Hilfe von höchster Stelle: Novak Djokovic fördert Tennis-Talent Medjedovic
Haarscharf schrammte Novak Djokovic in diesem Jahr an der Erfüllung seines großen Traums vorbei. Im Wimbledon-Finale lief sein hartnäckigster Widersacher Carlos Alcaraz zur Bestform auf. Wäre ihm der Spanier nicht im Weg gestanden - hätte er die vier größten Titel des Jahres allesamt für sich entschieden.
Gewiss gibt es beliebtere Spieler auf der Tour als Djokovic. Aber erfolgreicher - das waren seit Beginn der Open Era nur ganz wenige Profis. Er hat die vergangenen Jahre geprägt wie kein anderer. Nur Roger Federer und Rafael Nadal waren im 21. Jahrhundert auf einem ähnlichen Niveau unterwegs wie "Nole".
Und dann wäre da Hamad Medjedovic. Ein 20-jähriger Nobody aus der serbischen Kleinstadt Novi Pazar. Erst seit 2021 ist Medjedovic bei den Profis unterwegs, erst zweimal nahm er bei einem Major-Turnier am Hauptfeld teil. Zum Vergleich: Djokovic hat auf höchster Ebene bereits 24 Titel gewonnen, hält damit den Rekord für die meisten gewonnenen Major-Turniere.
Djokovic unterstützt Medjedovic finanziell: "Er hat alles beglichen"
Obwohl die Unterschiede zwischen Djokovic und Medjedovic größer nicht sein könnten: Der routinierte Superstar unterstützt den 20-Jährigen auf allen Ebenen - auch finanziell. "Er gibt mir, was immer ich auch für meine Karriere brauche. Er hat alles beglichen. Er hat mit einfach geholfen, wo ich es nötig hatte und er hilft mir in jederlei Hinsicht aus. Ich bin froh, dass er für mich da ist", erzählte Medjedovic über seinen prominenten Gönner.
Am Samstag verpasste Medjedovic die Qualifikation für das ATP-Turnier in Basel. Nach drei umkämpften Sätzen kassierte er eine Niederlage gegen den Libanesen Benjamin Hassan. Ein Rückschlag, von dem sich der begabte Tennis-Profi bald erholen wird. Längst hat er sein wahres Potenzial angedeutet. Bei den prestigeträchtigen Astana Open schaffte er es Anfang Oktober bis ins Halbfinale. Auf dem Weg dorthin besiegte er unter anderem den tschechischen Hoffnungsträger Jiri Lehecka.
Der junge Hamad ist sichtlich stolz auf seine enge Beziehung zu Djokovic. Als er sich Anfang September auf Mallorca seinen ersten Challenger-Titel gesichert hatte, gratulierte ihm der "Djoker" als Allererstes. "Als ich mein Handy in die Hand genommen habe, sah ich eine Sprachnachricht, die länger als eine Minute dauerte. Er ist eine Legende, denn er ist immer für einen Ratschlag zu haben", erzählte das serbische Spitzentalent gegenüber "Sportal.rs".
Im ATP-Ranking macht sich die Hilfe des Weltranglistenersten bereits bemerkbar. Ins Jahr 2023 startete Medjedovic auf Rang 255 - aktuell liegt er auf dem 107. Platz. Auch sein Vater ist von Djokovic’ Hilfe hellauf begeistert. Er habe sämtliche Kosten für Hamads Training übernommen: "In der Tennis-Welt sind das keine kleinen Summen. (...) Man stelle sich das vor: Der beste Spieler der Welt möchte mit meinem Kind zusammenarbeiten. Das ist, als würde Messi oder Ronaldo sagen: 'Hey, lasst uns bisschen Fußball zusammen spielen' (...) Solche Dinge sind in dieser Welt sehr rar geworden."