US Open: Zverev erreicht nach epischem Kampf gegen Sinner das Viertelfinale
Zverev, Finalist von 2020, gelang mit dem schwer erkämpften Erfolg gegen den Wimbledon-Halbfinalisten ein Ausrufezeichen und er feierte seinen zweiten Sieg bei einem Major gegen einen Top-Ten-Gegner (13 Niederlagen). Er erreichte sein insgesamt zehntes Viertelfinale bei einem Grand-Slam-Turnier und schloss damit zu Michael Stich auf. Boris Becker erreichte als bester Deutscher 23-mal die Runde der letzten Acht bei den wichtigsten vier Turnieren in Melbourne, Paris, Wimbledon und New York.
"Ich glaube, ich kann sagen, dass ich zurück bin", sagte Zverev im Anschluss strahlend: "Ich weiß nicht, wie ich es geschafft habe. Ich war im vierten Satz komplett am Ende." Es sei einer der besten Momente in seiner Karriere.
Drama in New York
Gegen Sinner entwickelte sich spätestens ab dem dritten Satz ein dramatisches Match. Sinner machten Oberschenkelprobleme zu schaffen, doch er kam zurück und auch Zverev spürte die Auswirkungen der intensiven Partien dann in der Folge immer mehr. Der deutsche Topspieler schaffte im fünften Satz die entscheidende Wende, musste aber vor der großen Herausforderung gegen den Weltranglistenersten Alcaraz eine Menge Kraft aufbringen.
Zum Match-Center: Zverev vs. Sinner
Skandal um Fan bei Zverev-Sieg
Während der Partie kam es zu einem unschönen Zwischenfall, als Zverev von einem Fan beleidigt wurde. "Er hat den schlimmsten Hitler-Satz zu mir gesagt, den es gibt. Das ist inakzeptabel", sagte Zverev während des vierten Satzes. Der Mann mit einer blauen Baseballkappe wurde während des nächsten Seitenwechsels des Stadions verwiesen.
Das Publikum bei den Abendsessions im 23.000 Zuschauer fassenden Arthur Ashe Stadium war zuletzt in die Kritik geraten. Die ehemalige australische Profispielerin Rennae Stubbs schrieb kurz nach dem Zverev-Vorfall, dass es bei den abendlichen Trainingseinheiten Fans gebe, die "nicht gut" seien.
"Ich liebe die Fans, aber im Moment gibt es einige schlechte Charaktere", schrieb Stubbs auf X (ehemals Twitter): "Gestern Abend wurde mir von einem betrunkenen Fan, der sich mit einem Freund stritt, ein Drink über den Kopf geschüttet. Jetzt haben wir jemanden, der Hitler-Beleidigungen brüllt! Kommt schon, Leute."
Auch Siegemund beschwerte sich über das Publikum
In der ersten Woche hatte auch Laura Siegemund enttäuscht auf das Publikum reagiert. "Ich bin sehr, sehr enttäuscht von der Art und Weise, wie die Leute mich behandelt haben. Ich bin eine Kämpferin. Ich habe nie etwas gegen das Publikum getan. Sie hatten keinen Respekt vor mir", sagte Siegemund unter Tränen nach der Niederlage gegen Publikumsliebling Coco Gauff (USA).
Die Zuschauer hatten Siegemund phasenweise ausgebuht und nach missglückten ersten Aufschlägen geklatscht. "Ich werde nur zurückkommen, weil es ein Grand Slam ist. Sicherlich nicht wegen der Leute und um ihnen eine Show zu bieten", so Siegemund.