Vor der Skisprung-Saison: DSV-Adler im Check - Wellinger Nummer eins, "Eisei" zurück
Andreas Wellinger (29/Ruhpolding)
Weltcup-Debüt: 24. November 2012, Weltcup-Starts Einzel: 240, Siege: 7, Podestplätze: 39, bester Gesamtrang: 3. (2023/24)
Noch keine 30, aber schon so lange dabei: Wellinger wurde schon als Teenager Olympiasieger, durchlebte dann aber eine Karriere mit rauschenden Höhepunkten und tiefen Krisen im Wechsel. Derzeit ist "Welle", im Vorwinter schon Zweiter der Vierschanzentournee, wieder obenauf und die klare Nummer eins im Team von Bundestrainer Stefan Horngacher. Es könnte eine ganz starke Saison werden.
Karl Geiger (31/Oberstdorf)
Weltcup-Debüt: 24. November 2012, Weltcup-Starts Einzel: 264, Siege: 15, Podestplätze: 39, bester Gesamtrang: 2. (2019/20 und 2021/22)
Ein halbes Jahrzehnt lang war Geiger der klare "Käpt'n" im deutschen Team, eine Bank an Konstanz und der einzige beständige Siegspringer. Zuletzt aber: Platz 17 im Gesamtweltcup, schlechtester Winter seit 2016/17. Der einstige "Teufelskarl" muss im Hinblick auf die WM 2025 und Olympia 2026 den Turnaround schaffen - auch weil das deutsche Team von ihm abhängt.
Markus Eisenbichler (33/Siegsdorf)
Weltcup-Debüt: 30. November 2011, Weltcup-Starts: 229, Siege: 3, Podestplätze: 28, bester Gesamtrang: 2. (2020/21)
Nach einer Saison zum Vergessen ist der sechsmalige Weltmeister wieder dort, wo er hingehört - im Weltcup. An besten Tagen fliegt kaum jemand so fantastisch wie der "Eisei", aber selbst die guten Tage waren zuletzt selten. Für den Routinier geht es erst einmal darum, Stabilität zu finden und den Platz im Horngacher-Team zu sichern.
Stephan Leyhe (32/Willingen)
Weltcup-Debüt: 20. Dezember 2014, Weltcup-Starts Einzel: 222, Siege: 1, Podestplätze: 6, bester Gesamtrang: 6. (2019/20)
Leyhe flog in der Form seines Lebens, als Anfang 2020 sein Kreuzband riss. Zu jener Stärke hat der Hesse bis heute nicht zurückgefunden, langsam wird die Zeit knapp, um noch einmal ein Siegspringer zu werden. Als nervenstarker und verlässlicher Teamstarter ist Leyhe indes immens wichtig.
Pius Paschke (34/Kiefersfelden)
Weltcup-Debüt: 21. Dezember 2013, Weltcup-Starts Einzel: 153, Siege: 1, Podestplätze: 3, bester Gesamtrang: 10. (2023/24)
Die erste Hälfte des vergangenen Winters verlief für den Spätstarter wie im Traum - mit dem ersten Weltcupsieg in Engelberg als Krönung. Danach folgte viel Durchschnitt, mit der Tournee fremdelte Paschke erneut. Die Erwartungen an Paschke sind gestiegen, der einstige Schattenmann muss regelmäßig liefern.
Philipp Raimund (24/Oberstdorf)
Weltcup-Debüt: 29. Dezember 2019, Weltcup-Starts Einzel: 53, Siege: 0, Podestplätze: 1, bester Gesamtrang: 20. (2023/24)
Sportliche Klasse, smart-offensives Auftreten: "Hille" bringt alles mit, um ein Star im deutschen Team zu werden. Der Allgäuer steht seit einiger Zeit vor dem ganz großen Durchbruch - den entscheidenden Schritt könnte er im kommenden Winter gehen.
Adrian Tittel (20/Aue)
Weltcup-Debüt: steht noch aus
Der Youngster aus dem Erzgebirge darf als Junioren-WM-Dritter per Sonderregel im Weltcup ran. Tittel ist ein Rohdiamant, soll sich in Ruhe entwickeln. Vor überzogenen Erwartungen muss ihn Bundestrainer Stefan Horngacher noch schützen.
Die zweite Reihe...
...ist durchaus prominent besetzt. Nicht den Sprung ins Weltcup-Team hat zum Beispiel Constantin Schmid geschafft. Das einstige Top-Talent stagnierte seit seiner Topsaison 2019/20 zunächst und machte zuletzt sogar einen deutlichen Schritt zurück. Seine Entwicklung bereitet durchaus Sorgen. Nur eine B-Kraft ist zurzeit auch Martin Hamann, im Vorjahr deutscher Meister und Weltcup-Stammgast.