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Umstrittener "Six Kings Slam": Zahltag in der Wüste für Sinner, Alcaraz und Co.

SID
Die Shanghai-Finalisten Djokovic (r.) und Sinner nehmen beide am Six Kings Slam teil
Die Shanghai-Finalisten Djokovic (r.) und Sinner nehmen beide am Six Kings Slam teilČTK / AP / Andy Wong
Rafael Nadal steigt als übergroßer Krieger aus der Asche, Carlos Alcaraz duelliert sich als Cyborg mit einem Roboter, und Novak Djokovic greift als Herr der Wölfe an - mit dem aufwändigen Trailer im Kinodesign ist den Veranstaltern des "Six Kings Slam" ein erster Hingucker gelungen. Das Event in Saudi-Arabien, das ein überdimensioniertes Preisgeld verspricht, bleibt aber umstritten.

"Das interessiert niemanden", sagte Andy Murray, der im Sommer zurückgetretene Sir aus Großbritannien, über den großen Zahltag für die Tennis-Prominenz. Jeder der sechs Spieler wird Berichten zufolge mindestens 1,5 Millionen US-Dollar für seine Teilnahme erhalten, dem Gewinner winken gar sechs Millionen. Das ist etwa doppelt so viel wie der Weltranglistenerste Jannik Sinner für seinen Sieg bei den US Open erhalten hat. Auch er ist jetzt in Riad am Start und wurde mit Blumenstrauß und Willkommensdrink in Empfang genommen.

Der Modus der Showveranstaltung von Mittwoch bis Freitag ist fragwürdig, die Besetzung erstklassig. Nadal, der kürzlich sein Karriereende angekündigt hat, und Djokovic sind bereits für das Halbfinale gesetzt. Der viermalige Grand-Slam-Champion Alcaraz, Sinner, der einstige US-Open-Sieger Daniil Medvedev und der Däne Holger Rune kämpfen um die weiteren Plätze der Vorschlussrunde. Alexander Zverev, der in der Vergangenheit auch schon in Saudi-Arabien aufschlug, ist nicht dabei.

Stars treten trotz Überbelsastung auf

Der Wüstenstaat pumpt seit Jahren aberwitzige Summen in den Sport, Tennis zählte dabei zuletzt offenbar zu den vorrangigen Zielen. Kritiker werfen dem Land vor, mithilfe von "Sportswashing" Verfehlungen wie Menschenrechtsverletzungen übertünchen zu wollen. Viele Stars wie Nadal, der als Botschafter für den saudi-arabischen Tennisverband fungiert, hält dies aber nicht davon ab, in dem Königreich viel Geld zu verdienen. Saudi-Arabien liege "in vielen Dingen weit zurück", sagte Nadal einst über sein Engagement, habe sich aber "der Welt geöffnet" und ein "großes Potenzial".

Interessant ist der Starauflauf in Riad, wo auch die WTA-Finals trotz eingeschränkter Frauenrechte für die kommenden drei Jahre angesiedelt sind, auch im Angesicht der schwelenden Belastungsdiskussion im Profitennis. Alcaraz, der zuletzt lautstark über den zu vollen Kalender klagte ("er wird uns umbringen"), ist nun wie zuletzt schon in Berlin beim Laver Cup auch in Saudi-Arabien am Start.

Weltranglistenpunkte gibt es nicht zu gewinnen. Aber sehr viel Geld.