Giro dItalia 2023: UCI verurteilt Hubschrauber-Transport "aufs Schärfste"
Der Vorfall stelle einen Vorteil für die beteiligten Fahrer dar, der "gegen die Grundsätze des Fairplay" und die "Gleichbehandlung der Teams beim Hoteltransfer" verstoße, teilte das Verband in einer Stellungnahme am Samstag mit. Auch stehe dies im Widerspruch zum Vorsatz, "den CO2-Fußabdruck zu verringern".
Die erste Bergankunft der Italien-Rundfahrt auf dem 2130 Meter hohen Gran Sasso d'Italia hatte die Teams vor eine logistische Herausforderung gestellt. Für die Talfahrt hatten die Organisatoren auf Seilbahnen verwiesen, die laut Fahreraussagen jedoch auch von Fans, Servicemitarbeitern und dem Giro-Begleittross genutzt werden durften. Die Folge: Gedränge und Chaos bei Temperaturen im einstelligen Bereich.
Welche und wie viele Fahrer die Hubschrauber nutzten, war zunächst unklar. Gebrauch machte zumindest der belgische Rennstall Soudal-Quick Step. Auf Social Media kursierte ein Foto mit mehreren Fahrern, darunter Weltmeister Remco Evenepoel, mit dem Kommentar: "Eine besondere Reise für das Wolfpack am Ende der heutigen Giro-Etappe." Andere Profis nahmen hingegen die Gondeln, um die Kuppe zu verlassen.
Evenepoel, Zweiter der Gesamtwertung, hatte sich darüber echauffiert, dass die Fahrer bei der Kälte alternativ mehr als 20 Kilometer auf ihren Rennmaschinen ins Tal hätten zurückfahren müssen. Die achte Etappe führt am Samstag über wellige 207 km von Terni nach Fossombrone.
Nicht an den Start gehen wird der Italiener Filippo Ganna. Der zweimalige Zeitfahrweltmeister musste nach einem positiven Coronatest das Rennen verlassen, wie sein Team Ineos Grenadiers am Samstag bekannt gab.
Nach Clement Russo (Arkea-Samsic), Nicola Conci (Alpecin-Deceuninck) und Giovanni Aleotti (Bora-hansgrohe) ist Ganna der vierte Covid-Fall des diesjährigen Giro. Der 26-Jährige habe "leichte, grippeähnliche Symptome" und werde sich "nun ausruhen und vollständig erholen", hieß es.