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Skispringen: Norweger Granerud gewinnt Vierschanzentournee - Deutsche enttäuschen erneut

Roman Bartz
Aktualisiert
Skispringen: Norweger Granerud gewinnt Vierschanzentournee - Deutsche enttäuschen erneut
Skispringen: Norweger Granerud gewinnt Vierschanzentournee - Deutsche enttäuschen erneutAFP
Der norwegische Skispringer Halvor Egner Granerud hat zum ersten Mal die Vierschanzentournee gewonnen. Der 26-Jährige siegte auch beim abschließenden Wettkampf in Bischofshofen und setzte sich in der Gesamtwertung klar vor dem Polen Dawid Kubacki durch. Die DSV-Adler befinden sich weiterhin in der Krise.

Granerud, der zuvor schon in Oberstdorf und Garmisch-Partenkirchen nicht zu schlagen gewesen war, siegte zum Abschluss vor dem Slowenen Anze Lanisek und seinem ärgsten Verfolger Kubacki.

Vor dem Abschluss der 70. Vierschanzentournee in Bischofshofen waren die Blicke vor allem auf das Duell der beiden Führenden Halvor Egner Granerud (NOR) und Dawid Kubacki (POL) gerichtet.

Dawid Kubacki am Morgen zum zweiten Mal Vater geworden

Kurz vor dem Finale der Vierschanzentournee zieht Kubacki zunächst die Aufmerksamkeit auf sich. Der Pole ist zum zweiten Mal Vater geworden, teilte seine Freundin mit. "Willkommen auf der Welt, Maja. Heute kannst du deinem Vater gemeinsam mit uns die Daumen drücken", schrieb Kubackis Ehefrau Marta bei Instagram.

Kurios: Kubackis erste Tochter Zuzanna erblickte vor zwei Jahren ebenfalls während der Tournee das Licht der Welt. Der 32-Jährige erhielt damals nach dem Training in Oberstdorf die frohe Botschaft.

Im ersten Durchgang musste sich der Weltcup-Gesamtführende und ärgste Verfolger vom Tournee-Spitzenreiter Granerud allerdings mit dem dritten Platz (135,5 Meter) begnügen. 

Auf Platz zwei landete der Slowene Anze Lanisek mit starken 140,5 Metern. Warum er in seiner Heimat den Spitznamen Frosch trägt, klärte sogleich ZDF-Experte Toni Innauer auf "Den Kopf hatte er tiefer gesenkt, als die Skispitzen".

Granerud bereits nach erstem Durchgang auf Platz eins

Granerud seinerseits sprang zwar nicht optimal vom Schanzentisch ab, jedoch brachte ihn sein stabiles Flugsystem auf 139,5 Meter und aufgrund der Haltungsnoten auf Platz eins des ersten Durchgangs. Graneruds Trainer Alex Stöckel schwärmte "Vor allem der missglückte Absprung im ersten Durchgang hat gezeigt, wie es um sein Selbstvertrauen bestellt ist. Letzte Saison hätte er den Sprung abgebrochen und wäre bei 110 Metern gelandet."

Granerud fliegt zum Tourneesieg
Granerud fliegt zum TourneesiegProfimedia

Drei Deutsche Springer nach erstem Durchgang raus

Der sechsmalige Weltmeister Markus Eisenbichler (Siegsdorf/31.) verpasste sogar im vierten Tournee-Springen zum dritten Mal den zweiten Durchgang. Auch Stephan Leyhe (Willingen), 2019 in Bischofshofen noch Vierter, schied einen Tag nach seinem 31. Geburtstag ebenso wie Pius Paschke (Kiefersfelden) vorzeitig aus.

Eisenbichler enttäuscht in Bischofshofen
Eisenbichler enttäuscht in BischofshofenProfimedia

Granerud holt auch Tagessieg in Bischofshofen

Im zweiten Durchgang mühten sich der Pole Kubacki (140 Meter) und der Slowene Janisek (139 Meter) mit weiten Sprüngen nochmals ein wenig Druck auf Granerud aufzubauen, jedoch konterte der Norweger mit verkürztem Anlauf und segelte zur Bestweite. 143,5 Meter im Telemark gelandet. Das war der Tages- und natürlich auch der Tourneesieg! 

Für Granerud ist es nach dem Gewinn des Gesamtweltcups 2020/21 und dem Team-Titel bei der Skiflug-WM 2020 der größte Erfolg seiner Karriere. 16 Jahre nach Anders Jacobsens Triumph kommt der Sieger der Vierschanzentournee damit erstmals wieder aus Norwegen. "Es ist unglaublich, ein unglaublicher Tag", beschrieb Granerud seine Emotionen. "Ich war so fokusiert und habe so sehr dafür gearbeitet. Dass ich jetzt hier oben stehe, fühlt sich einfach fantastisch an. Ein Kindheitstraum wird wahr."

Siegerehrung Bischofshofen
Siegerehrung BischofshofenAFP

DSV-Adler weit weg von eigenen Ansprüchen

Die DSV-Adler hatten mit dem Ausgang erneut nichts zu tun. Als bester Deutscher belegte am Freitag Philipp Raimund (Oberstdorf) den zwölften Rang, für den 22 Jahre alten Youngster war es das beste Ergebnis seiner Weltcup-Karriere. Auch Constantin Schmid (Oberaudorf) durfte mit Rang 16 zufrieden sein.

Andreas Wellinger (Ruhpolding) kam geschwächt von einem Magen-Darm-Infekt nicht über Rang 20 hinaus. Karl Geiger (Oberstdorf), der beim Tournee-Finale der letzten drei Jahre immer auf dem Podest gestanden hatte, enttäuschte nach seiner Nullnummer in Innsbruck als 23. erneut.