Advertisement
Advertisement
Advertisement
Advertisement
Advertisement
Advertisement

Unbegrenzte Möglichkeiten? US-Team Andretti darf nicht in der Formel 1 fahren

SID
Mario Andretti kann mit seinem Team nicht in der Formel 1 antreten.
Mario Andretti kann mit seinem Team nicht in der Formel 1 antreten.Profimedia
Die Formel 1 will Amerika erobern, aber das Geld soll bitte in Europa bleiben - so ungefähr nimmt man es bei Andretti wahr. Die Motorsport-Dynastie aus den USA darf vorerst nicht mitmachen, das steht nun fest.

Mario Andretti war Weltmeister in der Formel 1, in drei Jahrzehnten ging er auf die Jagd nach Siegen, die Königsklasse des Motorsports ist ein gewichtiger Teil seines Lebens. In diesen Tagen allerdings hat sie dem 83-Jährigen das Herz gebrochen. "Ich bin am Boden zerstört", twitterte der Amerikaner, "ich werde sonst nichts dazu sagen, denn andere Worte fallen mir nicht ein."

Vorausgegangen war eine ziemlich lange, aber ziemlich kalte Pressemitteilung der Formel 1, in der sie den amerikanischen Hoffnungen eine Absage erteilte: 2025 und auch 2026 sei kein Platz für dieses neue Team, das Michael Andretti, Sohn des einstigen Weltmeisters, gemeinsam mit dem Konzern General Motors und der Marke Cadillac an den Start bringen will.

"Keinen Mehrwert für die Meisterschaft" stelle das Projekt dar, "wir glauben nicht, dass der Antragsteller wettbewerbsfähig wäre", hieß es weiter. Und überhaupt: Profitieren würde die amerikanische Auto-Marke von der Formel 1 - "und nicht umgekehrt".

Es ist das vorläufige Ende eines Machtkampfes, in dem es von Beginn an um Geld ging. Der Weltverband FIA hatte im Oktober des vergangenen Jahres zwar Grünes Licht gegeben, die endgültige Entscheidung lag aber beim Inhaber der kommerziellen Rechte. Die Formel 1, also Eigentümer Liberty Media, stellt sich nun quer.

Andretti-Lager enttäuscht von Formel 1

Damit entspricht das Unternehmen den Wünschen der meisten etablierten Teams, die bei Ankunft eines weiteren Rennstalls auch die zur Zeit üppigen Gewinne mit diesem teilen müssten. Das Andretti-Lager hatte Teams und Herstellern daher vor Monaten bereits "Gier" vorgeworfen, "sie haben Angst, dass wir ihnen die amerikanischen Sponsoren wegnehmen."

Es ist durchaus ein Eindruck, der bleibt. Die USA waren lange das Sehnsuchtsziel der europäischen Formel 1, mittlerweile ist es der größte Wachstumsmarkt. Drei Rennen finden dort bereits statt, das gibt es nirgends sonst, und das Fan-Interesse in den Staaten steigt messbar. Die Königsklasse verdient dort mittlerweile gutes Geld - öffnet das Fahrerlager aber bis auf Weiteres nicht für ein echtes US-Team.

Das ist durchaus bemerkenswert, denn wirtschaftlich ist es eine starke Bewerbung. Die Andrettis haben die größte Motorsportmarke der USA aufgebaut, sind dort jedem Sportfan ein Begriff. Zudem wollen sie General Motors mitbringen, den viertgrößten Automobilhersteller der Welt.

2025 oder 2026 wollte Andretti gerne beginnen, zunächst als Kundenteam, ab 2028 dann auch mit einem eigenen Motor. Das zumindest bewertet die Formel 1 momentan wohlwollend, "einen Antrag auf Aufnahme 2028 mit einem Antriebsaggregat von General Motors" würde anders bewertet werden, hieß es.

Andretti allerdings steckt schon mitten in den Vorbereitungen, sammelt unter anderem im Windkanal von Toyota in Köln längst wichtige Informationen. Man widerspreche den Einschätzungen der Formel 1 ganz entschieden, teilte das Unternehmen daher mit, "wir sind stolz auf die Fortschritte, die wir mit dem Auto und der Power Unit bereits gemacht haben." Die Arbeit werde "mit Geschwindigkeit" fortgesetzt.

SID wt us