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Nicht warmgespielt? Tischtennis-Legende Boll hat Sorgen vor Spiel gegen Kanada

SID/Flashscore
Timo Boll macht sich vor dem Team-Auftakt gegen Kanada ein paar Gedanken.
Timo Boll macht sich vor dem Team-Auftakt gegen Kanada ein paar Gedanken.Profimedia
Timo Boll blickt dem Auftakt im olympischen Teamwettbewerb nicht nur wegen seines nahenden Abschieds von der internationalen Bühne mit gemischten Gefühlen entgegen.

Vor dem Achtelfinale der deutschen Männer-Mannschaft am Montag (20 Uhr) gegen Kanada beschäftigt den 43 Jahre alten Rekordeuropameister sein bevorstehender Kaltstart unter den Ringen mehr als die sportliche Qualität des Gegners.

"In Mannschaftsturnieren bei Olympia war ich durch die vorherigen Einzelwettbewerbe meistens in einem guten Flow und habe einige Male mein wirklich bestes Tischtennis gespielt, weil ich im Rhythmus war."

Das sei "dieses Mal" ein wenig anders: "Durch das K.o.-System bleibt mit nur wenig Zeit, mich reinzuspielen. Darüber mache ich mir tatsächlich etwas Sorgen", sagte Timo Boll dem Sport-Informations-Dienst (SID).

Zum Match-Center: Kanada vs. Deutschland

"Ich bin einer, der vor allem Spielpraxis braucht"

Bei seinen siebten Sommerspielen ist der Düsseldorfer erstmals lediglich für die Team-Konkurrenz nominiert und bei den vorangegangenen Individualwettbewerben nur Zuschauer gewesen. Mannschaftswettbewerbe gehören seit den Spielen 2008 in Peking als Abschluss des Tischtennis-Turniers zum olympischen Programm.

Auf dem Weg zu den bisherigen vier Olympia-Medaillen mit dem Männer-Team war Boll bislang stets durch seine Einzel warmgespielt. "Ich bin einer, der vor allem Spielpraxis braucht, und ich habe das früher nach dem Einzel auch immer als Grund dafür genannt, dass es zu Beginn von Olympia nicht hingehauen hat", sagte Boll.

Warum? "Weil ich Anlaufschwierigkeiten hatte und dadurch auch mein Level, Rhythmus und das Gefühl noch nicht gefunden hatte. Er mache sich darüber "jetzt natürlich" Gedanken.

Für Boll bedeutet auch die ungewohnt späte Ankunft in Paris am vergangenen Donnerstag einen Unterschied. "Ich bin ja das erste Mal nicht von Anfang an dabei. Wenn ich vier Tage vor Beginn zu einem normalen Turnier reise, würde ich das als sehr, sehr früh empfinden. Jetzt aber fühlt sich das sogar fast schon spät an, weil alle anderen schon zehn Tage da sind", sagte Boll: "Aber früher wollte ich auch nicht kommen, weil es wegen der Einzel ja erstmal kaum Trainingszeiten gegeben hätte."