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NHL Round-up: Stützle brilliert bei Senators-Penalty-Aus – Sturm und Seider verlieren

Anton Latuska
Tim Stützle (l.) feiert mit Teamkollege Alex DeBrincat seinen Treffer gegen die Toronto Maple Leafs.
Tim Stützle (l.) feiert mit Teamkollege Alex DeBrincat seinen Treffer gegen die Toronto Maple Leafs.Profimedia
Neben dem direkten Duell zwischen Leon Draisaitls Oilers und Philipp Grubauers Kraken standen auch für die restlichen deutschen NHL-Spieler schwierige Partien auf dem Programm. Während Moritz Seider und Lukas Reichel klare Niederlagen hinnehmen mussten, sorgte der junge Tim Stützle mit einem Tor und einem Assist zumindest für einen Punkt seiner Ottawa Senators. Auch Nico Sturm konnte sich bei der Niederlage seiner Sharks in die Scorerliste eintragen, musste sich am Ende aber den New York Islanders geschlagen geben.

 

Seattle Kraken vs. Edmonton Oilers 4:6

Die Edmonton Oilers haben sich durch einen Dreierpack von Evander Kane gegen die Seattle Kraken durchgesetzt. Einen Spielbericht über das deutsche Duell zwischen Edmontons Leon Draisaitl und Seattles Philipp Grubauer findet ihr hier

Detroit Red Wings vs. Colorado Avalanche 1:5

Auf dem besten Weg, die NHL ähnlich im Sturm zu erobern wie Leon Draisaitl, ist der junge Verteiger Moritz Seider bei den Detroit Red Wings. Mit momentan 35 Scorerpunkten spielt der gebürtige Pfälzer nicht nur offensiv eine starke Saison, sondern ist im Team von Trainer Derek Lalonde absolut gesetzt. Am Samstagmittag (US-Zeit) gab es für den 21-Jährigen bei der deutlichen Heimniederlage gegen die Colorado Avalanche allerdings nichts zu holen.

Der amtierende Stanley Cup-Sieger tat sich im ersten Drittel noch schwer und musste nach der frühen Führung durch Devon Toews den direkten Ausgleich durch den Schweizer Pius Suter hinnehmen. Ab dem zweiten Drittel wurde der Unterschied zwischen den beiden Teams aber immer deutlicher und die Avalanche konnten zeigen, warum sie auch in dieser Spielzeit einer der Mitfavoriten auf die Trophäe sind.

Treffer von Nathan MacKinnon und Bowen Byram im Mittelabschnitt sowie Lars Eller und Mikko Rantanen im Schlussdrittel entschieden das Spiel klar für die Gäste. Gerade die Leistung von MacKinnon, der in seiner ersten NHL-Spielzeit ähnlich wie Seider die Calder Memorial Trophy für den besten Rookie gewann, hat es Trainer Jared Bednar angetan: "Wenn er offensiv ist und vertikal spielt, kann er ein Elefant im Porzellanladen sein", so Bednar über seinen Schützling. "Sich unter großem Druck durch die Abwehr zu arbeiten und trotzdem diese Schüsse abgeben zu können, ist ziemlich cool."

Während die Avs auf dem zweiten Platz der Central Division die Playoffs klar vor Augen haben, sind die Red Wings um Moritz Seider als Siebter der Atlantic Division längst aus dem Rennen um die Postseason und können nächstes Jahr einen neuen Anlauf nehmen, zum ersten Mal seit 2016 wieder die Regular Season zu überstehen.

Ottawa Senators vs. Toronto Maple Leafs 4:5 n.P.

Deutlich erfolgreicher lief der Abend für einen weiteren deutschen Durchstarter dieser Saison: Tim Stützle und die Ottawa Senators mussten sich erst nach Penalties den Toronto Maple Leafs geschlagen geben und konnten damit zumindest einfach punkten. Der 21-jährige Stützle selbst überzeugte auf ganzer Linie: Erst erzielte er mit einer schönen Einzelleistung den zwischenzeitlichen 2:1-Führungstreffer für seine Kanadier – bereits sein 35. Treffer in dieser Saison. Später bereitete er mit seinem 43. Saison-Assist das 3:4 seines Teamkollegen Brady Tkachuk vor.

Dass es am Ende für die Senators nicht zum Sieg reichte, war einem außergewöhnlich dramatischen Penaltyschießen zu verdanken: Ganze 18 Schützen benötigte es, um die Entscheidung herbeizuführen. Wie insgesamt sechs seiner Teamkollegen vergab der gebürtige Viersener einen Penalty, der entscheidende Fehlschuss kam vom Kanadier Jakob Chychrun. Da auf der anderen Seite Alexander Kerfoot die Nerven behielt, konnten die Gäste aus Ontario die zwei Punkte mitnehmen.

Im laufenden Spiel waren die Männer von der US-Grenze durch Jake McCabe früh in Führung gegangen, doch Stützles Senators konnten Ende des ersten Drittels durch Julien Gauthier ausgleichen. Nach dem Führungstreffer des Deutschen im zweiten Durchgang drehten die Gäste aus Toronto durch Mitch Marner und Calle Jarnkrok die Partie, bevor der Schwede im Schlussabschnitt sogar noch einen weiteren Treffer zum 2:4 folgen ließ. Ottawa ließ sich aber nicht abschütteln und erkämpfte durch einen Doppelpack von Brady Tkachuk kurz vor Schluss noch den einen Punkt. 

"Wir wollen immer gewinnen, aber am Ende muss man immer das Gesamtbild sehen, und gegen eine Mannschaft wie die Senators, die mit zwei Toren zurückliegt, haben wir es geschafft, die ganze Zeit dranzubleiben", sagte Stützle. "Wir waren da, wenn wir mussten, und hatten leider kein Glück im Penaltyschießen."

Arizona Coyotes vs. Chicago Blackhawks 4:2

Auch Lukas Reichel musste mit seinem Team eine Niederlage einstecken, für die Chicago Blackhawks und den 20-jährigen Nürnberger ging es nach dem 2:4 nach regulärer Spielzeit bei den Arizona Coyotes allerdings komplett ohne Punkte nach Hause. Reichel, der seine ersten Profi-Erfahrungen bei den Eisbären Berlin gesammelt und 2021 den Schritt in die USA gewagt hatte, stand in seinem zwölften Saisoneinsatz fast 17 Minuten auf dem Feld, konnte seinen bisherigen sieben Scorerpunkten allerdings keinen weiteren folgen lassen.

Auch ohne Reichels zahlenmäßiges Zutun sah es lange danach aus, als könnte der sechsfache Stanley Cup-Sieger etwas Zählbares aus dem Kellerduell in Tempe mitnehmen. Bereits nach 35 Sekunden brachte Jujhar Khaira die Blackhawks in Führung und nachdem Arizona durch Barrett Haytons siebten Treffer in den letzten sieben Spielen ausgeglichen hatte, erzielte Caleb Jones im Powerplay die abermalige Führung für das Schlusslicht der Central Division. Nun drehten die Gastgeber aber auf und zogen durch Clayton Keller, Juuso Valimaki und Matias Maccelli davon.

Als Vorletzter der Division stehen auch die Coyotes nicht viel besser da und haben wie die Blackhawks keine Chancen auf eine Playoff-Teilnahme. Positive Nachrichten gab es unterdessen von Flügelspieler Nick Schmaltz, der nach überstandener Verletzung gegen die Blackhawks wieder auf dem Eis stand und für Arizona mit seinen 47 Scorerpunkten eine wichtigen Option im Saisonendspurt sein wird.

San Jose Sharks vs. New York Islanders 1:4

Rein individuell etwas besser lief der Arbeitstag für den weiteren NHL-Spieler aus Deutschland am Samstagabend (US-Zeit). Der Augsburger Nico Sturm bereitete im Spiel seiner San Jose Sharks den zwischenzeitlichen 1:0-Führungstreffer durch Kevin Labanc vor und sammelte den 22. Scorerpunkt in dieser Saison. Am Ende blieb Sturms Beitrag aber nur eine Randerscheinung bei der 1:4-Heimniederlage der Sharks gegen die New York Islanders.

Die Gäste aus New York City drehten die Partie durch Treffer von Jean-Gabriel Pageau, Kyle Palmieri, Ryan Pulock und Zach Parise und setzten sich am Ende deutlich durch. Während die Islanders auf Rang vier der Metropolitan Division auf einem guten Weg in Richtung Playoffs sind, stellen Nico Sturm und die San Jose Sharks mit nur 52 Punkten aus 70 Spielen das schlechteste Team der Western Conference.

Diskutiert wurde am Rande des Spiels einmal mehr über die Entscheidung von Sharks-Torwart James Reimer, auf das Aufwärmen auf dem Feld zu verzichten, da er ein Regenbogen-Trikot hätte tragen müssen. Nach dem Spiel äußerte sich der 35-jährige Kanadier zu der Entscheidung: "In diesem speziellen Fall entscheide ich mich dafür, etwas nicht zu unterstützen, das meinen persönlichen Überzeugungen zuwiderläuft, die auf der Bibel, der höchsten Autorität in meinem Leben, basieren", heißt es in Reimers Erklärung. Sein Klub erklärte sich daraufhin solidarisch mit der Pride-Bewegung, verwies aber auf das "Recht eines jeden Spielers, seine Überzeugungen zu äußern".

 

Weitere Ergebnisse:

Minnesota Wild 2:5 Boston Bruins

Nashville Predators 2:3 n.O. Winnipeg Jets

Philadelphia Flyers 4:5 n.O. Carolina Hurricanes

Florida Panthers 4:2 New Jersey Devils

Tampa Bay Lightning 5:3 Montreal Canadiens

New York Rangers 6:0 Pittsburgh Penguins

Calgary Flames 5:6 n.O. Dallas Stars

Los Angeles Kings 2:3 n.P. Vancouver Canucks