Advertisement
Advertisement
Advertisement
Advertisement
Advertisement
Advertisement

Topform gegen die große Ungewissheit: Tadej Pogacar und Jonas Vingegaard im Check

SID
Tadej Pogacar und Jonas Vingegaard bleiben im Kampf um den Sieg sportlich.
Tadej Pogacar und Jonas Vingegaard bleiben im Kampf um den Sieg sportlich.Profimedia
Es ist wieder soweit. Bei der 111. Ausgabe der Tour de France treffen in Tadej Pogacar (Slowenien/UAE Team Emirates) und Titelverteidiger Jonas Vingegaard (Dänemark/Visma-Lease a bike) die besten Rundfahrer des Planeten aufeinander. Gewann Vingegaard bei der vergangenen Austragung noch mit über sieben Minuten Vorsprung, sind in diesem Jahr die Vorzeichen andere. Der Sport-Informations-Dienst (SID) blickt auf das mit Spannung erwartete Duell.

Vorbereitung

Ende April stürzt Vingegaard bei der Baskenland-Rundfahrt schwer, er bricht sich das Schlüsselbein und mehrere Rippen, erleidet eine Lungenquetschung. Zwölf Tage liegt der Däne im Krankenhaus, es ist die bislang härteste Phase seiner Karriere.

Während sich der Tour-Sieger der letzten beiden Jahre mühsam zurückkämpft, lässt Pogacar die Radsport-Welt staunen. Nach den Erfolgen bei Strade Bianche, der Katalonien-Rundfahrt und Lüttich-Bastogne-Lüttich dominiert der 25-Jährige den Giro d'Italia, er siegt mit dem größten Vorsprung seit 1965 (9:56 Minuten) - sechs Etappensiege inklusive.

Zehn Tage vor der Tour erkrankt Pogacar allerdings an Covid. Nach eigenen Angaben hat dies das Warmup für die Tour kaum beeinflusst. Pogacar könnte jedoch den Giro-Strapazen im Laufe der Rundfahrt Tribut zollen. In puncto Rennpraxis liegt der Gesamtsieger von 2020 und 2021 aber klar vorn.

Vorteil: Pogacar

Vielseitigkeit

Pogacar ist der komplettere Rennfahrer, seine Kombination aus Klassiker- und Rundfahrtstärke ist das Nonplusultra. Mit der Schotteretappe vor dem ersten Ruhetag dürfte er besser zurechtkommen.

Vorteil: Pogacar

Bergfähigkeiten

Von den beiden besten Bergfahrern der Welt ist Vingegaard - acht Kilo leichter bei nahezu gleicher Größe - der bessere. Schon in den Jahren seiner Siege schüttelte Vingegaard seinen Konkurrenten in den Bergen ab. Auch diesmal geht es oft in die Höhe.

Vorteil: Vingegaard

Zeitfahren

Erinnerungen werden wach an jenes Zeitfahren im vergangenen Jahr, als Vingegaard den kurz vor ihm gestarteten Pogacar beinahe einholte. Es war eine Machtdemonstration, die die Tour entschied. Und das, obwohl Pogacar selbst ein begnadeter Zeitfahrer ist. Besonders interessant: Die finale Etappe ist, natürlich, ein Zeitfahren.

Vorteil: Vingegaard

Teamstärke

Hier dürfte Pogacar entscheidend in Führung liegen. Während der Slowene auf ein bärenstarkes UAE-Team bauen kann, brachen Vingegaard in den vergangenen Wochen wichtige Helfer weg. Vor allem der Ausfall von Vuelta-Sieger Sepp Kuss wiegt schwer. Immerhin schaffte es Wout van Aert rechtzeitig zur Tour, der belgische Allrounder gab jedoch zu Bedenken, nie in schlechterer Form bei einer Tour an den Start gegangen zu sein. Auch van Aert stürzte im Frühjahr schwer.

Vorteil: Pogacar

Fazit

Hatte Pogacar im Vorjahr nach einer Handgelenksverletzung und taktischen Fehlern letztlich keine Chance, dürfte es bei der kommenden Ausgabe genau andersrum ablaufen. Pogacar kann sich auf dem Weg zum Giro-Tour-Double eigentlich nur selbst schlagen.