Alexander Zverev erreicht das Halbfinale von Halle - Starker Struff unterliegt Sinner
Alexander Zverev reckte die Faust nach oben und brüllte seine Erleichterung heraus. Nach einem Kraftakt im Viertelfinale bleibt die deutsche Nummer eins in Halle auf Kurs und darf dank des 6:7 (5:7), 6:3, 6:4 gegen den frechen Franzosen Arthur Fils weiter auf den ersten Heimsieg beim ATP-Turnier in Ostwestfalen hoffen.
"Ich bin glücklich. Hoffentlich kann ich meinen Lauf fortsetzen", sagte der Olympiasieger, der sich mit seinem Auftritt im ersten Satz nicht vollends zufrieden zeigte: "Aber dann wurde es besser." Nach rund zweieinhalb Stunden verwandelte er seinen dritten Matchball.
Zum Match-Center: Arthur Fils vs. Alexander Zverev
Hurkacz der nächste Gegner
Die drittletzte Hürde auf dem Weg zum ersehnten Erfolg beim Rasenturnier in Halle verlangte Zverev einiges ab. Erst zum Ende hin spielte der French-Open-Finalist seine Klasse aus und zeigte sich kurz vor dem Klassiker von Wimbledon (1. bis 14. Juli) erneut in starker Form.
Zverev bekommt es im Halbfinale am Samstag mit dem Polen Hubert Hurkacz zu tun, einem der besten Rasenspieler der Welt. Der Halle-Champion von 2022 und Wimbledon-Halbfinalist von 2021 gewann in der Runde der letzten acht gegen Marcos Giron (USA) 7:6 (7:5), 6:4.
Zverev, der vor Wochenfrist zur Regeneration kurzfristig auf seine Teilnahme am Rasenturnier in Stuttgart verzichtet hatte, kann nach dem Einzug ins Halbfinale weiter auf seinen ersten Titelgewinn im "deutschen Wimbledon" hoffen. 2016 (gegen Florian Mayer) und im Folgejahr (gegen Roger Federer) hatte der Rechtshänder in Halle jeweils erst im Finale verloren. In Halle bestreitet er seine ersten Partien auf Rasen in dieser Saison.
Gegen Fils bekam Zverev in einem umkämpften Duell kaum etwas geschenkt. Im ersten Satz agierte der Hamburger phasenweise zu passiv, umso besser fiel jedoch seine Reaktion aus. In einer Partie mit wenigen Breakchancen nahm Zverev seinem jüngeren Kontrahenten (20) im dritten Satz den Aufschlag ab und ging mit 4:3 in Führung. Den Vorsprung brachte er routiniert ins Ziel.
Struff verpasst Überraschung gegen Sinner
Jan-Lennard Struff hat eine Überraschung bei seinem erklärten Lieblingsturnier gegen den Weltranglistenersten nur knapp verpasst. Der 34-Jährige verlor das Viertelfinale von Halle/Westfalen trotz eines engagierten Auftritts mit 2:6, 7:6 (7:1), 6:7 (3:7) gegen den Italiener Jannik Sinner und schaffte es damit nicht, Alexander Zverev ins Halbfinale zu folgen.
Zum Match-Center: Jannik Sinner vs. Jan-Lennard Struff
Struff war durch den Sieg gegen den Griechen Stefanos Tsitsipas erstmals beim ATP-Turnier in Halle der Sprung ins Viertelfinale gelungen, im ersten Satz hatte er dem bärenstarken Südtiroler aber nur wenig entgegenzusetzen. Struff, ältester Profi im Starterfeld, kämpfte sich dann jedoch ins Match und sicherte sich auch dank seines starken Aufschlagspiels im Tiebreak den zweiten Satz.
Knapp zwei Wochen vor Beginn des Rasen-Klassikers von Wimbledon spielte Struff auch im umkämpften letzten Satz auf Augenhöhe mit dem 22-Jährigen, im zweiten Tiebreak der Partie verwandelte Sinner aber seinen zweiten Matchball. Der bislang einzige Triumph des 41. der Weltrangliste datiert aus dem April dieses Jahres, damals hatte Struff beim Turnier in München gesiegt.