Kroatien sichert sich nach Elferkrimi das Viertelfinal-Ticket
Sechs Bundesliga-Kicker schafften den Sprung in eine der beiden Startformationen. Auf japanischer Seite begannen Stuttgarts Endo, Freiburgs Doan, Frankfurts Kamada und Schalkes Yoshida. Ko Itakura von Borussia Mönchengladbach pausierte gelbgesperrt. Hoffenheims Kramaric und Leipzigs Gvardiol gehörten wie gewohnt zu den Leistungsträgern Kroatiens. Sosa vom VfB Stuttgart fehlte dagegen mit einer Grippe.
Erste Halbzeit: Japan staubt ab
Erster Abschluss Japans in der dritten Minute: Taniguchis Kopfball streifte etwa einen Meter am Kasten von Dominik Livaković vorbei. Kuddelmuddel im japanischen Strafraum nach acht Minuten. Ivan Perišić luchste seinem japanischen Gegenspieler den Ball ab, scheiterte dann aber aus kurzer Distanz an Japans Schlussmann Gonda. Kroatien mit mehr Ballbesitz, Japan lauerte auf Ballgewinne und Kontergelegenheiten. Kramaric verpasste die kroatische Führung um eine Fußspitze (28.).
Auch Kamada machte aus einer guten Chance viel zu wenig. Sein Schuss im Strafraum landete nicht im Tor, sondern im Seitenaus (41.). Als sich die Fans beider Seiten bereits auf ein torloses Unentschieden zur Halbzeit geeinigt hatten, leuchtete plötzlich das 1:0 auf der Anzeigetafel des Al Janoub-Stadions. Daizen Maeda nutzte einen unglücklichen Abpraller von Lovren und staubte aus sechs Meter zum 1:0 ab – gleichzeitig die Pausenführung.
Zweite Halbzeit: Perisic bringt sein Team zurück
Ungewohnte Situation für die Japaner: Bei dieser WM waren sie noch nie mit einer Führung in die zweite Hälfte gestartet. Die "Blauen Samurai" legten aber gleich gut los und kamen durch Kamada zu einer aussichtsreichen Torgelegenheit (46.). Die Kroaten fanden durch eine tolle individuelle Leistung zurück ins Spiel. Ivan Perišić köpfte die Hereingabe von Lovren aus zwölf Metern wuchtig zum 1:1 ins japanische Tor (55.). Wenig später hätte es fast schon wieder geklingelt, doch Japans Torhüter Gonda fischte den Kunstschuss von Luka Modric aus dem Eck (62.). Die Rot-Weißen nun die bestimmende Mannschaft.
Japan fand nur noch selten den Weg vor das Tor von Keeper Livaković. Eine der wenigen Gelegenheiten vergab Takehiro Tomiyasu, der die Kugel passte, statt sie aufs Tor zu schießen (80.). Beide Teams schienen sich jetzt mit der Verlängerung anzufreunden. Die große Schlussoffensive blieb aus.
Verlängerung: Auf der letzten Rille
Es folgte die erste Verlängerung bei dieser Weltmeisterschaft. Die ersten 15 Minuten blieben ereignislos, wenn man von der Auswechslung von Kroatiens Kapitän Modric und einem Schuss von Mitoma (105.) absah, den Livaković parierte. Auch in der zweiten Hälfte versuchten beide Teams alles, um keinen entscheidenden Fehler mehr zu begehen. Mit letzten Kräften retteten sich die Spieler ins Elfmeterschießen.
Elfmeterschießen: Kroatische Katze
Nach der ersten Verlängerung, nun also das erste Elfmeterschießen bei dieser Endrunde. Hier avancierte Dominik Livaković zum Held. Gleich den ersten Elfmeter von Minamino hielt der Schlussmann, anschließend auch den Strafstoß von Mitoma. Als der 27-jährige Torhüter auch noch den Schuss von Schalkes Yoshida parierte und Mario Pašalić den anschließenden Elfmeter für Kroatien verwandelte, gab es kein Halten mehr. Kroatien im Viertelfinale!
Spieler des Spiels: Dominik Livaković
In den 120 Minuten der regulären Spielzeit blieb der kroatische Keeper unauffällig aber fehlerlos. Seine große Stunde schlug im Elfmeterschießen. Drei der vier japanischen Strafstöße wehrte Livaković ab und wurde von seinen Mitspielern anschließend gefeiert.