Angstgegner Fritz: Alexander Zverev scheitert im Halbfinale der ATP Finals
Alexander Zverev riss sich völlig enttäuscht sein Haarband vom Kopf und trottete niedergeschlagen aus der Inalpi Arena: Der Traum vom dritten Titel bei den ATP Finals ist für Deutschlands Nummer eins auf dramatische Weise geplatzt.
Der Hamburger unterlag in einem Tennis-Thriller einmal mehr seinem Angstgegner Taylor Fritz aus den USA und verpasste das Endspiel von Turin.
Für Zverev endet die Saison nach dem 3:6, 6:3, 6:7 (3:7) in einer großen Enttäuschung. "Er ist ein unangenehmer Spieler für mich. Ich denke, das ist kein Geheimnis", sagte Zverev über Fritz. Die Niederlage werde "ein bisschen mehr wehtun, weil ich auf einem guten Niveau gespielt habe und im dritten Satz mehr Chancen hatte".
Zum Match-Center: Zverev vs. Fritz
Krimi endet mit Tiebreak-Pleite
Zverev schließt die Saison 2024 mit einer persönlichen Bestmarke von 69 Siegen, aber ohne ersehnten Grand-Slam-Titel ab. Es sei ein "interessantes Jahr" für ihn gewesen, sagte Zverev: "Aber was im Gedächtnis bleibt, sind die harten Niederlagen."
Der 27-Jährige wollte sich in Turin bereits Rückenwind für die Titeljagd im kommenden Jahr holen, in weniger als zwei Monaten stehen die Australian Open in Melbourne an. Gegen Fritz zeigte er aber einmal mehr in einem großen Spiel Nerven.
Fritz trifft im Endspiel am Sonntag (18 Uhr/Sky) auf den italienischen Turnierfavoriten Jannik Sinner oder Casper Ruud aus Norwegen. Für Zverev hingegen geht es bereits in den Urlaub - den Davis Cup in Malaga lässt er aus Regenerationsgründen aus, am Dienstag fliegt er auf die Malediven. Immerhin: Das Jahr schließt er als Weltranglistenzweiter ab.
Für Zverev war es im zwölften Aufeinandertreffen die siebte Niederlage gegen Fritz, dazu die vierte in Folge. Der US-Amerikaner hatte den Hamburger in diesem Jahr bereits in Wimbledon und bei den US Open aus dem Turnier geworfen. Auch am Samstag präsentierte sich der US-Amerikaner gut eingestellt. Zverev kassierte beim Stand von 2:3 sein erstes Break in diesem Turnier, wenig später war Satz eins verloren.
Zverev haderte in Richtung seiner Box, steigerte sich zum Start des zweiten Durchgangs aber deutlich - und schaffte das schnelle Break zum 3:1. Einen Breakball von Fritz wehrte er in der Folge ab und erzwang den Entscheidungssatz. Dort lieferten sich die beiden Kontrahenten teilweise sehr lange Ballwechsel auf Weltklasseniveau, der Tiebreak musste entscheiden - und in diesem zeigte Fritz die besseren Nerven.