Advertisement
Advertisement
Advertisement
Advertisement
Advertisement
Advertisement

Aleksander Ceferin als UEFA-Präsident wiedergewählt: Harsche Kritik an Super League

AFP
Aktualisiert
Ceferin plädiert für eine Beibehaltung des alten Systems
Ceferin plädiert für eine Beibehaltung des alten SystemsProfimedia
Aleksander Ceferin hat auf dem UEFA-Kongress in Lissabon die Befürworter einer Super League erneut harsch kritisiert. "Innerhalb weniger Monate hat sich die so genannte Super League in eine Figur aus Rotkäppchen verwandelt: ein als Großmutter verkleideter Wolf, der bereit ist, dich zu fressen. Aber lässt sich tatsächlich jemand täuschen?", sagte der UEFA-Boss in seiner Eröffnungsrede: "Zum Glück" sei noch keiner der Treiber "an Scham gestorben."

Schließlich seien deren Pläne "moralisch verwerflich, Eigeninteressen werden über die Gemeinschaft gestellt, Lügen statt die Wahrheit verbreitet, ein Monopol soll an die Stelle einer Demokratie treten", monierte Ceferin weiter. Fußball sei "ein Sport des Volkes. Wir dürfen nie vergessen, dass wir die Pflicht haben, dafür zu sorgen, dass die Interessen des Fußballs Vorrang vor den privaten Interessen einer Handvoll Privilegierter haben."

Das aktuelle Modell basiere "auf sportlichen Verdiensten. Verdienst kann nicht eingefordert werden, er kann nicht erworben werden. Er kann nur verdient werden. Saison für Saison. Auf und neben dem Spielfeld. Es gibt keinen Platz für Kartelle auf diesem Kontinent."

In Real Madrid, Juventus Turin und dem FC Barcelona haben sich drei der Gründungsmitglieder weiter nicht von den Super-League-Plänen distanziert, zuletzt forcierte die Sportmarketingagentur A22 das Projekt.

Ceferin erneut zum UEFA-Präsidenten gewählt

Ceferin ist zudem erwartungsgemäß als Präsident der Europäischen Fußball-Union (UEFA) wiedergewählt worden. Der 55-Jährige wurde in Lissabon für den Zeitraum bis 2027 im Amt bestätigt, einen Gegenkandidaten hatte es nicht gegeben. Die Abstimmung für den Einzelkandidaten fand statutengemäß per Akklamation statt, die Nationalverbände signalisierten also ihre breite Zustimmung durch Applaus."Die Wahl bedeutet mir sehr viel. Es ist ein großer Moment und zugleich eine große Verantwortung", sagte Ceferin: "Ich werde mein Bestes geben, um euch und den Fußball nicht zu enttäuschen."

Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) hatte dem Slowenen bereits im Vorfeld seine Unterstützung zugesichert. Ceferin hatte sich 2016 bei der Wahl zur Nachfolge von Michel Platini gegen den Niederländer Michael van Praag deutlich durchgesetzt, schon bei der ersten Wiederwahl 2019 gab es keinen Gegenkandidaten. Bei der Präsidentenwahl haben die 55 Mitgliedsverbände der UEFA jeweils eine Stimme.

Rekordeinnahmen 21/22

Die finanziellen Auswirkungen der Coronapandemie hat die UEFA offenbar hinter sich gelassen. In der Saison 2021/22 verbuchte der Kontinentalverband die Rekordeinnahme von 4,05 Milliarden Euro. Die Rücklagen werden Ende Juni 500 Millionen Euro betragen. Das gab die UEFA bei ihrem Kongress am Mittwoch in Lissabon bekannt.

Haupteinnahmequelle waren die Männer-Klubwettbewerbe rund um die Champions League, die 3,6 Milliarden Euro in die Kasse gespült haben. Von den Gesamteinnahmen wurden 3,3 Milliarden wieder an Klubs und Verbände ausgeschüttet.

Der Etat für die Saison 2023/24 sieht noch einmal gesteigerte Einnahmen in Höhe von 6,7 Milliarden Euro vor. Ein wichtiger Punkt beim Haushaltsentwurf ist die EM-Endrunde 2024 in Deutschland. Dabei rechnet die UEFA mit Erlösen von 2,41 Milliarden Euro. Davon werden 331 Millionen Euro an die Teilnehmer ausgeschüttet. Der EM-Gewinn soll sich auf 1,19 Milliarden Euro belaufen.

UEFA wird an Ausschluss russischer Mannschaften festhalten

"Die Entscheidung liegt in den Händen des Exekutivkomitees. Aber bis es zu einem Ende des Krieges kommt, sehe ich es als sehr schwierig, etwas zu ändern", sagte der wiedergewählte UEFA-Präsident Ceferin außerdem zum weiteren Umgang mit Belarus und Russland.

"Wir werden das Ganze weiter beobachten und bei der nächsten Sitzung des Exekutivkomitees am 28. Juni besprechen", sagte Ceferin: "Es war geplant, die U19-EM der Frauen in Belarus auszutragen. Wir werden das nicht machen, wir haben noch keinen Alternativort."