Road to Germany 2024: Demirbay meldet sich zurück – Sechsfacher Debütantenball
Deutsche Elf der Woche
Torhüter
Fabian Bredlow - VfB Stuttgart - 1x
Ganze 21 Schüsse gab Abstiegskandidat Darmstadt 98 in Richtung des Tores der Stuttgarter ab, doch ein ums andere Mal verzeiwelten sie an VfB-Schlussmann Fabian Bredlow. Keine Selbstverständlichkeit, verfügte der 28-Jährige in den letzten Monaten als Nummer zwei hinter Alexander Nübel doch über so gut wie keine Spielpraxis. Das Erfolgsgeheimnis: "Ich habe im Training immer alles geben", so der gebürtige Berliner. Der verdiente Lohn ist die erste Nominierung für die deutsche Elf der Woche.
Abwehr
Mitchell Weiser - Werder Bremen - 1x
Es gibt gute Tage und es gibt schlechte Tage im Leben eines Profifußballers. Der Freitag war definitiv ein guter für Mitchell Weiser. Zunächst segelte eine Flanke des Flügelspielers am herausstürmenden Kölner Torwart Marvin Schwäbe vorbei und fiel direkt auf den Fuß von Justin Njinmah, der einnetzte. Fünf Minuten später bekam Weiser den Ball nach einer FC-Ecke unglücklich an den Kopf. Der Ball prallte in Richtung des eigenen Tors, doch Abwehrspieler Marco Friedl rettete auf der Linie. Werder gewann und Weiser landet in unserer Elf der Woche – es läuft.
Waldemar Anton - VfB Stuttgart - 4x
Dass ein Innenverteidiger ein Tor vorbereitet, kommt schon nicht allzu häufig vor. Doch Waldemar Anton scheint sich langsam an die Rolle als offensiver Impulsgeber zu gewöhnen, für den Defensivspezialisten war der Assist für Sturmstar Serhou Guirassy bereits der dritte Assist der Saison. Da der VfB-Manndecker auch defensiv eine gute Rolle spielte und die stark aufspielenden Darmstädter ein ums andere Mal verzweifeln ließ, spielt sich der gebürtige Usbeke immer mehr in den Dunstkreis der Nationalmannschaft.
Keven Schlotterbeck - VfL Bochum - 4x
Das Kopfballtor von Keven Schlotterbeck gegen den FC Bayern steht in mehrerlei Hinsicht symbolisch für die letzten Wochen: einerseits für die zögerlichen und unentschlossenen Bayern, andererseits für das stetig wachsende Selbstbewusstsein des 26-jährigen Bochumer Innenverteidigers. Bei seinem Treffer gegen den Rekordmeister steigt er eine Etage höher als alle Gegenspieler und wuchtet den Ball in die Maschen. Als Lohn gibt es die Nominierung für die Elf der Woche.
Philipp Max - Eintracht Frankfurt - 1x
Als er Anfang 2023 zunächst als Leihe von der PSV Eindhoven nach Frankfurt wechselte, galt Philipp Max als der kommende Außenverteidiger der Nationalmannschaft. In der Zwischenzeit hat sich der Blondschopf spielerisch verändert: War er früher noch für aufsehenerregende Flankenläufe inklusive Torvorlage bekannt, ist aus ihm nun ein kampfstarker und bissiger Defensivspezialist geworden. Gegen den SC Freiburg lieferte er zudem bereits seinen vierten Assist der Saison.
Mittelfeld
Pascal Groß - Brighton & Hove Albion - 5x
Was sich in den Länderspielen auf der USA-Tour andeutete, setzt sich im Trend auch in unserer deutschen Elf der Woche fort: Pascal Groß scheint im frühen Herbst seiner Karriere nicht nur im Verein zum absoluten Führungsspieler aufgestiegen zu sein, sondern auch immer mehr Ansprüche in der Nationalmannschaft anzumelden. Mit vier Treffern und neun Vorlagen ist der ehemalige Ingolstädter einer der torgefährlichsten Mittelfeldspieler in der englischen Premier League.
Nadiem Amiri - Mainz 05 - 1x
„Keep attacking! Keep attacking!“, schrie der neue Mainzer Trainer Bo Henriksen nach dem verschossenen Elfmeter von Nadiem Amiri. Der fünfmalige Nationalspieler, der zuletzt Ende 2020 mit dem Adler auf der Brust auf dem Feld stand, wechselte in der Winterpause aus Leverkusen nach Rheinhessen und geht sofort als Führungsspieler voran. Da er abseits des Elfmeters das Siegtor von Sepp van den Berg vorbereitete, war er trotz des Fehlschusses der beste Spieler auf dem Platz.
Jamal Musiala - FC Bayern - 3x
In Krisensituationen ist es an den Führungsspielern, voranzugehen und den sprichwörtlichen Karren aus dem Dreck zu ziehen. Dass beim FC Bayern nach zwei Niederlagen in Folge ausgerechnet der 20-jährige Jamal Musiala sportlich die Führung übernimmt, ist mindestens bemerkenswert. Bei der Niederlage in Bochum war es an "Bambi", immer wieder mit dynamischen Dribblings für Gefahr zu sorgen. Der Treffer zum 1:0 und eine insgesamt starke Vorstellung reichten zwar nicht zum Sieg, aber immerhin für die Elf der Woche.
Kerem Demirbay - Galatasaray SK - 1x
Einst bildete Nadiem Amiri das Mittelfeldgespann mit Kerem Demirbay bei Bayer Leverkusen, inzwischen haben sich die Wege getrennt. Amiri ist in der Bundesliga geblieben, Demirbay hat in der Sommerpause den Weg in die Türkei gefunden. Nach einiger Anlaufzeit in Sachen Scorerpunkten hat er nun zuletzt aus einer tiefen Position vier Torbeteiligungen in neun Spielen gesammelt, am Wochenende traf er beim Sieg über Ankaragücü zum wichtigen 1:0.
Ansgar Knauff - Eintracht Frankfurt - 1x
Außenverteidiger, Schienenspieler, Offensivmann – Ansgar Knauff kann in dieser Saison für Eintracht Frankfurt alles spielen. Bei manchen Spielern führt positionstechnische Polyvalenz dazu, dass sie am Ende nirgendwo auf dem Feld einen Stammplatz bekommen und auf die Bank verbannt werden. Im Fall von Knauff entpuppt sich die Anpassungsfähigkeit als Vorteil, mit bereits sieben Toren (davon zwei am Wochenende gegen Freiburg) spielt er die mit Abstand beste Saison seiner bisherigen Karriere.
Angriff
Kai Havertz - FC Arsenal - 2x
Die Ketchup-Flasche als Metapher kommt immer mehr in der deutschen Fußball-Landschaft an. Das Bildnis besagt, dass auf eine lange Dürrephase (mit viel Schütteln, Drücken und Quetschen) plötzlich und auf einen Schlag der ganze Lohn erfolgt (der metaphorische Inhalt der Flasche). So scheint es auch bei Kai Havertz zu sein: Beim überzeugenden 5:0-Auswärtssieg des FC Arsenal bei Abstiegskandidat Burnley zeigte der ehemalige Leverkusener wieder eine starke Leistung und krönte diese mit einem Treffer.