Statistiken zum WM-Eröffnungsspiel Katar vs. Ecuador

Die direkte Bilanz

1-0-0 für Katar

Einmal trafen Katar und Ecuador bereits aufeinander: In einer höchst chaotischen Partie gewann Katar 4:3 (2:0). Almoez Ali traf doppelt für Katar (36., 68.), Enner Valencia für Ecuador (66., 70.). Letztgenannter Valencia war es auch, der in der Schlussphase die zweite Rote Karte erhielt - die zweite für Ecuador nämlich. Eine Viertelstunde vor Valencia war bereits Frickson Erazo ausgeschlossen worden.

Zwischenzeitlich mit drei Toren in Rückstand, zwei Spieler weniger: trotzdem kamen die Südamerikaner bis auf ein Tor an Katar heran. Einen solchen Spielverlauf wünscht sich jeder neutrale Fußballfan. Stattgefunden hat die Partie außerdem im Jassim-Bin-Hamad-Stadium. 15.000 Zuseher fasst die Arena - zu klein für WM-Verhältnisse. Die Revanche am Sonntag (17 Uhr, live auf ZDF und MagentaSport) findet im 60.000 Zuseher fassenden al-Bayt-Stadion statt.

Die aktuelle Form

Katar seit fünf, Ecuador seit sieben Spielen ungeschlagen

Es waren keine Spitzenmannschaften, angesichts der in Europa überaus geringen Erwartungshaltung an das katarische Nationalteam kommt die Serie von fünf ungeschlagenen Partien in Folge dennoch einigermaßen überraschend. In Hinblick auf die wichtige Heim-WM verbrachte die Mannschaft viel Zeit miteinander. Die Hinrunde der Qatar Stars League war 2022 bereits nach sieben Runden beendet worden, seit Mitte September stecken die 26 Akteure zusammen. Zuletzt gewann Katar viermal in Folge, die Konkurrenten hießen Albanien, Panama, Honduras und Guatemala.

 Auf Seiten Ecuadors bemühte man sich eher darum, auch in Freundschaftsspielen hohe Hürden zu setzen. Die letzte Niederlage für Ecuador setzte es im März am vorletzten Spieltag der WM-Qualifikation: Paraguay gewann vor eigenen Zuschauern 3:1 (2:0). Danach trotze man immerhin Argentinien zu Hause ein 1:1 ab, später schlug man immerhin Nigeria und die Kap Verde. Drei WM-Starter bissen sich an den Spielern vom Äquator bereits die Zähne aus: gegen Mexiko, Saudi Arabien und Japan spielte man ebenso 0:0 wie im letzten Test gegen den Irak vergangenen Samstag.

Einbürgerungen

Zwölf Spieler bei Katar wurden im Ausland geboren - zwei Spieler bei Ecuador

Wenn die Vorberichterstattung zu erklären versuchte, wie Katar in verhältnismäßig kurzer Zeit ein WM-fähiges Team aufbauen konnte, ist das Thema "Einbürgerung" immer präsent. Die Tatsache, dass Nationen - im Gegensatz zu Vereinen - nicht willkürlich Spieler aus der ganzen Welt verpflichten können, macht einen großen Charme der Weltmeisterschaft aus. Ein peinlich um seine Außendarstellung bemühtes Land wie Katar möchte natürlich auch auf dem Rasen eine gute Figur machen. Etwas Hilfe aus dem Ausland schadet da wohl nicht.

Nur zwei Akteure wurden jedoch in großen Fußballnationen geboren. Innenverteidiger Pedro Miguel (32) - genannt "Ró Ró" - ist ursprünglich Portugiese, arbeitet aber bereits seit elf Jahren als Fußballprofi in Katar. Mittelfeldspieler Karim Boudiaf wurde in der kleinen Pariser Vorstadt Rueil-Malmaison geboren. Boudiafs Eltern kommen aus Algerien. Der Großteil der eingebürgerten Spieler kommt aber aus Afrika oder angrenzenden Ländern wie Bahrain. Auf Seiten Ecuadors wurde Ersatztorhüter Hernán Galíndez in Argentinien, Offensivallrounder Sarmiento in Madrid geboren.

Durchschnittsalter

27,0 Jahre bei Katar, 25,6 bei Ecuador

Im Gesamtfeld liegt Katar mit einem Durchschnittsalter von 27 Jahren im Mittelfeld, Ecuador stellt die viertjüngste Mannschaft des Turniers. Nur Spanien, die USA und die ghanaischen Jungspunde (24,7 Jahre) haben einen geringeren Durchschnitt. Der jüngste Spieler Ecuadors ist der gebürtige Spanier Jeremy Sarmiento (20). Ebenso viele Lebensjahre hinter sich hat Leverkusen-Verteidiger Piero Hincapié - mit dem 09.01.2002 kam er aber fünf Monate früher zu Welt als Sarmiento. Der jüngste Katarer heißt Jassem Gaber Abdulsallam - und ist ebenfalls 20 Jahre jung. 

Echter Heimvorteil

Gutes Omen für Katar? Noch verlor kein Gastgeberland das Auftaktspiel

Seit 2006 wurde das Auftaktspiel immer unter Beteiligung des Gastgeberlandes ausgetragen. Gute Neuigkeiten für den Außenseiter Katar: seitdem hat die gastgebende Nation noch kein Auftaktspiel verloren. 2006 gewann Deutschland 4:2 gegen Costa Rica. 2010 ging das Eröffnungsspiel zwischen Südafrika und Mexiko 1:1 aus, als Siphiwe Tshabalala einen schnellen Konter Südafrikas sehenswert abschloss und "Jabulani" zum ersten Mal in einem WM-Netz landete, waren die Vuvuzelas in Johannesburg gut zu hören.

2014 konnte Brasilien Auftaktgegner Kroatien glücklich besiegen. Ein Eigentor von Abwehrspieler Marcelo brachte den Rekord-Weltmeister zwar zwischenzeitlich in die Bredouille, letztlich gewannen die Südamerikaner 3:1. 2018 hatte Russland mit Saudi Arabien ohnehin keine großen Probleme: 4:0 hieß der klare Endstand. Selbstredend für die Sbornaja.