Advertisement
Advertisement
Advertisement
Advertisement
Advertisement
Advertisement

"Mission RolandGarros 2023" - Alexander Zverevs Weg in den Sandplatz-Olymp

Henri Briese
Ein Siegesschrei, der die ganze Nation wieder mehr für den Tennis-Sport begeistern soll - wie schlägt sich Sascha in Paris?
Ein Siegesschrei, der die ganze Nation wieder mehr für den Tennis-Sport begeistern soll - wie schlägt sich Sascha in Paris?Profimedia
Nach den verhältnismäßig frühen Niederlagen in Madrid und Rom, schaffte es Alexander Zverev auch in Genf nicht, den Erwartungen gerecht zu werden. Der Hamburger schied in einer klaren Partie mit 0:2 gegen den späteren Turniersieger Nicolas Jarry aus. Als Resultat dieser Ergebnisse handelte der 26-Jährige und nahm einen Coaching-Wechsel vor. Sascha Zverev und Sergi Bruguera gingen fortan getrennte Wege. Scheinbar hatte der spanische Trainer andere Meinungen als das Umfeld der deutschen Nummer 2, die daraus die Entscheidung zog, den Ex-Profi aus seiner Position zu entlassen und wieder mit seinem Vater in der Box bei den French Open anzutreten.

Nach der soliden Leistung gegen Lloyd Harris in der 1. Runde der French Open und vor allem dem Aus von Zverevs "Erzfeind" Daniil Medvedev, kann man als Deutscher ein wenig ins Träumen geraten. Könnte der Deutsche bei solch guten Voraussetzungen in Paris tief gehen? Wir machen den Check der wahrscheinlichsten Paarungen des Hamburgers - wie hoch sind die Chancen, dass er endlich seinen heiß ersehnten ersten Grand Slam holt?

Runde 2 - Alex Molcan

Alex Molcan ist kein Nobody, aber Zverev sollte für ihn eine Nummer zu groß sein.
Alex Molcan ist kein Nobody, aber Zverev sollte für ihn eine Nummer zu groß sein.Profimedia

Im "Alex-Battle" muss Zverev sich dem Slowaken Molcan stellen. Dieser ist auf Sand definitiv nicht zu unterschätzen, hat jedoch, vor allem in der laufenden Saison gegen größere Namen kaum überzeugen können. In Banja Luka unterlag er Andrey Rublev beispielsweise mit 2:6 4:6.

Bei den French Open konnte er in der ersten Runde mit Hugo Gaston hingegen einen Lokal-Matador aus dem Wettbewerb kegeln, was bei der sehr parteiischen französischen Crowd nicht immer die einfachste Aufgabe ist. Gegen Sascha Zverev sollte aber für den Slowaken kaum eine Chance bestehen, der Hamburger wird hier die Zuschauer auf seiner Seite haben. Zusätzlich ist sein Service Game um einiges stabiler als das von Molcan - Siegwahrscheinlichkeit 95%

Runde 3 - Aslan Karatsev/ Frances Tiafoe

Frances Tiafoe ist auf Sandplatz wahrscheinlich nicht stark genug, um zu triumphieren.
Frances Tiafoe ist auf Sandplatz wahrscheinlich nicht stark genug, um zu triumphieren.AFP

Nach Molcan käme dann der erste kleinere Qualitätstest für Sascha. In der Vorrunde battlen sich mit Aslan Karatsev und Frances Tiafoe zwei Spieler auf ähnlichem Niveau. Tiafoe konnte Houston gewinnen, erreichte danach jedoch keine großen Erfolge, Karatsev hatte durch eine glückliche Ansetzung einen guten Lauf in Madrid, dieser wurde jedoch von Jan-Lennard Struff beendet.

Beide Spieler sollten hier keine allzu große Bedrohung für Sascha sein, aber auch nicht unterschätzt werden. An einem guten Tag können beide hier hartnäckige Gegner werden. Jedoch ist Zverev der komplettere Athlet im Vergleich und sollte beide 3:0/3:1 schlagen können - Siegwahrscheinlichkeit 80%

Achtelfinale - Jannik Sinner

Jannik Sinner wartet immer noch auf die Konstanz in seinem Spiel.
Jannik Sinner wartet immer noch auf die Konstanz in seinem Spiel.AFP

Die erste große Aufgabe würde mit Jannik Sinner im Achtelfinale warten. Langsam sieben sich die "schwachen" Spieler aus und Sinner sollte nach seinem bisher überschaubarem Jahr 2023 trotzdem bis in die Runde der letzten 16 kommen. Hier hätte Alexander Zverev einen starken Gegner, der aber definitiv nicht in Bestform ist.

Nach dem Wechsel von Hardcourt auf den europäischen Sand musste er einmal aufgeben und kassierte ansonsten Niederlagen gegen Rune in Monte Carlo und Cerundolo vor heimischer Kulisse in Rom. Beste Chancen also für einen Alexander Zverev, wenn er sich bis hier her gekämpft hat, auch den Jungen aus Südtirol die Grenzen aufzuzeigen - Siegwahrscheinlichkeit 60%

Viertelfinale  - Borna Coric

Das Ausscheiden von Daniil Medvedev macht in diesem Teil des Brackets Borna Coric aktuell zum größten Favoriten auf das Viertelfinale. Der Kroate konnte nach einem chaotischen Start in die Sandplatz-Saison in Madrid und Rom jeweils extrem gute Leistungen zeigen und scheiterte mit Tsitsipas und Alcaraz an Top-Spielern. Jedoch haben beide genau wie Alexander Zverev die Härte im Aufschlag und der Vorhand und ein aggressives Spiel.

Dies scheint Coric Probleme zu machen und wäre auch hier der Weg zum Erfolg und in die Runde der letzten vier für Sascha. Ein vermeintlich einfacherer Gegner als Sinner, der absolut schlagbar ist - Siegwahrscheinlichkeit 70%

Halbfinale - RuudRune

Ab hier beginnt dann die wirklich richtig spannende Phase. Casper Ruud hatte nach seiner Hochphase nun ein kleines Tief in Genf, wo er nicht seinen dritten Titel in Folge holen konnte, Holger Rune scheint nach seinem Sieg in München extrem stark, schießt aber auch teilweise über das Ziel hinaus. Wohlmöglich wäre Rune hier der Gegner, der Zverev mehr liegen würde, da beide sehr gerne aggressiv und schnell spielen.

Die Defensive und starke Mentalität von Casper Ruud hingegen zermürbt Sascha wohlmöglich. Beide Optionen wären keine Selbstgänger und könnten sehr wohl für einen Stolperer sorgen - Siegwahrscheinlichkeit 50%

Finale - Djokovic/Alcaraz/Tsitsipas

Das Finale alleine wäre ein riesiger Erfolg für Alexander Zverev. Vergangenes Jahr wurde er in herausragender Form durch seine schwerwiegende Verletzung gestoppt und hätte hier die Chance, seinen ganzen Frust über diese harte Zeit rauszulassen. Am Ende wird es dabei aber gegen einen Top 5 Spieler gehen. Gegen Carlos Alcaraz hat Zverev nach wie vor eine positive Bilanz, wobei das jüngste Match in Madrid ein klares Ausrufezeichen von Carlito war.

Dort ging Zverev ohne Gegenwehr mit 6:1 6:2 unter. Vor französischem Publikum werden die Karten neu gemischt, doch Djokovic wäre auf Sand wohlmöglich noch die "einfachere" Variante. Sollte Stefanos Tsitsipas es hingegen schaffen ins Finale einzuziehen hätte Sascha wieder eine Partie, die er sehr wohl gewinnen könnte, auch wenn das letzte Duell in Rolland Garros, im Jahr 2021, an den Griechen ging.

Das Endspiel würde definitiv eine extrem harte Aufgabe werden, in der Zverev in keinem Fall als Favorit in die Partie gehen würde, es sei denn er spielt ein absolut dominantes Turnier bis zu diesem Punkt, jedoch ist im Tennis immer eine Überraschung möglich - Siegwahrscheinlichkeit 25%