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Über Köln zurück in die Heimat: Deutsches Olympia-Team tritt die Heimreise an

SID
Aktualisiert
Saxophonist Andre Schnura spielte sein Instrument für das Team Deutschland.
Saxophonist Andre Schnura spielte sein Instrument für das Team Deutschland.Profimedia
Irgendwo zwischen Brüssel und Aachen wurde aus dem Schlafwagen dann doch noch der Partyzug. Die deutschen Hockey-Männer ließen sich ein verdientes Silber-Bier schmecken, Triathletin Laura Lindemann wippte gut gelaunt am DJ-Pult vorbei, der riesige Beachvolleyballer Nils Ehlers schwenkte ein Deutschland-Fähnchen im Takt - und der mittlerweile unvermeidliche Andre Schnura untermalte all das mit seinem Saxophon.

Am Montagmittag haben rund 100 müde deutsche Athletinnen und Athleten gemeinsam die Heimreise angetreten, aus Paris ging es nach Köln, dort gab es den Empfang durch Hunderte Fans am Dom. "Das ist nicht Realität, was hier gerade passiert", sagte Deutschlands Bronze-Boxer Nelvie Tiafack, "die Stimmung ist mega, ich habe das immer noch nicht so ganz begriffen."

Der Empfang der deutschen Olympia-Fahrer/innen
© Team Deutschland

Und so zeigte auch dieses letzte Kapitel der Reise noch einmal: Olympia 2024, das war ganz anders als die vorangegangenen Spiele.

"Megageil" sei allein, "dass ein Teil des Teams gemeinsam zurückfahren kann", sagte Slalomkanutin Ricarda Funk im Zug dem SID, aus dem Nachbarabteil wummerten die Bässe: "Dass nochmal etwas Olympia-Stimmung aufkommt. Im Vergleich zu Tokio, da bin ich damals mit einer Goldmedaille gefühlt allein nach Hause geflogen. Das ist jetzt doch nochmal etwas anderes."

Denn Paris brachte eben nicht nur schöne Bilder und großen Sport, es brachte irgendwie auch den olympischen Gedanken zurück: "Die Jugend der Welt" versammelte sich mal wieder im wahrsten Sinne des Wortes, es war ein Miteinander auch außerhalb der Sportstätten. 2021 in Tokio und auch 2022 bei den Winterspielen in Peking hatte Corona alles im Griff gehabt.

Am Montag nun bestritt ein großer Teil des deutschen Teams also auch noch die Rückreise gemeinsam. Die Gold-Gewinner Lukas Märtens (Schwimmen) sowie Jacob Schopf und Max Lemke (Kajak) waren an Bord, ebenso wie Deutschlands Bronze-Boxer Nelvie Tiafack.

Lukas Märtens beim Empfang in Köln
© Team Deutschland

2,5 Wochen intensiver Wettkampf

Am Gare du Nord in Paris hatten die Athletinnen und Athleten am Morgen mit kleinen Augen den Zug bestiegen, viele von ihnen schliefen dann in ihrem Abteil, entspannten mit Kopfhörern auf den Ohren oder Schlafmasken auf den Augen. Es lagen aufreibende zweieinhalb Wochen hinter ihnen, und auch die vergangenen 24 Stunden hatten es ja in sich gehabt.

Die Abschlussfeier am Sonntagabend im Stade de France lief bis Mitternacht. Es folgte eine Sportler-Party im Olympischen Dorf und am Montagmorgen der recht frühe Aufbruch mit dem Zug - in dem gleich die nächste Party folgen sollte. Ein DJ an Bord, dazu der mittlerweile selbst zu einigem Ruhm gelangte Saxophonist Schnura, all das wirkte erstmal etwas überambitioniert.

Es gebe aber in der deutschen Delegation "immer mal wieder welche, die richtig on Fire sind", sagte Funk grinsend, "und genau solche Leute brauchen wir." Und so fanden sich irgendwann doch die meisten von ihnen bei lauter Musik im Bordbistro wieder.

Wenig später in Köln gab es dann den Empfang im Historischen Rathaus durch Oberbürgermeisterin Henriette Reker. Und kurz zuvor noch ein gemeinsames Foto auf den Treppen vor dem Dom, zahlreiche Medaillen glänzten in der Sonne, eine jubelnde Menge schaute zu.

Es war auch eine Art Abschied von dieser ungeteilten Aufmerksamkeit - denn da ist Olympia 2024 nicht anders als die Vorgänger: Golden dekorierte Heldinnen wie Yemisi Ogunleye (Kugelstoßen) oder Darja Varfolomeev (Rhythmische Sportgymnastik) müssen nun wieder die Bühne räumen für die großen Publikumssportarten. Und hoffen wohl auf ein wenig mehr Zulauf, bis 2028 in Los Angeles dann endlich wieder alle hinschauen.

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