hat. Dawid Kubacki führte einen perfekten Sprung aus, sicherte sich mit 137,4 Punkten die klare Führung. Im Rennen um den Tourneesieg ist der Pole somit wieder voll dabei. 

Zweiter Durchgang: Unfassbarer Sprung von Granerud, doch Kubacki gewinnt

Letztlich flog Kubacki flog auf 127 und 133 Meter und holte seinen fünften Saisonsieg. Im Kampf um den Goldenen Adler verkürzte der Olympia-Dritte Kubacki seinen Rückstand auf Granerud von 26,8 auf 23,3 Punkte. Daran änderte auch ein Traumsprung von Granerud im zweiten Durchgang nichts, immerhin hielt sich der Verlust in der Gesamtwertung in Grenzen.

133 Meter erreichte Granerud im zweiten Durchgang
133 Meter erreichte Granerud im zweiten DurchgangAFP

Andreas Wellinger belegte den 18. Rang, in der Gesamtwertung auf Position acht zurück. Philipp Raimund feierte immerhin das beste Ergebnis seiner Karriere feierte, Wellinger fiel durch seinen 18. Rang in der Gesamtwertung auf den achten Platz zurück. Erstmals seit 2016/17 droht den DSV-Adlern somit eine Tournee ohne einen Podestplatz bei einem Tagesspringen. "Es geht gerade sehr zäh, uns fehlen ein paar Meter. Die müssen wir im Laufe der Zeit finden, aber das geht nicht so schnell", sagte Bundestrainer Stefan Horngacher in der ARD.

Der zuletzt formschwache Markus Eisenbichler durfte mit dem 22. Rang halbwegs zufrieden sein. Eine ordentliche Leistung zeigten Constantin Schmid und Pius Paschke auf den Positionen 26 und 28.