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Rekord gesichert: Verstappen gewinnt auch Mexiko-GP

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Rekord gesichert: Verstappen gewinnt auch Mexiko-GP
Rekord gesichert: Verstappen gewinnt auch Mexiko-GPFlashscore
Durch eine souveräne Leistung beim Grand Prix von Mexiko sicherte sich Weltmeister Max Verstappen (Red Bull) die Höchstmarke für die meisten ersten Plätze in einer Saison. Michael Schumacher und Sebastian Vettel galten mit bisher 13 Triumphen als Rekordhalter. Ein übervoller Kalender erleichterte dem Niederländer die Aufgabe jedoch. Sein Teamkollege, der mexikanische Lokalmatador Sergio Pérez, schaffte es aufs Podest. Mercedes überzeugte, Ferrari enttäuschte, die deutschen Fahrer hielten sich von den Punkterängen fern.

In Runde 18 beschloss Lance Stroll (Aston Martin) als erster Fahrer, die Box aufzusuchen. Wenige Runden zuvor hatte der Kanadier bereits per Funk gemeldet: "Ich rutsche überall. Ich habe keinen verdammten Grip!". Sein überragender Start, als er auf engstem Raum fünf Plätze gegenüber der Startposition gutgemacht hatte, verlor da bereits an Bedeutung. Ebenso ärgerlich ein unfaires Überholmanöver von Pierre Gasly (AlphaTauri) in Runde 16. Der im nächsten Jahr für Alpine an den Start gehende Gasly drängte Stroll von der Strecke, wofür er von der Rennleitung auch mit einer 5-Sekunden-Strafe belegt wurde.

Im Spitzenfeld zeichnete sich ab, was von allen Seiten erwartet worden war. Max Verstappen hielt die Poleposition und befand sich auf klarem Kurs zum 14. Saisonsieg. Eine Bestmarke in der Formel 1-Historie. Die Fabelsaison der deutschen Legende Michael Schumacher, als er 2004 für Ferrari 13 von 18 Rennen gewinnen konnte, sei laut manchen Rennsportexperten trotzdem höher einzustufen. Zu Schumachers Zeiten war der Kalender noch weniger prall gefüllt, werden 2022 doch insgesamt 22 große Preise ausgetragen. Ein direkter Vergleich erweist sich dadurch als schwierig.

Dass hinter der beispiellosen Erfolgsserie jede Menge Arbeit liegt, bewies der von Diskussionen rund um die Reifenwahl begleitete Mexiko-GP trotzdem. Nach 23 Runden offenbarten sich bei Verstappens Wagen massive Probleme. Der linke Vorderreifen baute deutlich ab. Die Verantwortlichen bei Red Bull wählten eine riskante Taktik, ließen den 25-jährigen Niederländer noch drei Runden auf der Piste. Ziel: nicht hinter die schwächelnden Ferrari-Fahrer Charles Leclerc (MON) und Carlos Sainz Jr. (ESP) zu geraten.

Reifenschlacht in luftigen Höhen

Der italienische Traditions-Rennstall hat sich in den letzten Jahren wieder in die Nähe der vordersten Ränge gekämpft. In dieser Saison konnten bereits 4 Rennen gewonnen werden. Im Kampf um den zweiten Platz in der Konstrukteurswertung 2022 - der Rückstand auf Red Bull ist quasi nicht mehr einzuholen - gilt Mercedes als schärfster Konkurrent. Die Silberpfeile konnten im laufenden Jahr noch keinen Triumph einheimsen, doch in der Teamwertung liegt man nach dem Mexiko-GP nur mehr 40 Punkte hinter den Italienern.

Denn diese präsentierten sich 2.200 Meter über dem Meeresspiegel enttäuschend. Bereits im Qualifying reichte es nur für die Plätze fünf (Sainz) und sieben (Leclerc). Am Sonntag hatte lediglich Leclerc seine Ausgangsposition geringfügig verbessern können, der Monegasse sollte die letzte Runde als Sechster beenden. Schon nach der Quali-Pleite erklärte Sainz die schwache Tagesleistung mit der extremen Höhenlage: "Ich denke, wir haben viel von unserer Performance aufgrund der Meereshöhe verloren."

Der Grand Prix von Mexiko ist auch für seine Zuschauermengen berüchtigt
Der Grand Prix von Mexiko ist auch für seine Zuschauermengen berüchtigtAFP

Tatsächlich stellten Temperatur und Luftdruck die Ingenieure vor wichtige Fragen. Unter der dünnen Luft leiden besonders die Motoren. Die Bremsen können nicht effizient gekühlt werden, aufgrund der Überhitzungsgefahr nutzen die Teams häufig maximale Kühlöffnungen. Ein Umstand, mit dem Ferrari traditionellerweise nicht gut umgehen. Schon im Vorjahr reichte es nur für die Plätze fünf und sechs.

Geprägt war das Rennen jedoch von Diskussionen rund um die Frage, welche Reifen zu verwenden wären. Dass Lewis Hamilton weiterhin eine Saison ohne ersten Platz droht, liege laut Mercedes-Chef Toto Wolff wohl auch an der falschen Strategie: "Wir haben darüber diskutiert, ob weich/hart eine brauchbare Ein-Stopp-Strategie ist und weich/medium war nie auf dem Radar." 

Letztlich überquerte der Brite die Ziellinie mit über 15 Sekunden Rückstand auf Verstappen. Einmal mehr sicherte sich der zweifache Weltmeister sämtliche Lobeshymnen. Das heimische Publikum war aber vor allem damit beschäftigt, Lokalmatador Sergio Pérez zu bejubeln. Er sicherte sich noch vor dem lange Zeit stark fahrenden, doch einen zweiten Boxenstopp einlegen müssenden George Russell (GBR/Mercedes) den dritten Platz. Russell erhielt den Punkt für die schnellste Rennrunde, im Fanvoting wurde Daniel Ricciardo (AUS/McLaren) zum "Fahrer des Tages" gekürt.

Auf dem Autodromo Hermanos Rodriguez überzeugte der mit Saisonende wohl aus dem Rennzirkus scheidende 33-Jährige mit mehreren waghalsigen Überholmanövern nach seinem Boxenstopp. Dass er dabei unter anderem das Ausscheiden des japanischen AlphaTauri-Fahrers Yuki Tsunoda (mit-)verursachte, bremste die Begeisterung nicht. Ricciardo war als elfter an den Start gegangen und beendete den Grand Prix vier Ränge weiter vorne.

Für die beiden deutschen Fahrer Sebastian Vettel (Aston Martin) und Mick Schumacher (Haas) war der Ausflug nach Zentralamerika hingegen enttäuschend. Vettel als 14. und Schumacher als 16. blieben den Punkterängen fern. Letztgenannter gilt als angezählt. Ob der Sohn von Michael Schumacher auch im kommenden Jahr noch in der Königsklasse an den Start gehen darf, scheint ungeklärt. Zuletzt hatte der Rennstall-Besitzer Gene Haas mit drohender Gebärde erklärt: "Wenn er bei uns bleiben will, muss er uns zeigen, dass er noch punkten kann. Darauf warten wir."