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Glutofen Paris: Fans sind am Schwitzen - Stars müssen tricksen

SID
Glutofen Paris: Fans schwitzen, Stars tricksen
Glutofen Paris: Fans schwitzen, Stars tricksenAFP
Hitze in Paris, Sturm in Tahiti: Zuschauer und Athleten haben bei den Olympischen Spielen mit Wetterkapriolen zu kämpfen.

"Eine gute Taktik war heute, nicht umzukippen"

Die Sonne brannte. Das Thermometer hatte die 30-Grad-Marke weit überschritten, selbst im Schatten war es unerträglich heiß. Da fasste Alexander Zverev einen Plan. "Eine gute Taktik war heute, nicht umzukippen", sagte der Tennis-Olympiasieger nach seinem Match im Glutofen Roland Garros. "So ein Wetter", ergänzte er, habe er "hier noch nie erlebt".

Die angekündigte Hitzewelle hatte Paris erreicht, und anders als viele andere Sportler war Zverev nicht optimal darauf vorbereitet. "Auf dem Chatrier ist ja eigentlich immer ein bisschen Wind dabei, heute war Windstille, 36 Grad im Schatten, auf dem Platz damit sicher 42, 43 Grad. Und in dem schwarzen Outfit wurde mir da richtig warm", sagte er nach seinem hart erkämpften Zweisatzsieg.

Zum Match-Center: Alexander Zverev vs. Tomas Machac

Zverevs Lehre: Er will seinen Ausrüster farblich nachbessern lassen. "Wir haben nur das eine Outfit, das ist eben unsere Nationalfarbe. Aber ich habe schon mit denen gesprochen, ob sie mir vielleicht doch ein weißes schicken können."

Schon am Morgen war es unter dem Eiffelturm kaum auszuhalten gewesen, schon gar nicht im glühend heißen Sand beim Beachvolleyball. Clemens Wickler blieb dennoch cool. "Wir haben unsere Eisbeutel dabei, kippen Wasser drüber und dann geht das schon", sagte Wickler, nachdem er mit seinem Partner Nils Ehlers zum Turnierauftakt auch der Sonne erfolgreich getrotzt hatte.

Sorgen um die vielen Zuschauer

Während sich die Olympia-Stars am Dienstag mit mobilen Eistonnen, Kühlwesten und Nylondamenstrümpfen vollgepackt mit Eis runterkühlten, hatten etliche Fans mit den Temperaturen von bis zu 36 Grad deutlich mehr zu kämpfen. Viele der Wettkampfstätten im Herzen der Stadt verfügen über keinen oder nur wenig Sonnenschutz, die Menschen sind die extremen Bedingungen nicht gewohnt. "Sie unterschätzen die Hitze. Die Sanitätsdienste werden hier in den kommenden Tagen richtig viel zu tun haben", prophezeite der leitende DOSB-Teamarzt Bernd Wolfarth im SID-Gespräch.

Die Veranstalter versuchen vorzubeugen, so gut es geht. An den 74 Bahnhöfen, die die olympischen Stätten bedienen, werden rund 2,5 Millionen Wasserflaschen verteilt, an 90 Prozent der Stationen stehen öffentliche Wasserspender. An den Venues sorgen Wasserfontänen für zusätzliche Abkühlung. 

Man habe die Hitzewelle kommen sehen und tausche sich jeden Tag mit dem französischen Wetterdienst aus, sagte OK-Sprecherin Anne Descamps am Dienstag: "An den allermeisten Wettkampfstätten erlauben wir Zugang mit Wasserflaschen. Das ist erste Priorität." Verschiebungen von Wettkämpfen waren nach Angaben der Organisatoren aber nicht geplant.

Die Athletinnen und Athleten machte die (Hitze-)Not erfinderisch. So klebten sich die Hockeyspieler Handtücher ans Dach ihrer Bank, um mehr Schatten zu bekommen, und stellten Ventilatoren auf. "Wir versuchen uns bestmöglich vorzubereiten", sagte Lukas Windfeder. Eishandtücher, Eisbeutel und Kühlwesten kommen zum Einsatz. "Das sind so die kleinen Kniffe, die man beeinflussen kann", so Windfeder.

Mediziner geben vorsichtige Entwarnung

Mediziner Wolfarth gibt jedenfalls vorsichtig Entwarnung. Die Hitzewelle sei "eine Herausforderung", aber er sieht "keine übermäßige medizinische Gefahr. Es gibt bislang weder Sonnenstiche oder irgendwelche Dehydrationen bei unseren Sportlern." Das Wichtige sei, auf ein solches Extremwetter vorbereitet zu sein. "Und das sind wir."

Größere Auswirkungen auf die Olympischen Spiele hat das Wetter aktuell derweil im fernen Tahiti. Bei den Surfwettbewerben sorgen Stürme für Verschiebungen der Wettkämpfe. So konnten schon am Montag die Achtelfinals der Frauen wegen starken Windes nicht wie geplant durchgeführt werden. Am Dienstag sagten die Veranstalter die geplante Session für den Vormittag ab.