Verunglückter Eishockeyprofi Glemser erläutert Klage: "Bisher kein Entgegenkommen"
Glemser war im Trikot des Oberligisten Starbulls Rosenheim am 3. Februar 2023 beim Spiel beim SC Riessersee rücklings in die Bande gestürzt, zuvor war er gecheckt worden. Er brach sich dabei den vierten und fünften Halswirbel, lag zehn Tage im Koma und ist seitdem auf einen Rollstuhl angewiesen.
Wie der Bayerische Rundfunk am Dienstag berichtete, reichte Glemsers Anwalt beim Landgericht II in München rund eineinhalb Jahre nach dem Unfall Klage gegen dessen damaligen Gegenspieler ein. Dabei geht es laut Medienberichten um ein "angemessenes Schmerzensgeld" in Höhe von 650.000 Euro, der gesamte Streitwert soll sich auf rund 820.000 Euro belaufen. Kurz nach dem Unfall hatte der gebürtige Stuttgarter noch bekräftigt, dass seinen Gegenspieler keine Schuld treffe.
Glemser habe jedoch, so schrieb er nun, erfolglos versucht, über die Haftpflichtversicherung seines damaligen Gegenspielers Schadensersatz zu erhalten. "Es gab bisher kein Entgegenkommen. Nach eigenen Angaben liegt eine Haftpflichtversicherung vor, aus juristischen Gründen kann die Versicherung allerdings nicht direkt verklagt werden. Aus diesem Grund muss ich den Weg über die private Klage gehen", erläuterte Glemser.
Spendenkonto sammelte für Glemser
Der tragische Unfall hatte im Vorjahr für viel Bestürzung und Anteilnahme gesorgt. Unter dem Titel #97BeStrong hatten Glemsers Familie und dessen Lebensgefährtin ein Spendenkonto eingerichtet und so knapp 700.000 Euro gesammelt.
Er wolle "niemanden privat schaden", führte Glemser mit Blick auf die Klage und seinen damaligen Gegenspieler nun aus: "Ich möchte absolut keinem etwas Schlechtes. Mir war immer wichtig, dass es keine negativen Auswirkungen für ihn hat, hätte ich etwas Böses gewollt, hätte ich von Anfang an gesagt, dass es böswillig war." Offen ist, welche Auswirkung eine erfolgreiche Klage für ähnlich gelagerte Fälle in Kontaktsportarten haben könnte.