Aus in Runde zwei: Carlos Alcaraz scheitert krachend in New York
Carlos Alcaraz gratulierte Botic van de Zandschulp fair am Netz, applaudierte dem Publikum und verschwand dann völlig geknickt in die Katakomben des Arthur Ashe Stadiums: Nach einer desolaten Vorstellung ist der spanische Superstar völlig überraschend schon in der zweiten Runde der US Open gescheitert und hat damit unfreiwillig für eine der größten Sensationen der Tennis-Geschichte gesorgt.
Gegen den furios aufspielenden Niederländer van de Zandschulp kassierte der Weltranglistendritte in der größten Tennisarena der Welt eine unerwartete 1:6, 5:7, 4:6-Niederlage und musste seinen Traum vom dritten Major-Titel in Folge begraben - zugleich muss er eine der größten Enttäuschungen seiner jungen und von Erfolg geprägten Karriere verkraften.
Kein dritter Grand-Slam-Sieg 2024
In diesem Jahr hatte Alcaraz bei den French Open und in Wimbledon triumphiert und sich in absoluter Topverfassung präsentiert. Bei einem Major war er zuletzt vor über drei Jahren in der zweiten Runde ausgeschieden. Vor zwei Jahren hatte Alcaraz in New York seinen ersten Major-Titel gewonnen. Für van de Zandschulp, Nummer 74 der Welt, ist es der größte Sieg seiner Laufbahn.
"Mir fehlen ein bisschen die Worte. Das ist ein unglaublicher Abend, das erste Mal im Arthur Ashe", sagte van de Zandschulp im On-Court-Interview: "Ich habe von dem ersten Punkt an daran geglaubt, dass ich eine Chance habe. Wenn du so einen Spieler schlagen willst, musst du ruhig bleiben."
Der Olympia-Zweite Alcaraz war zusammen mit Grand-Slam-Rekordchampion Novak Djokovic und dem Weltranglistenersten Jannik Sinner als Topfavorit in das Turnier in der US-Metropole gestartet. Gegen den Niederländer fand Alcaraz aber nie zu seinem Spiel, den ersten Satz gab er nach nur 30 Minuten ab.
Zahlreiche Fehler
Auch in der Folge spielte van de Zandschulp weit über seinem Niveau, Alcaraz blieb fehlerhaft, schüttelte immer wieder ungläubig den Kopf und schenkte van den Zandschulp das entscheidende Break im zweiten Satz mit einem Doppelfehler.
Nach einem 0:2-Satzrückstand hatte Alcaraz in seiner Profi-Karriere noch nie ein Match gedreht, so auch nicht am späten Donnerstagabend. Van de Zandschulp blieb der bessere Spieler, auch wenn bei Alcaraz zwischenzeitlich kurz das Lachen zurückkam. Nach rund zweieinhalb Stunden Spielzeit nutzte der eiskalte Niederländer seinen ersten Matchball zum Sensationssieg.