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Mission Grand Slam: Alexander Zverevs große Chance bei den French Open

Henri Briese
Alexander Zverev befindet sich in bestechender Form.
Alexander Zverev befindet sich in bestechender Form.Profimedia
Novak Djokovic, Jannik Sinner oder Carlos Alcaraz. All die großen Namen in den Top 10 wären eigentlich als Favoriten für den Sieg bei French Open zu handeln. Doch Verletzungssorgen und Formkrisen spülen einen anderen Namen in den Vordergrund - Alexander Zverev. Der frischgebackene Sieger des Masters in Rom ist der aktuell formstärkste Spieler auf der roten Asche und hat bessere Chancen denn je, dieses Jahr endlich seinen ersten Grand Slam zu holen.

Spätestens nach dem überraschend soliden Erfolg im Masters-Finale von Rom ist es für jeden klar. Alexander Zverev hat aktuell auf dem Sandplatz eine grandiose Form. Der Hamburger schlug Nicolas Jarry mit 2:0 (6:4,7:5) und krönte damit seinen tollen Lauf in Italien. Das inoffizielle Endspiel und ein Knackpunkt auf mentaler Ebene war wohl das Halbfinale gegen den ebenso formstarken Alejandro Tabilo. Der Chilene, der auch Novak Djokovic ausschalten konnte, verlangte Sascha alles ab und zwang ihn dazu, ein furioses Comeback zu erspielen.

Der Status des Favoritenkreises

Die größten Garanten auf den Erfolg beim Sandplatz-Grand-Slam in Paris sind wohl Carlos Alcaraz, Novak Djokovic und Jannik Sinner. Schauen wir auf den aktuellen Status der Konkurrenz von Alexander Zverev bei der Jagd auf den Titel.

Jannik Sinner: In Rom fehlte der Italiener wegen Hüftproblemen, jedoch bereitet er sich aktuell auf die French Open vor. Auch hier gibt es aber seitens seines Teams noch kein hundertprozentiges Go. Sollte es nicht zeitig wieder besser gehen, wird der Shootingstar des Jahres 2024 in Frankreich pausieren: "Wenn ich mich nicht zu 100 Prozent erholt habe, werde ich eine längere Pause einlegen, denn ich möchte nicht drei Jahre meiner Karriere verlieren." Ein Konkurrent weniger für Alexander Zverev, da der Südtiroler im aktuellen Zustand wohl absolut nicht in der Favoritenrolle steht.

Novak Djokovic: Macht sich beim Serben langsam das Alter bemerkbar? Auf jeden Fall war die Sandplatz-Saison noch nicht sein Steckenpferd. Nicht umsonst meldete sich der Weltranglistenerste für das 250er Turnier in Genf an. Die Form und vor allem Erfolgserlebnisse müssen her. In Monte Carlo scheiterte er an Casper Ruud, der ebenfalls in der Schweiz an den Start geht und in Rom war bereits in der zweiten Runde gegen Alejandro Tabilo das Aus besiegelt.

In der aktuellen Verfassung kann man Nole definitiv keine klare Siegchance auf den Roland Garros Titel aussprechen. Das erste Mal seit einiger Zeit würde er wohl nur zum erweiterten Favoritenkreis zählen, jedoch eher seiner Reputation wegen und nicht aufgrund der starken Verfassung.

Carlos Alcaraz: Wegen eines Ödems im Unterarm ging es für Carlito nach dem Viertelfinal-Aus in Madrid nicht mehr zum Masteres nach Rom. Damit wurde sein einziger Sandplatz-Auftritt in den letzten Wochen wieder durch eine Verletzung beendet. Und das in einem Turnier, wo er bereits gegen Jan-Lennard Struff extrem kämpfen musste und sich vor heimischer Kulisse nur knapp im Tie-Break des entscheidenden dritten Satzes durchsetzen konnte.

Aktuell nimmt er die French Open klar als Ziel fürs Comeback ins Visier, jedoch wird er kein Vorbereitungsturnier mehr spielen. Diese fehlende Praxis und Form im Vorfeld des großen Grand Slams könnte für den jungen Spanier zum Problem werden.

Wahnsinnige Form von Alexander Zverev

Es war ein Kampf, der sich am Ende gelohnt hat. Mit dem frühen Aus in Monte Carlo und München sorgte Alexander Zverev wieder für großen Gesprächsstoff in den Medien. Jedoch war Stefanos Tsitsipas in Monaco in Höchstform und die Wetterbedingungen in München mehr als widrig. Danach ging es aufwärts, auch wenn Francisco Cerundolo im Achtelfinale von Madrid erneut Zverevs Wind aus den Segeln nehmen konnte. Aus der Niederlage gegen den Argentinier hat Alexander Zverev scheinbar einiges gelernt und seine eigene Leistung hinterfragt.

Die Antwort gab es dann prompt in Rom. Mit vier glatten Erfolgen in Serie schlitterte der Hamburger ins Halbfinale und blieb gegen einen ähnlich schwierigen Gegner wie Cerundolo auch nach Rückschlägen ruhig und kämpfte sich zurück ins Match. Das Finale gegen einen formstarken Nicolas Jarry glatt zu gewinnen war im Anschluss dann die Krönung eines tollen Laufs und eine Bestätigung für sich selbst und die Fans der deutschen Nummer 1. Mit diesem Schwung soll es dann weitergehen, auch bei den Wettanbietern stieg Sascha über die letzten Tage immer weiter in den Chancen auf einen Sieg in Frankreich.

Aussicht auf das Turnier in Frankreich

Besser als in diesem Jahr könnten die Chancen bei den French Open für Alexander Zverev nicht stehen. Mit einem tollen Erfolg in Rom, sowie einer guten Ruhephase im Vorfeld hat er aus dem größten Favoritenkreis die besten Voraussetzungen auf seinen ersten Grand Slam. Die einfachen Aufgaben in den frühen Runden sollten im Fünfsatzformat und bei den letzten Bewährungsproben kein Problem mehr darstellen und auch gegen die ganz großen Namen (Alcaraz, Tsitsipas, de Minaur, Fritz) konnte er in diesem Jahr bereits Siege einfahren.

In Rom spielte sich Alexander Zverev in einen Rausch
In Rom spielte sich Alexander Zverev in einen RauschProfimedia

Ein Halbfinale auf der roten Asche ist quasi Pflicht für den Hamburger und mehr als realistisch. Spielen dann Faktoren, wie Regeneration und Tagesform mit, könnte es aber auch für den ganz großen Wurf reichen und wir hätten wohlmöglich unseren ersten deutschen Grand Slam Sieger bei den Herren seit Boris Becker 1996.