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Zwei Jahre nach dem Karriereende von Ashleigh Barty: Australien ohne Nachfolgerin

François Miguel Boudet
Ashleigh Barty beim Gewinn der Australian Open im Jahr 2022.
Ashleigh Barty beim Gewinn der Australian Open im Jahr 2022.AFP
Ashleigh Barty hat nicht nur bei den Fans, sondern auch im gesamten australischen Damentennis eine große Lücke hinterlassen. Die Nachfolge ist immer noch nicht gesichert.

Ashleigh Barty hat noch nie etwas wie alle anderen gemacht und alle überrumpelt, als sie im März 2022 ihr Karriereende verkündete. Sie hat drei von vier Grand Slams im Einzel gewonnen, aber der fehlende Gewinn der US Open zur Vervollständigung ihrer Sammlung hat sie nicht ausreichend motiviert, um ihre Karriere mit damals nur 25 Jahren fortzuführen.

Nachdem sie in Melbourne vor heimischem Publikum gewonnen hatte, war sie der Meinung, dass ihre Zeit auf der Tour abgelaufen war, auch wenn es Beispiele dafür gibt, dass Spielerinnen einige Jahre später wieder zurückkehrten. Immerhin haben Kim Clijsters und Caroline Wozniacki ein Comeback versucht, nachdem sie Mütter geworden waren.

Großes Talent ist in Australian rar gesät

Spontan verlor die WTA einen ihrer Stars, in einer Zeit, in der das Niveau selten so hoch war, unter anderem mit Iga Swiatek, Aryna Sabalenka und Elena Rybakina. Für das australische Tennis ist dieser unerwartete sportliche Rückzug umso schmerzhafter, da Barty die erste Australieren seit Evonne Goolagong Cawley im Jahr 1976 war, die sich an der Spitze der Weltrangliste behaupten konnte. Am nächsten dran war sonst nur Sam Stosur, die 2011 die US Open gewann und im selben Jahr die Nummer 4 der Welt im Einzel und 2006 die Nummer 1 im Doppel war.

Während bei den Männern Alex de Minaur der Erste war, der wirklich aus dem Schatten von Lleyton Hewitt, Pat Rafter und Mark Philippoussis heraustrat, musste man ein Jahrzehnt warten, bis das australische Frauentennis wieder an die Spitze zurückkehrte. Jetzt klafft eine große Lücke. Die Nummer Eins in Australien ist derzeit Arina Rodionova, 34 Jahre alt und die Nummer 104 der Welt.

Die beste Heimbilanz bei den diesjährigen Australian Open hat Storm Hunter, die 180. der Welt, die aus der Qualifikation kam und in der dritten Runde ausgeschieden ist. Ajla Tomljanovic, die 271. der WTA-Liste, kam bis in die zweite Runde. Die Wildcards Olivia Gadecki (21), Kimberly Birrell (25) und Taylah Preston (18) kamen nicht über die erste Runde hinaus. Preston war als Juniorin die Nummer 10 der Welt und gewann in dieser Saison vier ITF-Turniere, davon drei in Australien. Die zwei Jahre jüngere Emerson Jones ist auf Platz 8, Maya Joint auf Platz 25 und Lily Taylor auf Platz 79.

Das lässt wenig Hoffnung auf eine Erbin in den nächsten Jahren, vor allem wenn man das Aufkommen von bereits gestandenen Teenagerinnen wie Coco Gauff (19), Mirra Andreeva (16), Linda Noskova (19), Ashlyn Krueger (19), Linda Fruhvirtova (18) und Diana Shnaider (19) betrachtet, die bereits zu den Top 100 gehören, ganz zu schweigen von Brenda Fruhvirtova (16), die nach den Australian Open in die Top 100 aufgenommen wird. 40% der Top 100 sind 25 Jahre oder jünger, was den Weg umso mehr versperrt.

Selbst wenn es einer Australierin gelingt, sich in der Weltspitze zu etablieren, bleibt die Feststellung gleich: Es gibt keinen Nachwuchs und es wird noch viele Jahre dauern, bis das Aussie-Damentennis wieder an Konstanz gewinnt.