Wintersport-Tracker: Dürr Zweite im Slalom - Biathlon-Staffel mit nächstem Podium
Die wichtigsten Events an diesem Wochenende
Skispringen Herren in Bischofshofen (Österreich) - Qualifikation (Freitag, 16:30 Uhr) Hauptbewerb (Samstag, 16:30 Uhr)
Ski Alpin Herren in Adelboden (Schweiz) - Riesenslalom (Samstag, 10:30 und 13:30 Uhr), Slalom (Sonntag, 10:30 und 13:30 Uhr)
Ski Alpin Damen in Kranjska Gora (Slowenien) - Riesenslalom (Samstag, 09:30 und 12:30 Uhr) - Slalom (Sonntag, 09:30 Uhr und 12:30 Uhr)
Biathlon Herren in Oberhof (Thüringen) - 10 km Sprint (Freitag, 11:15 Uhr), 12,5 km Verfolgung (Samstag, 12:25 Uhr), Staffel 4x7,5 km (Sonntag, 11:30 Uhr)
Wintersport-News: Sonntag, 7. Januar
16:03 Uhr - BIATHLON DAMEN - Die deutschen Biathletinnen haben zum Abschluss des Heim-Weltcups in Oberhof erneut einen Podestplatz verpasst. Vanessa Voigt, Janina Hettich-Walz, Sophia Schneider und Franziska Preuß kamen in der Staffel über 4x6 Kilometer auf Platz fünf, zum Podest fehlten nach 15 Nachladern und drei Strafrunden fast vier Minuten. Bereits in Hochfilzen hatte die deutsche Frauen-Staffel das Treppchen als Fünfter verfehlt.
Vanessa Voigt ließ bei kniffligen Windverhältnissen mit zwei Nachladern ein kleines Loch reißen, kam als Vierte mit knapp 20 Sekunden Rückstand zum ersten Wechsel. Hettich-Walz büßte mit vier Extrapatronen deutlich ein. Schneider verspielte mit einer Strafrunde und fünf Nachladern die ohnehin nur noch geringen Podestchancen. Preuß konnte bei knackigen minus neun Grad mit gar zwei Strafrunden als Schlussläuferin keine Ergebniskosmetik betreiben.
Vorne feierte Frankreich (0 Strafrunden+ 12 Nachlader) vor Norwegen (0+10/+9,3 Minuten) und Schweden (1+8/+33,5) den ersten Saisonsieg. Die nächste Chance in der Staffel gibt es beim kommenden Heim-Weltcup in Ruhpolding am Mittwoch (14.30 Uhr). Dort stehen zudem am Freitag (14.30 Uhr) der Sprint sowie am Sonntag (12.30 Uhr/alles ZDF und Eurosport) die Verfolgung an.
15:41 Uhr - LANGLAUF HERREN - Langläufer Friedrich Moch ist sensationell als erster Deutscher seit 15 Jahren bei der Tour de Ski auf das Podest gestürmt. Auf der letzten Etappe mit dem berüchtigten Anstieg zur Alpe Cermis in Val di Fiemme wurde der 23 Jahre alte Allgäuer nach einer grandiosen Leistung Zweiter und schob sich damit im Gesamtklassement ebenfalls auf Platz zwei vor.
"Es ist einfach unglaublich. Ich hatte so auf das Podest gehofft und habe heute einfach alles gegeben", sagte Moch: "Aber Platz zwei? Das kann ich noch nicht begreifen."
Moch musste sich am Sonntag beim abschließenden Massenstart über 10 km nur dem Franzosen Jules Lapierre geschlagen geben und verpasste seinen ersten Weltcup-Sieg um lediglich 2,4 Sekunden. In der Gesamtwertung lag Moch 1:19,2 Minuten hinter dem Norweger Harald Östberg Amundsen, dem Platz fünf zum ungefährdeten Tour-Sieg reichten.
Für die bislang letzte deutsche Podestplatzierung hatte Teichmann 2008/09 mit Platz drei bei der dritten Auflage gesorgt. Tobias Angerer hatte 2006/07 die Premiere der Tour de Ski gewonnen, ein Jahr später wurde Rene Sommerfeldt Zweiter. Eine deutsche Läuferin hat das Podest noch nicht erreicht, der fünfte Platz von Katharina Hennig 2022/23 ist das bislang beste Ergebnis.
Moch war von Gesamtplatz vier aus ins Finale gegangen. Auf dem 3,5 km langen und maximal 30 Prozent steilen Schlussanstieg hatte er noch genug Kraft, um die meisten Favoriten stehen zu lassen und sich mit Lapierre abzusetzen. Letztlich hatte aber der Franzose die etwas besseren Beine und siegte nach 33:00,7 Minuten.
Bei den Frauen zeigten die Teamsprint-Olympiasiegerinnen Katharina Hennig und Victoria Carl zum Abschluss einer starken Tour de Ski eine solide Leistung, hatten aber mit dem Kampf um das Podest nichts mehr zu tun. Hennig kam beim Tagessieg der US-Amerikanerin Sophia Laukli mit 41 Sekunden Rückstand auf Platz neun, Carl wurde 14. (+1:52,4 Minuten). In der Gesamtwertung, die zum zweiten Mal Jessie Diggins (USA) gewann, kam Carl auf Platz neun, Hennig belegte Platz elf.
14:47 Uhr - SKI ALPIN HERREN - Skirennläufer Linus Straßer hat beim Weltcup-Slalom im Schweizer Adelboden nur knapp seine erste Podestplatzierung in diesem Winter verpasst. Beim Sieg des Österreichers Manuel Feller vor dem Norweger Atle Lie McGrath (+0,02 Sekunden) belegte er Rang vier, nur 0,07 Sekunden trennten den Münchner vom drittplatzierten Österreicher Dominik Raschner (+0,23). In den vergangenen drei Jahren hatte Straßer in Adelboden jeweils auf dem Podest gestanden.
"Es tut schon ein bisschen weh, ist schon eine Enttäuschung. Ich wollte aufs Podium", sagte Straßer, der bei nur 0,30 Sekunden Rückstand auf Feller sogar Chancen auf den Sieg gehabt hätte, in der ARD. "Ich hätte besser und schneller Ski fahren können", ergänzte er selbstkritisch. Der WM-Fünfte Sebastian Holzmann belegte bei leichtem Schneefall und Nebel einen guten 13. Platz.
13:48 Uhr - SKI ALPIN DAMEN - Skirennläuferin Lena Dürr hat beim Weltcup-Slalom im slowenischen Kranjska Gora ihre bestechende Form auch im neuen Jahr unter Beweis gestellt. Beim wilden Rodeo auf einer ramponierten Piste kämpfte sich die Münchnerin mit 0,72 Sekunden Rückstand den zweiten Rang hinter der souveränen Olympiasiegerin Petra Vlhova aus der Slowakei. Für Dürr war es im sechsten Slalom des Winters bereits die vierte Podestplatzierung.
Rang drei belegte die Amerikanerin A.J. Hurt (+0,87 Sekunden), die bei leichtem Schneefall und schwierigsten Pistenbedingungen mit einem fantastischen Finallauf noch von Rang 16 aufs Podest fuhr. Emma Aicher schied als 14. des ersten Durchgangs aus, Jessica Hilzinger belegte Rang 20 (+2,90).
Bereits im ersten Lauf ausgeschieden war überraschend Mikaela Shiffrin. Die Amerikanerin, am Vortag im Riesenslalom nur Neunte, fädelte an einem Tor ein. Es ist ihr erster Ausfall in einem Slalom seit zwei Jahren, damals passierte ihr das Missgeschick ebenfalls in Kranjska Gora. Zuvor hatte sie in ihrer Spezialdisziplin im Januar 2020 in Zagreb das Ziel nicht erreicht.
13:15 Uhr - BIATHLON HERREN - Die deutschen Biathleten haben beim Heimweltcup in Oberhof ihre Podestserie in der Staffel fortgesetzt. Das Quartett um Roman Rees, Benedikt Doll, Philipp Nawrath und Philipp Horn kam nach 4x7,5 Kilometern am ausverkauften Rennsteig auf Platz zwei, nach einer Strafrunde und 15 Nachladern fehlten 2:01,9 Minuten auf die Norweger. Für die Männer-Staffel des DSV war es das dritte Podest im dritten Saisonrennen, zuletzt stand sie im Weltcup im März 2022 neben dem Treppchen.
Rees verlor vor 20.500 Zuschauern bei böigem Wind mit drei Nachladern im Stehendanschlag viel Zeit, kam als Vierter mit 43 Sekunden Rückstand zum ersten Wechsel. Sprintsieger Doll brauchte gar fünf Extraschüsse und lief dennoch auf Platz drei nach vorne. Nawrath ging nach fehlerfreiem Liegendschießen in Führung, musste Norwegen mit einer Strafrunde stehend aber wieder ziehen lassen. Horn verteidigte Rang zwei trotz vier Nachladern ohne Mühe.
Eine kuriose Szene gab es beim zweiten Wechsel: Als der Führende Sturla Holm Lägreid ankam, stand Tarjei Bö noch gar nicht bereit. Doch selbst diese zehnsekündige Verzögerung konnte die dominanten Skandinavier nicht stoppen. Die nächste Chance in der Staffel gibt es beim kommenden Heim-Weltcup in Ruhpolding am Donnerstag (14.30 Uhr). Dort stehen zudem am Samstag (14.30 Uhr) der Sprint sowie am Sonntag (14.45 Uhr/alles ZDF und Eurosport) die Verfolgung an.
11:54 Uhr - SKI ALPIN HERREN - Linus Straßer hat beim Weltcup-Slalom im Schweizer Adelboden beste Chancen zumindest auf einen Platz auf dem Siegerpodest. Der Münchner ist nach dem ersten Lauf auf dem Chuenisbärgli Vierter. Vom Norweger Alexander Steen Olsen auf Rang eins trennen ihn 0,38 Sekunden, vom Italiener Tommaso Sala auf Rang drei 0,15 Sekunden.
Zweiter nach dem ersten Lauf ist Atle Lie McGrath, der nur 0,05 Sekunden hinter seinem Teamkollegen Steen Olsen liegt. Der WM-Fünfte Sebastian Holzmann qualifizierte sich ebenfalls für das Finale, er fuhr im Zwischenklassement auf Rang zwölf.
"Ganz optimal hat es sich nicht angefühlt", sagte Straßer, der zunächst die Bestzeit hielt - auch angesichts der mäßigen Sicht aufgrund von Nebel und leichtem Schneefall - in der ARD. Er betonte aber: "Die Piste hält, einem guten zweiten Lauf sollte nichts im Weg stehen." In den vergangenen drei Jahren war Straßer in Adelboden jeweils aufs Podest gefahren.
11:16 Uhr - SKI ALPIN DAMEN - Skirennläuferin Lena Dürr fährt beim Weltcup-Slalom im slowenischen Kranjska Gora um den Sieg mit. Die 32 Jahre alte Münchnerin liegt bei schwierigen Bedingungen nach dem ersten Lauf in Lauerstellung und zeitgleich mit Leona Popovic aus Kroatien auf Rang zwei. Ihr Rückstand auf die Bestzeit von Olympiasiegerin Petra Vlhova aus der Slowakei beträgt 0,26 Sekunden.
Neben Dürr zeigten auch zwei Teamkolleginnen eine starke Leistung. Emma Aicher als 14. und Jessica Hilzinger als 19. qualifizierten sich bei anhaltendem Regen und brüchiger Piste ebenfalls für das Finale. Lediglich Andrea Filser schied aus.
Bereits ausgeschieden ist überraschend Mikaela Shiffrin. Die Amerikanerin, am Vortag im Riesenslalom nur Neunte, fädelte an einem Tor ein. Es ist ihr erster Ausfall in einem Slalom seit zwei Jahren, damals passierte ihr das Missgeschick ebenfalls in Kranjska Gora. Zuvor hatte sie in ihrer Spezialdisziplin im Januar 2020 in Zagreb das Ziel nicht erreicht.
6:46 Uhr - SKISPRINGEN HERREN - Andreas Wellinger hat nach dem knapp verpassten Sieg bei der Vierschanzentournee einen neuen Angriff angekündigt. "Irgendwann werden wir den Hobel so knacken, dass der Goldene Adler wieder bei uns ist. Wie viele Jahre wir darauf warten müssen, weiß ich noch nicht. Hoffentlich nur noch eins", sagte der Skisprung-Olympiasieger am Samstag in Bischofshofen.
Wellinger hatte nach einer starken Tournee nur dem Japaner Ryoyu Kobayashi den Vortritt lassen müssen. Es war der siebte Podestplatz eines DSV-Adlers in den vergangenen neun Jahren - nur zum ersten Sieg seit 22 Jahren reichte es wieder nicht.
"Wir wollen es jedes Jahr, wir haben es auch dieses Jahr nicht geschafft. Aber irgendwann können wir es nicht mehr aufhalten, irgendwann klapp es. Die Qualität in unserer Mannschaft und der Einsatz, den wir da reinbuttern, sind zu groß", sagte Wellinger.
Ähnlich äußerte sich DSV-Sportdirektor Horst Hüttel. "Wir nehmen es sportlich. Wir haben in der Vergangenheit alles gewonnen - Olympia, Gesamtweltcup, Skiflug-WM. Da haben wir teilweise auch zehn, 20 Jahre drauf gewartet. Jetzt müssen wir halt noch ein Jahr kämpfen", sagte der DSV-Funktionär.
Hüttel gab aber auch zu: "Ein weinendes Auge ist schon dabei, ganz klar, weil die Tournee so euphorisch losging. Dann träumt man natürlich. Aber der zweite Platz ist auch toll. Wir können uns nichts vorwerfen, Andi kann sich nichts vorwerfen. Jetzt kämpfen wir halt weiter, eine andere Chance haben wir nicht."
6:44 Uhr - BIATHLON HERREN - Nach dem verpatzten Verfolgungsrennen in Oberhof richtete Benedikt Doll den Blick schnell nach vorne. "Läuferisch sind wir dabei", sagte der deutsche Biathlet vor der abschließenden Staffel am Sonntag (11.30 Uhr/ARD und Eurosport): "Wir müssen am Schießstand mit wenig Nachladern durchkommen, dann können wir mitkämpfen."
Im Jagdrennen am Samstag hatte ausgerechnet Doll dort gepatzt, mit insgesamt fünf Schießfehlern war ein erneuter Erfolg für den Sprintsieger schnell außer Reichweite. "Ich habe ein paar Ideen, woran es lag. Es war aber einfach nicht nötig", sagte der 33-Jährige: "Ich hatte keinen Stress oder Anspannung. Es war einfach nicht gut gemacht. Da müssen wir nochmal die Köpfe zusammenstecken."
Vor dem letzten Wettkampftag im Thüringer Wald macht sich das DSV-Team aber nicht nur Sorgen über die Leistungen am Schießstand - auch der Zustand der Loipe, die vom Wetter in Mitleidenschaft gezogen wurde, wird viel diskutiert. "Langsam kommt der Dreck durch", sagte Doll: "Den Sonntag kriegen wir schon noch gut durch. Dann sollte mal wieder Naturschnee kommen."
Wintersport-News: Samstag, 6. Januar
19:32 Uhr - SKISPRINGEN HERREN - Näher als Andreas Wellinger kamen seit dem bislang letzten Triumph von Sven Hannawald im Winter 2001/02 nur zwei Skispringer dem Gesamtsieg bei der Vierschanzentournee. Letztlich fehlten dem Ruhpoldinger 24,5 Punkte und damit umgerechnet knapp 14 Meter zum Gesamtsieg. Als Wellinger 2017/18 schon einmal Zweiter war, lag er stolze 69,9 Punkte hinter dem überragenden Polen Kamil Stoch.
Näher dran als Wellinger waren in der Saison 2019/20 Karl Geiger, der zwar nur Dritter wurde, aber lediglich 23,2 Punkte hinter Sieger Dawid Kubacki lag, sowie Hannawald selbst bei seinem zweiten Platz 2002/03 hinter Janne Ahonen (23,6). - Die besten deutschen Tournee-Ergebnisse seit Hannawald gemessen am Rückstand (zusammengestellt vom SID/Saison - Endplatzierung - Rückstand in Punkten):
1. Karl Geiger 2019/20 3. 23,2 Punkte Rückstand
2. Sven Hannawald 2002/03 2. 23,6
3. Andreas Wellinger 2023/24 2. 24,5
4. Severin Freund 2015/16 2. 26,5
5. Karl Geiger 2021/22 4. 38,7
6. Markus Eisenbichler 2021/22 5. 44,7
7. Karl Geiger 2020/21 2. 48,1
8. Richard Freitag 2014/15 6. 49,9
9. Georg Späth 2003/04 6. 56,8
10. Markus Eisenbichler 2018/19 2. 62,1
11. Michael Uhrmann 2003/04 7. 67,9
12. Martin Schmitt 2008/09 4. 68,5
13. Andreas Wellinger 2017/18 2. 69,9
14. Markus Eisenbichler 2016/17 7. 73,7
15. Stephan Leyhe 2018/19 3. 83,9
18:33 Uhr - SKISPRINGEN HERREN - Andreas Wellinger hat den Sieg bei der 72. Vierschanzentournee verpasst. Der Olympiasieger aus Ruhpolding belegte zum Abschluss in Bischofshofen Platz fünf und konnte damit den Japaner Ryoyu Kobayashi nicht mehr von der Spitze verdrängen. Kobayashi, der in der Endabrechnung 24,5 Punkte, umgerechnet knapp 14 Meter, Vorsprung auf den Gesamtzweiten Wellinger hatte, gewann damit zum dritten Mal den Goldadler.
"Man muss neidlos anerkennen, dass Ryoyu ein unglaublich guter Skispringer ist und verdient gewonnen hat", sagte Wellinger: "Ich kann grundsätzlich stolz sein auf diese Tournee, auch wenn ich auf den beiden Schanzen, auf denen ich es eigentlich besser kann, es nicht ganz abrufen konnte."
Den letzten Wettbewerb gewann der Österreicher Stefan Kraft vor Kobayashi und dem Slowenen Anze Lanisek, Kraft wurde damit Gesamtdritter. Damit bleibt Sven Hannawald mit seinem "Grand Slam" mit vier Tagessiegen in der Saison 2001/02 weiter der bislang letzte deutsche Tournee-Champion.
Wellinger war mit 4,8 Punkten Rückstand, umgerechnet 2,67 Metern, ins letzte Springen gegangen. Im ersten Durchgang flog er solide 132,0 m und damit fünf weniger als Kobayashi. Es war die Vorentscheidung. Der Japaner hätte im Finale patzen müssen, blieb aber makellos. Wellinger sicherte mit 137,0 m im zweiten Durchgang Platz zwei souverän ab, Kraft wurde Gesamtdritter.
Pius Paschke (Kiefersfelden) kam auf Rang acht und erreichte ebenso einen versöhnlichen Abschluss einer insgesamt enttäuschenden Tournee. Solide verabschiedeten sich die Oberstdorfer Philipp Raimund als 14. und Karl Geiger als 15., der frühere Tourneedritte Stephan Leyhe (Willingen) schied im ersten Durchgang aus.
17:42 Uhr - SKISPRINGEN HERREN - Die Chancen von Andreas Wellinger auf den Sieg bei der 72. Vierschanzentournee sind stark geschmolzen. Beim Abschluss-Springen in Bischofshofen liegt der Olympiasieger nach einem Sprung auf 132,0 m (129,9 Punkte) auf Platz acht und verlor weiter an Boden auf seinen Rivalen Ryoyu Kobayashi, der fünf Meter weiter flog und mit 144,1 Punkten führt.
Der zweimalige Tourneesieger aus Japan war mit einem Vorsprung von 4,8 Punkten, umgerechnet 2,67 Meter, in den letzten Wettkampf gegangen. Nun muss Wellinger rund zehneinhalb Meter aufholen, ohne einen großen Patzer Kobayashis ist das unmöglich.
Karl Geiger (Oberstdorf) liegt nach einem guten 129,0-m-Sprung auf Platz zehn und kann einen versöhnlichen Abschluss einer insgesamt enttäuschenden Tournee erreichen. Auch Pius Paschke (Kiefersfelden) überzeugte mit der gleichen Weite und Rang elf. Philipp Raimund (Oberstdorf) zog als 19. ins Finale ein, der frühere Tourneedritte Stephan Leyhe (Willingen) schied aus.
15:41 Uhr - BIATHLON DAMEN - Biathletin Franziska Preuß hat beim Heim-Weltcup in Oberhof ihre gute Ausgangsposition nicht für eine weitere Podestplatzierung genutzt. Die 29-Jährige fiel einen Tag nach ihrem zweiten Platz im Sprint auf Rang sieben zurück, zum Treppchen fehlten in der Verfolgung nach zwei Strafrunden 15,9 Sekunden. Die nach dem letzten Schießen noch auf Rang drei liegende Bayerin brach auf der Schlussrunde ein, stellte deshalb ihr schlechtestes Saisonergebnis ein.
Insgesamt schafften die deutschen Biathletinnen beim Sieg der Französin Julia Simon dennoch ein achtbares Mannschaftsergebnis. Janina Hettich-Walz (2 Strafrunden/+1:31,0 Minuten) fiel auf den zehn Kilometern um sechs Plätze auf Rang elf zurück. Sophia Schneider (1/+1:42,1) verbesserte sich auf Platz 14, Vanessa Voigt (1/+2:36,8) fiel trotz guter Schießleistung um fünf Plätze auf Rang 18 zurück. Hanna Kebinger (2/+3:08,9) landete nach guter Aufholjagd auf Position 22.
Nach vier Siegen in Serie wurde Justine Braisaz-Bouchet (3/+18,9) am ausverkauften Rennsteig diesmal Zweite, auf Rang drei landete die Norwegerin Ingrid Landmark Tandrevold (2/+44,4). Am Sonntag (14.25 Uhr/jeweils ARD und Eurosport) streben die Frauen in der Staffel nach ihrem fünften Rang von Hochfilzen wieder nach dem Podest, ehe es am Mittwoch in Ruhpolding beim kommenden Heimweltcup gleich mit den nächsten Team-Wettbewerben weitergeht.
15:38 Uhr - SKI ALPIN HERREN - Umjubelt von seinen Landsleuten hat Skistar Marco Odermatt beim Riesenslalom-Klassiker im Schweizer Adelboden seinen 29. Weltcupsieg gefeiert. Auf der wegen Nebels verkürzten Strecke auf dem Chuenisbärgli dominierte der 26 Jahre alte Lokalmatador die Konkurrenz scheinbar nach Belieben. Der Olympiasieger und Doppel-Weltmeister gewann mit einem Vorsprung von 1,26 Sekunden vor dem überraschend starken Norweger Aleksander Aamodt Kilde. Dritter wurde Filip Zubcic aus Kroatien (+1,77 Sekunden).
Parallel-Weltmeister Alexander Schmid verbesserte sich bei anhaltendem leichtem Schneefall und Nebel mit einem guten zweiten Lauf noch vom 17. auf einen guten zehnten Platz (+2,28). "Die Sicht ist doch eine Herausforderung, ich musste ab und zu ein bisschen suchen", sagte der Allgäuer nach dem ersten Lauf in der ARD. Im Finale kam er etwas besser zurecht, betonte aber, dass er bei diesen Bedingungen noch "Probleme habe" und ihm "das Selbstverständnis fehlt".
Neben Schmid hatten es zwei weitere Deutsche ins Finale geschafft. Fabian Gratz holte dabei als 26. zum sechsten Mal Weltcuppunkte, Jonas Stockinger in seinem vierten Rennen im Weltcup als 28. zum ersten Mal. Stefan Luitz verpasste bei seinem Comeback nach einem Knöchelbruch den Einzug in den zweiten Lauf der besten 30 hauchdünn: Mit der Startnummer 70 fehlten ihm auf Rang 31 nur 0,04 Sekunden.
13:50 Uhr - SKI ALPIN DAMEN - Die Kanadierin Valerie Grenier hat überraschend den Riesenslalom im slowenischen Kranjska Gora gewonnen. Die 27-Jährige wiederholte damit ihren bislang einzigen Sieg im Weltcup vom Vorjahr. Grenier verbesserte sich bei anhaltendem Regen und sehr schwierigen Pistenbedingungen mit Bestzeit im Finale noch vom vierten Platz und lag am Ende 0,39 Sekunden vor der Schweizer Super-G-Olympiasiegerin Lara Gut-Behrami.
Eine starke Leistung zeigte Emma Aicher. Die 20 Jahre alte Allrounderin kämpfte sich mit der hohen Startnummer 53 erst souverän ins Finale und verbesserte sich mit der viertbesten Laufzeit noch vom 24. auf den 15. Platz. Sie erreichte damit ihr bestes Resultat in der deutschen Problemdisziplin nach einem 16. Platz Anfang Dezember im kanadischen Mont-Tremblant.
Rang drei belegte Kombinations-Weltmeisterin Federica Brignone (+0,51 Sekunden) vor Slalom-Olympiasiegerin Petra Vlhova (+0,61), die nach dem ersten Lauf noch in Führung gelegen hatte. Überhaupt nicht zurecht mit den Bedingungen kam Mikaela Shiffrin. Die Weltcup-Dominatorin aus den USA, die das alte Jahr mit zwei Siegen im österreichischen Lienz beendet hatte, erreichte nur Rang neun.
13:47 Uhr - BIATHLON HERREN - Biathlet Benedikt Doll hat seine glänzende Ausgangsposition im Verfolger von Oberhof leichtfertig verspielt. Der Sprintsieger fiel auf den 12,5 Kilometern am ausverkauften Rennsteig mit fünf Schießfehlern auf Platz zwölf zurück, letztlich fehlten 1:28,9 Minuten auf Premieren-Sieger Endre Strömsheim aus Norwegen. Schon in Lenzerheide war er als Erster losgelaufen und im Jagdrennen mit sieben Strafrunden auf Rang 17 zurückgefallen.
"Es hat nicht viel mit Pech zu tun", sagte Doll in der ARD: "Das war maximale Dummheit. Es waren alle Fehler rechts, technisch einfach schlecht. Es ärgert mich, weil es gar nicht nötig war. Es war ein Deja-vu."
Generell schwächeln die deutschen Biathleten in dieser Saison in den Verfolgungen, trotz drei Sprint-Erfolgen gab es nur einen Podestplatz. Trainer Uros Velepec wirkte sehr unzufrieden. Bester DSV-Skijäger war vor 20.500 Zuschauern noch Johannes Kühn (2 Strafrunden/+1:00,7 Minuten auf Rang acht. Lediglich Philipp Horn (3/+1:45,5) konnte sich aus dem Sextett nennenswert um elf Plätze auf Rang 13 nach vorne schieben.
Den norwegischen Fünffachsieg komplettierten Sturla Holm Lägreid (2/+17,8), Johannes Dale-Skjevdal (1/+36,4) sowie die Bö-Brüder Tarjei (3/+45,5) und Johannes Thingnes (4/+50,3). Am Sonntag (11.30 Uhr/ARD und Eurosport) streben die DSV-Männer in der Staffel nach ihrem dritten Podestplatz im dritten Rennen des Winters, ehe es ab Donnerstag für sie mit dem nächsten Teamevent beim Heimweltcup in Ruhpolding weitergeht.
13:10 Uhr - SKILANGLAUF DAMEN - Langlauf-Olympiasiegerin Katharina Hennig ist auf der vorletzten Etappe der Tour de Ski auf das Podest gestürmt. Beim Klassik-Massenstart über 15 km musste sich die 27 Jahre alte Oberwiesenthalerin in Val di Fiemme als Dritte nur den Schwedinnen Linn Svahn und Frida Karlsson geschlagen geben. Als Siebte lief auch Hennigs Gold-Kollegin Victoria Carl (Zella-Mehlis) ein starkes Rennen.
"Es war ein extrem hartes Rennen, ich bin einfach superglücklich über meinen ersten Podestplatz in dieser Saison", sagte Hennig: "Es hat doch seine Zeit gedauert, bis ich mich nach Corona wieder gut gefühlt habe."
Svahn siegte bei ihrem zwölften Weltcup-Erfolg in einem engen und sehr schweren 15er nach 53:49,7 Minuten knapp vor der früheren Staffel-Weltmeister Karlsson (+0,4 Sekunden). Hennig (+1,4) verteidigte auf der langen Zielgeraden mit einer großen Energieleistung ihren dritten Platz. Carl lag 5,2 Sekunden zurück.
Hennig hatte im Vorjahr beim Klassik-15er im Fleimstal ihren bislang einzigen Erfolg im Weltcup gefeiert. Nach einer Corona-Infektion im Dezember war sie diesmal mit eher geringen Erwartungen in die Tour de Ski gegangen, zeigte sich aber schon fast wieder in Bestform.
In der Gesamtwertung der Tour de Ski schob sich Hennig auf Platz elf mit 2:27 Minuten Rückstand auf die führende US-Amerikanerin Jessie Diggins vor. Das Gesamtpodest kann die Thüringerin beim schweren Schlussanstieg am Sonntag zur Alpe Cermis aber wohl nicht mehr angreifen. Die Schwedinnen Jonna Sundling auf Platz zwei (43 Sekunden hinter Diggins) und Karlsson (+44) liegen zu weit voraus.
Carl, die auf der drittletzten Etappe in Davos nach einem Sturz nur Platz 31 belegt und ihre Podestchancen eingebüßt hatte, ist zwar Gesamtsiebte (+1:36). Der steile Anstieg am Sonntag kommt der kräftigen Athletin aber nicht entgegen.
Bei den Männern setzte Friedrich Moch (Isny) als Fünfter beim Sieg des Norwegers Erik Valnes seine starke Tour fort. In der Gesamtwertung liegt der 23-Jährige vor dem Finale mit 1:47 Minuten Rückstand auf dem vierten Platz und hat am Sonntag alle Chancen auf das Podest. Mit Platz sechs behauptete Harald Östberg Amundsen seine Führung, bei 1:34 Minuten Vorsprung auf Valnes steht Amundsen dicht vor dem Gesamtsieg.
12:16 Uhr - SKI ALPIN HERREN - Skistar Marco Odermatt steht beim Riesenslalom-Klassiker im Schweizer Adelboden vor seinem 29. Weltcupsieg. Auf der wegen Nebels verkürzten Strecke auf dem Chuenisbärgli gelang dem 26 Jahre altem Lokalmatador im ersten Durchgang ein Traumlauf, der Olympiasieger und Doppel-Weltmeister geht mit einem Vorsprung von mehr als einer Sekunde auf den Österreicher Stefan Brennsteiner (+1,04 Sekunden) und den Norweger Aleksander Aamodt Kilde (+1,15) ins Finale (13.30 Uhr/ARD und Eurosport).
Alexander Schmid fuhr bei leichtem Schneefall und wechselnden Sichtbedingungen ein wenig verhalten, der Allgäuer geht von Rang 17 aus mit einem Rückstand von 1,91 Sekunden in den zweiten Durchgang. "Die Sicht ist doch eine Herausforderung, ich musste ab und zu ein bisschen suchen", sagte Schmid.
Ebenfalls im Finale stehen seine Teamkollegen Fabian Gratz (24.) und Jonas Stockinger (28.), der sich mit der hohen Startnummer 55 qualifizierte. Stefan Luitz verpasste bei seinem Comeback nach einem Knöchelbruch den Einzug in den zweiten Lauf der besten 30 hauchdünn: Mit der Startnummer 70 fehlten ihm auf Rang 31 nur 0,04 Sekunden.
6:47 Uhr - SKISPRINGEN HERREN - Andreas Wellinger sieht sich nach der durchwachsenen Qualifikation in Bischofshofen im Kampf um den Gesamtsieg der Vierschanzentournee in der Außenseiterrolle. "Ryoyu Kobayashi ist einer der besten Skispringer von allen, das muss man einfach neidlos anerkennen. Ich glaube, er ist der klare Favorit, das hat er heute bewiesen", sagte der DSV-Adler vor der Entscheidung am Samstag.
Wellinger war am Freitag in der Qualifikation auf 128,0 m geflogen und lag damit 18,3 Punkte hinter dem zweimaligen Tourneesieger Kobayashi, der auf 138,0 m segelte. In der Gesamtwertung muss er am Samstag (16.30 Uhr/ARD und Eurosport) 4,8 Punkte auf den Japaner aufholen, um als erster Deutscher seit 22 Jahren die Tournee zu gewinnen.
"Ich wollte hier besser starten, das war heute noch ein bisschen hölzern. Aber das heißt noch lange nichts. Morgen wird entschieden", sagte Wellinger in der ARD.
Am Tag der Entscheidung wird Wellinger sein übliches Programm durchziehen. "Wir werden am Vormittag eine Aktivierung machen, damit die Rezeptoren vom großen Zeh bis zu den Synapsen im Hirn funktionieren. Das war das, was heute ein bisschen gefehlt hat. Die Qualität ist da, aber ich habe es heute nicht umsetzen könne", sagt der 28-Jährige.
Unterstützt wird Wellinger unweit seiner Wahlheimat in Salzburg von einem großen familiären Fanclub. "Es kommen Papa, Schwester, Schwager, Mama, die Freundin mit Familie, ein Kumpel - und dann noch viele mehr, aber das dauert jetzt zu lange", sagte der zweimalige Olympiasieger.
Wellinger kennt die Schanze in Bischofshofen bestens aus zahlreichen Trainingseinheiten, 2017 schraubte er dort den Schanzenrekord auf 144,5 m, 2018 stand er als Dritter auf dem Podest. Doch auch Kobayashi mag die Schanze, gewann dort 2019 und 2022. Und: Bei den letzten fünf Aufeinandertreffen mit Wellinger auf der Paul-Außerleitner-Schanze ließ er den Deutschen jeweils hinter sich.
6:45 Uhr - BIATHLON DAMEN - Vor einem Jahr noch die Heim-WM verpasst, nun auf dem Podest: Biathletin Franziska Preuß hat mit ihrem zweiten Platz im Sprint eine erfolgreiche Rückkehr nach Oberhof gefeiert. "Im Vergleich zum letzten Jahr habe ich eine ganz andere Energie", jubelte die 29-Jährige: "So macht es einfach deutlich mehr Spaß."
Ihren letzten Auftritt im Thüringer Wald hatte Preuß noch kurzfristig absagen müssen, der Körper machte einfach nicht mit. Und so blieb bei den Weltmeisterschaften im vergangenen Frühjahr nur die schmerzhafte Zuschauerrolle.
"Als letztes Jahr die Rennen hier waren, war ich in Thailand", sagte Preuß: "Eine komplett andere Welt." Doch jetzt kann die Biathletin darüber lachen. "Der Oberhofer Charme kann mit Thailand nicht ganz mithalten", scherzte Preuß. Dennoch sei sie "mega froh, dass ich wieder dabei bin. Die Pause hat die gewünschte Wirkung gehabt."
Am Samstag (14.40 Uhr/ARD und Eurosport) geht Preuß mit nur 4,4 Sekunden Rückstand auf die französische Überfliegerin Justine Braisaz-Bouchet in die Verfolgung. "Wahnsinn. Großen Respekt an sie", adelte Preuß ihre Konkurrentin, die in der letzten Runde einen Rückstand von 24,1 Sekunden auf die Deutsche gedreht hatte: "Aber wir machen es morgen den Franzosen schwer. Wir sind sehr motiviert."
6:42 Uhr - BIATHLON HERREN - Bundestrainer Uros Velepec war nach dem furiosen Auftakt der Biathleten in Oberhof erleichtert. Nein, nicht nur der Sieg im Sprint von Benedikt Doll sorgte für beste Laune beim Slowenen: "Ich hatte einen Deal mit unseren Athleten: Ich habe gesagt, wenn es drei von ihnen im Sprint unter die besten zehn schaffen, ziehe ich für die Verfolgung meine Unterhose oben drüber - so wie Superman."
Doch Velepec hatte Glück. "Aber dann war Philipp Nawrath als Drittbester halt nur Elfter. Wie schade, ich hätte mich gefreut", sagte der 56-Jährige mit einem breiten Grinsen im Gesicht.
Für Doll war es bereits der zweite Sieg in Folge über die 10 Kilometer - und der perfekte Startschuss zur Party im Thüringer Wald. "Benni hatte gestern schon gesagt, dass er alle Szenarien gecheckt habe, er werde ganz oben stehen", sagte Velepec: "Ich habe ihm geglaubt - und er hat geliefert."
Für die deutschen Männer geht es bereits am Samstag in der Arena am Rennsteig weiter. Auch in der Verfolgung (12.25 Uhr/ARD und Eurosport) sind die Chancen auf ein weiteres Erfolgserlebnis gut. Ob Velepec dabei wieder auf eine kuriose Wette setzen wird, verriet er nicht.
6:40 Uhr - SKISPRINGEN HERREN - Der viermalige Skisprung-Olympiasieger Simon Ammann hat seinen Hut vor dem Tournee-Zweiten Andreas Wellinger gezogen. "Andi ist bei allen Verhältnissen stark. Das macht es aus, da vorne mitzumischen", sagte der Schweizer vor dem Finale der Vierschanzentournee am Samstag in Bischofshofen. Wellinger habe schon rund um den Olympiasieg 2018 "sehr genau" gearbeitet: "Diesen Weg hat er jetzt wieder gefunden."
Als Schlüssel zum Erfolg sieht Ammann auch Wellingers Umgang mit dem Kreuzbandriss im Sommer 2019. "Ich glaube, dass er durch seine Verletzungen seinen Körper noch besser kennengelernt hat. Das macht sich jetzt bemerkbar", sagte der 42-Jährige, der aktuell seine 25. Tournee springt.
Wellingers Rückstand auf den führenden Japaner Ryoyu Kobayashi beträgt vor dem letzten Wettkampf nur umgerechnet zweieinhalb Meter. Eine Tournee-Prognose wollte Ammann nicht abgeben, er sieht Wellinger aber gut gerüstet für das Finale. "Früher saß er auch schonmal als Letzter oben und hat es dann nicht ganz gebracht. Jetzt hat er gelernt, mit Drucksituationen umzugehen", so Ammann.
Wintersport-News: Freitag, 5. Januar
18:00 Uhr - SKISPRINGEN HERREN - Wellinger nur Neunter Andreas Wellinger hat das letzte Kräftemessen vor dem großen Showdown um den Sieg bei der Vierschanzentournee gegen seinen großen Kontrahenten Ryoyu Kobayashi klar verloren und in der Qualifikation von Bischofshofen ungewohnte Schwächen gezeigt. Der Olympiasieger kam mit 128,0 m (144,3 Punkte) nur auf den neunten Platz.
Der Tourneeführende Kobayashi (Japan) flog mit 138,0 (162,6) zehn Meter weiter als sein deutscher Verfolger und gewann die Vorausscheidung souverän vor Weltcup-Spitzenreiter Stefan Kraft aus Österreich (154,8). Vor dem letzten Springen am Samstag (16.30 Uhr/ARD und Eurosport) führt der zweimalige Tournee-Champion Kobayashi mit 4,8 Punkten, umgerechnet 2,67 m, vor Wellinger.
Pius Paschke (Kiefersfelden) war mit Platz 14 und 127,5 m bei schlechteren Bedingungen zweitbester Deutscher. Karl Geiger (Oberstdorf) zeigte sich gegenüber dem dritten Springen in Innsbruck leicht verbessert und kam mit 129,5 m auf den 17. Rang.
Der frühere Tourneedritte Stephan Leyhe (Willingen) landete mit 128,5 m auf Platz 18. Philipp Raimund (Oberstdorf) schaffte es trotz eines schwachen Sprungs auf 122,0 m als 40. in den Wettkampf der besten 50.
Die K.O.-Duelle der DACH-Sportler
Pius Paschke (Kiefersfelden/14.) - Taku Takeuchi (Japan/37.)
Karl Geiger (Oberstdorf/17.) - Daniel Andre Tande (Norwegen/34.)
Stephan Leyhe (Willingen/18.) - Dawid Kubacki (Polen/33.)
Philipp Raimund (Oberstdorf/40.) - Johann Andre Forfang (Norwegen/11.)
Weitere Duelle u.a.:
Ryoyu Kobayashi (Japan/1.) - Gregor Deschwanden (Schweiz/50.)
Stefan Kraft (Österreich/2.) - Danil Wassiljew (Kasachstan/49.)
15:44 Uhr - BIATHLON FRAUEN - Biathletin Franziska Preuß hat beim Heimweltcup in Oberhof ihren zweiten Weltcupsieg erneut nur ganz knapp verpasst. Die 29-Jährige kam im Sprint über 7,5 Kilometer dank fehlerfreiem Schießen auf einen starken zweiten Rang und lag nur 4,4 Sekunden hinter der mit zwei Fehlern belasteten Französin Justine Braisaz-Bouchet. Die beste Läuferin im Feld drehte auf der Schlussrunde noch einen Rückstand von 24,1 Sekunden in ihren vierten Sieg in Serie um.
Für Preuß war es bereits der dritte zweite Platz des Winters, ihren einzigen Weltcuperfolg hatte sie im Januar 2019 im Massenstart von Ruhpolding gefeiert. Dahinter stellte Janina Hettich-Walz (0 Strafrunden/+23,8 Sekunden) als Fünfte ihr bestes Weltcupergebnis ein. Zu ihrem ersten Podestplatz fehlten auf die drittplatzierte Sophie Chauveau (1/+4,6) aus Frankreich knapp 20 Sekunden.
Im Vorjahr hatte sich die mittlerweile zurückgetretene Denise Herrmann-Wick im Sprint an gleicher Stelle zur Weltmeisterin gekrönt. Die Thüringerin Vanessa Voigt (0/+53,2) wurde bei ihrem Heimrennen 13., knapp dahinter kam Sophia Schneider (1/+54,3) beim Comeback nach Krankheit auf Platz 15.
Am Samstag gehen die Frauen somit mit guter Ausgangsposition in die Verfolgung über 10 Kilometer (14.40 Uhr), dann soll es im Thüringer Wald auch deutlich kälter werden. Am Sonntag (14.25 Uhr/jeweils ARD und Eurosport) streben die Frauen in der Staffel nach ihrem fünften Rang von Hochfilzen wieder nach dem Podest.
12:39 - BIATHLON HERREN - Benedikt Doll hat beim Weltcup in Oberhof nach sieben Jahren mal wieder für einen deutschen Heimsieg gesorgt. Der 33-Jährige feierte trotz eines Fehlers beim letzten Schuss im Sprint über 10 Kilometer seinen zweiten Saisonerfolg, es war der erste Triumph der DSV-Männer am Rennsteig seit Simon Schempp im Massenstart am 8. Januar 2017. Die deutschen Biathleten gewannen damit vier von neun Einzelrennen in dieser Saison, davon allein drei der vier Sprints.
Das Rennen war wegen Sturmböen frühzeitig von Donnerstag auf Freitag verschoben worden, dann behielt Doll bei leichtem Nebel den Durchblick und eroberte die Führung im Sprintweltcup. Letztlich landete der Schwarzwälder knapp vor den Norwegern Sturla Holm Lägreid (1 Strafrunde/+1,8 Sekunden) und Ende Strömsheim (1/+5,4). Für deutsche Spitzenergebnisse sorgten auch Johannes Kühn (0/+29,8) als Fünfter sowie Philipp Nawrath (2/+49,0) auf Rang elf.
Justus Strelow (0/+1:05,6) kam auf Rang 15, Roman Rees (0/+1:19,1) und Philipp Horn (3/+1:27,7) verpassten die Topplätze. Das Jagdrennen über die 12,5 Kilometer wird trotz des verspäteten Sprints planmäßig am Samstag (12.25 Uhr) starten, ab dann soll es im Thüringer Wald auch deutlich kälter werden. Am Sonntag (11.30 Uhr/jeweils ARD und Eurosport) streben die Männer in der Staffel nach ihrem dritten Podestplatz im dritten Rennen des Winters.
Wintersport-News: Donnerstag, 4. Januar
16:30 Uhr - SKISPRINGEN HERREN - Der viermalige Skisprung-Weltmeister Martin Schmitt traut Andreas Wellinger auch nach dessen Verlust der Gesamtführung den Sieg bei der Vierschanzentournee zu. "Er ist in der Angreiferrolle und hat nichts zu verlieren, kann also attackieren", sagte der 45-Jährige am Donnerstag bei Eurosport. Wellinger liege noch "voll im Rennen", deswegen: "Der Goldadler kommt nach Deutschland. Hoffe ich."
Wellinger geht mit einem Rückstand von 4,8 Punkten oder knapp zweieinhalb Metern auf den zweimaligen Tourneesieger Ryoyu Kobayashi in den letzten Wettkampf in Bischofshofen am Samstag (Qualifikation am Freitag, beides 16:30 Uhr/ARD und Eurosport). "Für Andi spricht, dass er in Innsbruck auch mit mittelmäßigen Sprüngen wieder eine Top-Platzierung geholt hat. Er ist noch so auf Tuchfühlung, sodass der Rückstand eigentlich nichts ausmacht", sagte Schmitt.
Oberstdorf-Sieger Wellinger hatte am Bergisel als Fünfter zwar die Gesamtführung an den Japaner verloren, den Schaden bei schwierigen Windverhältnissen aber im Rahmen gehalten. Einfach werde die Aufgabe aber nicht. "Ryoyu Kobayashi ist in einer fantastischen Form, das ist kein Geheimnis. Er wird auch in Bischofshofen sehr gut springen, die Schanze liegt ihm", sagte Schmitt.
15:30 Uhr - BIATHLON - Nach der witterungsbedingten Verschiebung kann der Biathlon-Weltcup in Oberhof am Freitag endlich beginnen. Dies bestätigte der Weltverband IBU auf SID-Anfrage. Damit eröffnen die Männer um 11.20 Uhr mit dem verlegten Sprint die Wettbewerbe in der Arena am Rennsteig, um 14.25 Uhr folgen die Frauen (beide ARD und Eurosport).
Am Mittwoch hatte der Weltverband mitgeteilt, dass das für Donnerstag geplante Sprintrennen der Männer über 10 km aufgrund des "warmen Wetters und Regens sowie der Windvorhersage" nicht wie geplant stattfinden könne. "Die Wettervorhersage ist deutlich positiver für Freitag, vor allem soll es weniger Wind geben. Von Tag zu Tag sollte die Strecke auch besser werden", sagte IBU-Sportdirektor Daniel Böhm am ARD-Mikrofon.
"Man konnte echt gut trainieren", sagte Philipp Nawrath nach seiner Einheit im Thüringer Wald: "Alle Achtung, was hier zustande gebracht wird." Nach den beiden Sprints warten am Samstag die Verfolgungsrennen, den Abschluss in Oberhof bilden am Sonntag die Staffeln (alles ARD und Eurosport).
15:27 Uhr - LANGLAUF - Skilanglauf-Bundestrainer Peter Schlickenrieder ist wegen einer regelwidrigen Hilfestellung für seine Läuferinnen beim Verfolgungs-Wettbewerb der Tour de Ski am Donnerstag in Davos hart bestraft worden. Die Jury verdonnerte den 53-Jährigen zu einer Geldstrafe von 1.000 Schweizer Franken (umgerechnet 1.070 Euro) und vor allem zum Entzug der Akkreditierung bis zum Ende des Etappenrennens am Sonntag.
Schlickenrieder hatte nach eigener Aussage bei schwierigen Bedingungen mit teils heftigem Schneetreiben einen Ski in die Spur gelegt. Seine Athleten sollten darüber laufen, "damit sie die Stollen loswerden, die sich gebildet haben, weil sich der aggressive Schnee festgeklebt hat". Dies sei eine Regelverletzung, räumte er ein: "Die Strafe habe ich natürlich akzeptiert, auch wenn es ein bisschen krass ist."
14:45 Uhr - SKISPRINGEN DAMEN - Die deutschen Skispringerinnen sind auch zum Abschluss des Weltcups in Villach deutlich an einer Spitzenplatzierung vorbeigesprungen. Wie am Vortag war Team-Weltmeisterin Anna Rupprecht als Zehnte die beste DSV-Athletin beim erneut höchst überlegenen Sieg der slowenischen Senkrechtstarterin Nika Prevc.
Die erst 18 Jahre alte Prevc, die das Two Nights Tournament in Garmisch-Partenkirchen und Oberstdorf um den Jahreswechsel gewonnen hatte, feierte ihren vierten Weltcup-Erfolg in den vergangenen fünf Springen und unterstrich ihre derzeitige Ausnahmestellung. Am Mittwoch hatte die jüngere Schwester der drei Prevc-Skisprung-Brüder Peter, Cene und Domen mit 26 Punkten Vorsprung (umgerechnet 13 Meter) gewonnen, diesmal waren es 20,3 Zähler.
Nach Sprüngen auf 94,5 und 95,0 m (275,6 Punkte) lag Prevc vor der Österreicherin Eva Pinkelnig (255,3) und ihrer slowenischen Landsfrau Nika Kriznar (251,8). Rupprecht (227,9), am Vortag Neunte, fehlten umgerechnet rund zwölf Meter zum Podest.