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"Sehen schon den Pokal": DTB-Team hat noch lange nicht genug

SID
Jan-Lennard Struff lässt sich nach seinem Erfolg beim Davis Cup feiern.
Jan-Lennard Struff lässt sich nach seinem Erfolg beim Davis Cup feiern.FRANK MOLTER / DPA / dpa Picture-Alliance via AFP
Träumen ist ab sofort offiziell erlaubt. "Wir sehen schon den Pokal, vielleicht können wir auch mal wieder darum spielen", sagte Bundestrainer Michael Kohlmann mit einem schelmischen Lächeln: "Das wäre schon was Gutes." Ein Sieg im Davis-Cup-Halbfinale über die Niederlande am Freitag (17.00 Uhr/DAZN) würde dem Teamchef seinen Wunsch erfüllen und eine lange Durststrecke beenden.

Über drei Jahrzehnte ist es her, da stürmte das deutsche Tennisteam zum bislang letzten Mal ins Finale des Davis Cup. Ein gewisser Michael Stich führte seine Mannen mit einem furiosen 5:0 über Schweden ins Endspiel, wenig später wurde der dritte Triumph nach 1988 und 1989 zelebriert. 31 Jahre danach hat das DTB-Team auf dem Weg ins Endspiel von Malaga noch eine letzte Hürde zu nehmen.

Der überzeugende Auftritt im Viertelfinale des Nationenturniers, das 2:0 nach einer kämpferischen Topleistung gegen Kanada, jedenfalls nährt die Hoffnung. Die Hoffnung, auf eine Fortsetzung der überraschenden Erfolgsgeschichte, an der das DTB-Team in Andalusien gerade schreibt.

Natürlich wolle man nun auch "das Finale erreichen", stellte auch Jan-Lennard Struff klar. Der 34-Jährige, in Abwesenheit von Topstar Alexander Zverev die deutsche Nummer eins, der mit seinem Einzelsieg über Denis Shapovalov am Mittwoch alles klar machte, steht symbolisch für den enormen Teamgeist in der Mannschaft. Eine Mannschaft, die ihren größten Trumpf in Malaga noch gar nicht gespielt hat.

Denn Deutschland verfügt dieser Tage über das wohl beste Doppel der Welt. Kevin Krawietz und Tim Pütz hatten sich erst am vergangenen Sonntag zum Sieger bei den ATP-Finals gekrönt. Mit diesem "Weltmeister"-Duo, betonte Kohlmann vor dem Turnier, sei man beim Modus des Finalturniers, der zwei Einzel und nötigenfalls ein Entscheidungs-Doppel vorsieht, immer ein schwieriger Gegner.

Gegen Kanada aber war ein Einsatz von Krawietz/Pütz gar nicht erst nötig geworden. Weil neben Struff auch Daniel Altmaier sein Einzel nach hartem Kampf gewann, konnte sich das Duo schonen - für ein mögliches Hammer-Match gegen die Niederlande.

"Dieses Team ist was Besonderes. Die Jungs haben's drauf, wir haben's drauf, und wir gehen selbstbewusst in die nächste Runde", sagte Krawietz am Rande einer gut besuchten Autogrammstunde bei traumhaftem November-Wetter in Malaga: "Dass wir die Niederlande schlagen können, steht außer Frage."

Niederländer nicht zu unterschätzen

Doch trotz der guten Vorzeichen: Unterschätzen will den kommenden Gegner, der wohl erneut mit Botic van de Zandschulp und Tallon Griekspoor, dem 80. und dem 40. der Weltrangliste, in den Einzeln antreten wird, niemand. Erst recht nicht nach dessen spektakulärem Sieg über Spanien.

"Die sind ein bisschen so ein Team wie wir - ihnen kommt auch das Format entgegen mit ihrem starken Doppel", sagte Kohlmann und spielte damit auf den erfahrenen niederländischen Spezialisten Wesley Koolhof (35) an. Der hatte am Dienstag an der Seite von van de Zandschulp mit seinem Sieg zum 2:1 gegen die Gastgeber für das Karriereende von Rafael Nadal gesorgt.

"Ob es jetzt gut oder schlecht ist, dass die Niederlande gewonnen hat, weiß ich gar nicht", sagte Kohlmann deshalb: "Die sind auch ein extrem schwierig zu spielender Gegner."