Privatinsolvenz beendet: Juristischer Erfolg für Boris Becker
Musste 2017 Insolvenz anmelden
Demnach habe der High Court die sofortige Restschuldbefreiung von Boris Becker angeordnet, "was zur Folge hat, dass unser Mandant von jeglicher weiteren Haftung aus den Insolvenzschulden befreit ist", heißt es in dem Statement von Rechtsanwalt Christian-Oliver Moser: "Die Bedingungen der Einigung mit den Insolvenzverwaltern sind vertraulich und unser Mandant wird sich zu diesem Zeitpunkt nicht weiter zu diesem Verfahren und anderen Details äußern."
2017 hatte ein Gericht Becker für insolvent erklärt. 2022 war der einstige Tennis-Star zu einer Freiheitsstrafe von zweieinhalb Jahren wegen der vermeintlichen Verschleierung von Besitztümern und Schulden verurteilt worden. Dabei ging es um Millionensummen, Becker hatte stets betont, nicht gegen Gesetze verstoßen zu haben. Im Dezember 2022 kam er aufgrund einer Sonderregelung für ausländische Häftlinge vorzeitig frei und wurde nach Deutschland abgeschoben.
Nun kann der sechsmalige Grand-Slam-Sieger wohl endgültig aufatmen, in Großbritannien ist er offiziell schuldenfrei. Laut Experten hatte Becker auch in Deutschland weiter große Teile seiner Einnahmen seit Haftentlassung der Insolvenzmasse beifügen müssen. "Ich kann nur das ausgeben, was ich verdiene. Ich habe dazugelernt, dass ich deutlich vorsichtiger sein muss mit meinen Beratern und meinen guten Freunden", hatte Becker unmittelbar nach seiner Haftentlassung über die Insolvenz gesagt.
Er sei "geläutert, habe meine Fehler eingesehen. Ich habe über Jahre Fehler gemacht, falsche Freunde gehabt. Man wird bequem, fett. Dieser Gefängnisaufenthalt hat mich zurückgeholt", so Becker damals im Sat1-Interview. Seitdem widmete er sich wieder den schönen Dingen, vor allem seiner Leidenschaft Tennis. Als Experte und zwischenzeitlicher Trainer des dänischen Jungstars Holger Rune war Becker nach seinem Gefängnisaufenthalt schon wieder voll im Geschäft.
Möglichst bald, hatte Becker angekündigt, wolle er auch wieder zu seinem Lieblingsturnier Wimbledon reisen. Auf dem heiligen Rasen hatte er 1985 mit seinem Triumph als 17-Jähriger Millionen Fanherzen erobert, zuletzt fehlte dem dreimaligen Turnierchampion aber die Einreiseerlaubnis nach Großbritannien. "Ich arbeite an allen Fronten dafür, nächstes Jahr, 2025, wiederzukommen. Das ist eine Option", sagte Becker dem Telegraph: "Für mich kann das Innenministerium nach Oktober 2024 eine Erlaubnis erteilen. Sie entscheiden, nicht ich."