"Konzentrieren und lächeln": Hoffnungsträger Buhl kämpft um die Krönung
Philipp Buhl hat nichts dem Zufall überlassen. Der 34 Jahre alte Allgäuer spulte unzählige Kilometer auf dem Rennrad ab, pushte sich immer wieder mit seinen starken Trainingspartnern zu Höchstleistungen und lauschte aufmerksam den wertvollen Tipps der Ikone Robert Scheidt.
Alles, um sich im dritten Anlauf den großen Traum von einer Olympiamedaille im Segeln zu erfüllen. "Jetzt heißt es konzentrieren und lächeln", postete Buhl kurz vor dem Beginn der Wettbewerbe in der arg umkämpften ILCA-7-Klasse am Donnerstag. Im Wissen, alles getan zu haben, greift der Weltmeister von 2020 auf den Olympiabahnen vor Marseille an.
"Wertvolle Tipps" von einer Legende
"Der unbedingte Wille zu gewinnen, ist die Voraussetzung", sagte Buhl. Es gelte, alle akribisch erarbeiteten Skills abzurufen, aber dabei nicht zu überdrehen: "Ich werde versuchen, konzentriert abzuliefern, was ich gelernt habe."
In diesem Jahr ging der 14. von Rio und Fünfte von Tokio noch einmal einen besonderen Weg. Er trainierte zweimal mit dem Brasilianer Scheidt - der absoluten Ikone im Laser. Der zweimalige Olympiasieger und neunmalige Weltmeister vermittelte dem deutschen Hoffnungsträger "wertvolle Tipps und viel Stärke", wie Buhl berichtete.
Gemeinsam mit Trainer Alexander Schlonski habe die Gruppe noch einmal "jeden Stein zehnmal umgedreht. Robert ist ein Detailfuchs mit starkem Überblick über Kurs und Geschehen."
Buhl, der in seiner Jugend ein erfolgreicher Skirennläufer war und heute auch Aktivensprecher der deutschen Olympiasegler ist, fühlt sich nun bereit für umkämpfte Duelle mit Größen wie Matt Wearn (Australien) und Michael Beckett (Großbritannien). Vor drei Jahren, nachdem es knapp nicht für Edelmetall vor Enoshima gereicht hatte, verspürte er "85 Prozent Zufriedenheit über mein Ergebnis." Vor Marseille will Buhl auf 100 Prozent kommen.