Rad-EM: Politt und Walscheid verpassen Zeitfahr-Überraschung - Affini gewinnt
Affini, EM-Dritter von 2019, fuhr in 35:15,47 Minuten mit rund zehn Sekunden Vorsprung vor Ex-Europameister Stefan Küng aus der Schweiz zu seinem ersten EM-Titel im Einzelzeitfahren. Küng hatte am Sonntag das Abschluss-Zeitfahren der Vuelta deutlich vor Gesamtsieger Primoz Roglic gewonnen. Bronze ging an Affinis Landsmann Mattia Cattaneo (+0:20).
Einige der ganz großen Stars um Olympiasieger Remco Evenepoel sind bei den Titelkämpfen in der belgischen Provinz Limburg nicht am Start und konzentrieren sich auf die in eineinhalb Wochen stattfindenden Weltmeisterschaften vom 21. bis 29. September in Zürich.
Bei den Frauen war Weltmeisterin Lotte Kopecky bei ihrem Heimspiel nicht zu bezwingen. Die belgische Olympiadritte des Straßenrennens von Paris lag im Ziel in 39:00,79 Minuten beeindruckende 44 Sekunden vor Ex-Europameisterin Ellen van Dijk aus der Niederlande. Die Österreicherin Christina Schweinberger fuhr auf Platz drei (+1:03).
Mieke Kröger schaffte es dank einer starken zweiten Rennhälfte als beste Deutsche auf Rang sieben (+1:48) in die Top Ten, Lisa Klein wurde Elfte (+2:19). Marlen Reusser aus der Schweiz, die bei den vergangenen drei Ausgaben zu EM-Gold im Zeitfahren gefahren war, stand nicht am Start.
Youngster Niedermaier holt Silber
In den Junioren-Klassen durfte der Bund Deutscher Radfahrer (BDR) am Mittwoch bereits über die ersten Medaillen jubeln. Bei unangenehmen Witterungsbedingungen fuhr Antonia Niedermaier wie im Vorjahr die Silbermedaille im U23-Zeitfahren ein. Bei den Junioren schaffte es Talent Paul Fietzke im Kampf gegen die Uhr außerdem auf den dritten Rang.
Am Donnerstag rechnet sich Deutschland ab 14.20 Uhr in der Mixed-Staffel Podestchancen aus. Die Straßenrennen der Frauen (Samstag) und Männer (Sonntag) schließen am Wochenende die Titelkämpfe in Belgien ab. Bei den Männern liegen im 220 km langen Rennen die Hoffnungen vor allem auf Politt, dem die Strecke mit vielen kleinen Steigungen liegen könnte. Auch Klassiker-Ass John Degenkolb zählt zum deutschen Team.