Dominik Koepfer: In der Wahlheimat vor dem größten Spiel seiner Karriere
Dominik Koepfer feuerte eine letzte Rückhand übers Netz, dann schrie er seine Emotionen in die Nacht von Miami. Mit der nächsten blitzsauberen Leistung ist der 29-Jährige erstmals seit 2021 wieder in das Achtelfinale eines ATP-Masters gestürmt, wo nun Topspieler Daniil Medvedev wartet. Eigentlich ein übermächtiger Gegner - doch Koepfer ist dieser Tage viel zuzutrauen.
Das 3:6, 6:4, 6:3 über den Weltranglisten-15. Ugo Humbert aus Frankreich war ebenso überzeugend wie folgerichtig - denn schon in Runde eins, hatte Koepfer mit einem Top-20-Spieler, dem Argentinier Sebastian Baez, kurzen Prozess gemacht. Nahe seiner Wahlheimat Tampa läuft Koepfer dieser Tage zu Höchstform auf.
Koepfer: Kritik and DTB und Aufstieg in 2024
Kurz nach dem Abitur 2012 war er als 18-Jähriger in die USA übergesiedelt. An der Tulane University in New Orleans beackerte Koepfer jahrelang die College-Courts - und auch anschließend zog es ihn nicht zurück in seine Heimat im Schwarzwald.
Er habe damals vom Deutschen Tennisbund (DTB) "nie wirklich Unterstützung" erhalten, sagte Koepfer Anfang des Jahres dem Tennismagazin: "Deswegen habe ich mich dazu entschieden, mein eigenes Ding in den USA zu machen." Allerdings warfen ihn Verletzungen immer wieder zurück.
Doch Koepfer ließ sich nie entmutigen und wird in dieser Saison für seine beharrliche Arbeit belohnt. Im Davis Cup mit dem Team des DTB, der die Qualitäten des laufstarken Linkshänders inzwischen zu schätzen weiß, überzeugte Koepfer ebenso wie bei den Australian Open. Dort marschierte er im Doppel mit Yannick Hanfmann bis ins Halbfinale und ärgerte im Einzel Alexander Zverev.
Folgt der größte Erfolg der Karriere?
Und nun also der Höhenflug beim prestigeträchtigen Masters in Miami. Folgt dort nach den zwei kleineren Überraschungen gegen die Top-20-Spieler nun die ganz große gegen den formstarken Medvedev?
Zum Match-Center: Koepfer vs. Zverev
Im direkten Vergleich liegt Koepfer (noch) mit 0:2 zurück, ein Sieg über den Melbourne-Finalisten wäre der wohl größte seiner Karriere. Und würde ihn im ATP-Ranking in neue Sphären nahe der Top 40 katapultieren.