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Wasserqualität "besser als gedacht": Wellbrock und Co. springen in die Seine

SID
Die Wasserqualität der Seine treibt den Olympia-Veranstaltern seit Monaten Schweißperlen auf die Stirn.
Die Wasserqualität der Seine treibt den Olympia-Veranstaltern seit Monaten Schweißperlen auf die Stirn.AFP
Pünktlich vor den olympischen Freiwasserrennen ist die Seine freigegeben worden, und Florian Wellbrock und seine Magdeburger Kollegen nutzten die Chance. "Besser als gedacht", bilanzierte der Tokio-Olympiasieger seinen "ersten Kontakt mit der Seine" am Mittwochmorgen. "Es war so weit alles okay, hat grundsolide geschmeckt", meinte der 26-Jährige, der zusammen mit Oliver Klemet und Leonie Märtens in den Stadtfluss gesprungen war.

Doppel-Europameisterin Leonie Beck verzichtete dagegen auf den Kontakt mit der braunen Brühe, die wegen ihrer schlechten Wasserqualität seit Monaten für Diskussionen gesorgt hatte. Die Würzburgerin, die vor den Toren Roms lebt und trainiert, fuhr mit der gesamten italienischen Mannschaft zum Trainingspool Georges Vallerey.

Die Bedingungen in der Seine waren besser als in den vergangenen Tagen. Die Bakterienbelastung war "im grünen Bereich", wie DSV-Leistungssportdirektor Christian Hansmann dem SID bestätigte. Die Strömung wurde in der Flussmitte mit 0,8 Metern pro Sekunde und am Ufer nur mit der halben Geschwindigkeit gemessen. Das Wasser war deutlich wärmer als befürchtet: zwischen 22 und 24 Grad. "Die Wassertemperatur ist auch stimmig", meinte Wellbrock, "und jetzt nach dem Einstieg freue ich mich mehr auf das Rennen als vorher."

Wegen der hohen Bakterienbelastung und starken Verschmutzung hatte es viele Diskussionen um die Wettkämpfe in der Seine gegeben. Am Dienstag war zum fünften Mal das Training wegen zu schlechter Werte abgesagt worden, erstmals waren die Freiwasserschwimmer betroffen. Vorher hatten die Triathleten nach starken Regenfällen mit großen Problemen zu kämpfen. Das Männerrennen musste um einen Tag verschoben werden, die Wettkämpfe wurden aber durchgezogen.

Am Donnerstag gehen zunächst die Frauen auf die zehn Kilometer. Beck zählt nach dem Doppelgold bei der WM 2023 zu den Favoritinnen. Leonie Märtens, die Schwester des 400-m-Olympiasiegers Lukas Märtens, gibt ihr Open-Water-Debüt auf internationalem Niveau. Einen Tag später (jeweils 7.30 Uhr) sind Wellbrock, der in beiden Beckenrennen jeweils im Vorlauf ausschied, und Klemet, WM-Dritter von 2023, an der Reihe.