Ski-WM in Courchevel-Méribel: Diese Damen sollten Sie beim Super-G im Auge behalten
Die Favoritin: Federica Brignone
Zum Auftakt der alpinen Ski-WM schrieb "Fede" ein Stück italienische Sportgeschichte. Als erster Fahrerin ihrer Nation konnte sie WM-Gold in der alpinen Kombination einfahren. Für sie selbst ist es das zweite Edelmetall bei einer Weltmeisterschaft (Silber im Riesenslalom von Garmisch-Partenkirchen 2011). Nach ihrem Erfolg im Gesamtweltcup 2019/20 zählt der Erfolg in Courchevel/Méribel als der vielleicht schönste Moment ihrer Karriere. „Ich habe es geschafft, sowohl die beste Super-G-Fahrerin als auch die beste Slalomfahrerin in mir zu zeigen“, zeigte sich Brignone stolz auf den Sieg. Die 32-jährige Mailänderin gilt als technisch unfassbar versierte Läuferin. Im Super-G am Mittwoch wird es voraussichtlich nicht auf Physis und Tempo, sondern die richtige Linienwahl ankommen. Das kommt der frisch gebackenen Weltmeisterin definitiv entgegen. Sie wird sich mit Startnummer 13 aus dem Starthäuschen hinauswagen.
Die Herausforderin: Mikaela Shiffrin
Vertauschte Rollen? Ist Shiffrin nicht immer die Topfavoritin? Nicht unbedingt. Es gibt zwei Argumente, die dagegen sprechen, dass Shiffrin im Super-G der Damen erste Kandidatin auf den Sieg ist. Zum einen, dass Brignone mit ihrem Triumph in der alpinen Kombination ordentlich Selbstvertrauen tanken konnte. Zum anderen, dass sie bei Weltmeisterschaften nie dieselbe Dominanz ausstrahlt, wie bei Weltcuprennen. Einen Fehler, wie im Kombinationsslalom, als sie drei Tore vor der Ziellinie bereits ans Feiern zu denken begann, ausschied und Gold herschenkte - begeht sie im Weltcup üblicherweise nie. Klar: wessen Lebenslauf von sechs Weltmeistertiteln geziert wird, dem kann man eine gewisse Qualität nur schwer aberkennen. Auch, dass sie im laufenden Winter bereits den enorm anspruchsvollen Super-G in St. Moritz gewinnen konnte, spricht für sie. Eine Medaillenanwärterin ist sie auf alle Fälle. Doch ob sie es ganz oben aufs Treppchen schafft? Wir glauben, dass ihr das erst im Slalom (18. Februar) gelingen wird.
Deutschlands heißestes Eisen: Kira Weidle
Kira Weidle ist keine Medaillenkandidatin - zumindest nicht im Super-G. Ihre eigentliche Stärke liegt in der Abfahrt, dort kann sie dank einer Körpergröße von 1,72 Metern mit körperlichen Vorteilen aufwarten. Vor Beginn der WM gab sie sich dennoch selbstbewusst. Auf ihre Chancen in der etwas langsamer Speed-Disziplin angesprochen, sagte sie der Sportschau selbstbewusst: "Da gibt's Medaillen. Dafür bin ich da." Die gebürtige Stuttgarterin schaffte es bei einem Weltcuprennen bislang jedoch nur in der Abfahrt aufs Podest. In jener Disziplin sicherte sie sich 2021 in Cortina die Silbermedaille. Damals eine riesige Sensation Weidle wuchs über sich hinaus, profitierte von den traumhaften Bedingungen. Am Mittwoch trägt sie die Startnummer zwei. Mit Emma Aicher wird auch eine zweite DSV-Fahrerin an den Start gehen (Nummer 25).