Skispringen: Eisenbichler überzeugt in Zakopane - Granerud vor Kubacki
Am Fuße des Tatra-Gebirges versammelten sich die weltweit besten Skispringer - trotz wechselhaften Windes und der zeitweisen Drohung, das Event müsse aufgrund der Rekordtemperaturen im Januar abgesagt werden. Von gleichmäßigen, fairen Bedingungen konnte auch am Sonntag nicht gesprochen werden, dennoch bestanden die Organisatoren und FIS auf eine Durchführung.
Dem polnischen Publikum war das nur gut und recht. Ihr großer Liebling, der Weltcup-Führende Dawid Kubacki, hatte ausgerechnet auf seiner Heimschanze bis dato kein Springen gewonnen. Und das blieb auch so: zwar bestimmte er im ersten Durchgang mit einem gigantischen Sprung (137,5 Meter, zehn Windpunkte) und kratzte trotz mäßiger Bedingungen an der vom Österreicher Jan Hörl gesetzten Höchstweite (139 m) - im Finale zeigte Tourneesieger Halvor Egner Granerud jedoch sein ganzes Können. Der Norweger sicherte sich den Tagessieg, der Österreicher Stefan Kraft wurde Dritter.
Kubacki entschädigte seine Landsleute dennoch für das Ausscheiden des zweiten weiß-roten Top-Springers. Piotr Zyla war in der bisherigen Saison immer unter den besten Zehn gelandet. Er hielt mutmaßlich dem immensen Druck durch das frenetisch jubelnde Auditorium nicht stand und verpasste gar die Qualifikation für den zweiten Durchgang. Ähnlich enttäuschend fiel das Ergebnis für den von Formschwankungen gepeinigten Karl Geiger aus: nur Platz 24 nach dem ersten Versuch - schließlich verbesserte sich der Oberstdorfer zumindest bis auf Rang 14.
Wesentlich besser lief es für Andreas Wellinger. Auf der "Wielka Krokiew" sicherte sich der zweifache Olympiasieger mit Platz 11 ein echtes Spitzenergebnis. Auch Markus Eisenbichler nähert sich Stück für Stück wieder seinen alten Bestleistungen an, er sicherte sich die sechstbeste Platzierung - und wurde somit am Sonntag zum besten DSV-Vertreter.