Tour de Suisse: Überraschungssieg für Eritreer Biniam Girmay im Zielsprint
Der Schweizer Lokalmatador Stefan Küng (Groupama-FDJ) verteidigte einen Tag nach seinem Sieg im Prolog das Gelbe Trikot des Spitzenreiters mit fünf Sekunden Vorsprung auf den ebenfalls zeitgleich gestoppten Weltmeister Remco Evenepoel (Belgien/Soudal Quick-Step). Als bester Deutscher rollte der Kemptener Michael Schwarzmann (Lotto Dstny) auf Rang 29 über die Ziellinie.
Girmay profitierte nach drei Berg- und zwei Sprintwertungen mit 1900 m Höhenunterschied bei seinem zweiten Tagessieg bei einer größeren Rundfahrt nach einem Etappenerfolg beim Giro d'Italia 2022 von einem Taktikfehler des belgischen Olympia-Zweiten Wout van Aert (Jumbo-Visma).
Nach einem weitgehend glimpflichen Massensturz im nervösen Rennverlauf bei Kilometer 142 setzt sich der frühere WM-Zweite zu Beginn der entscheidenden Phase 500 m vor dem Ziel an die Spitze des Feldes und zog verfrüht den Sprint an. Letztlich allerdings musste van Aert noch den letztjährigen Gent-Wevelgem-Gewinner Girmay und zudem den Franzosen Arnaud Demare vorbeiziehen lassen.
Küng belegte den 39. Rang fünf Positionen vor Evenepoel, der bei der Schweiz-Rundfahrt nach seinem Giro-Aus im Vormonat wegen einer Corona-Infektion wieder Wettkampfhärte sammeln will. Ziel des WM-Champions ist seine Titelverteidigung bei der Straßen-WM im August im schottischen Glasgow.
Die dritte Etappe führt am Dienstag über 143,8 km von Tafers nach Villars-sur-Ollon. Auf dem kürzesten Teilstück der gesamten Rundfahrt mit einer Bergankunft nach 2700 bewältigten Höhenmetern über zwei Berge der ersten Kategorie müssen die Klassementfahrer zur Wahrung ihrer Chancen besonders aufmerksam sein.