NHL Round-up: Draisaitl trifft bei Oilers-Niederlage — Chicago überrascht gegen Toronto
Colorado Avalanche — Edmonton Oilers 6:5 n. V.
Was für ein verrücktes Spiel in der Ball Arena in Denver! 7:37 im zweiten Drittel waren absolviert, da erzielte Leon Draisaitl sein 33. Saisontor, brachte seine Oilers mit 3:0 in Führung. Nach zuletzt drei Niederlagen in Folge ein schönes Gefühl, vieles deutete darauf hin, dass die Gäste endlich wieder einen Sieg einfahren könnten. Doch statt die Führung zu verwalten, schienen die Oilers nervös zu werden. Man geriet ins Straucheln, angeführt von einem glänzend aufgelegten Nathan MacKinnon (1 Treffer, 2 Assists) setzte Avalanche zu einem denkwürdigen Comeback an.
Vier Minuten nach Draisaitls Tor hatten Compher und Nichushkin bereits auf 2:3 verkürzt. Als Tyson Barrie kurz vor Ende des zweiten Abschnitts zum 4:2 traf, schien es vorerst, als wären die alten Verhältnisse wiederhergestellt zu sein.
Doch Edmonton hatte die Rechnung ohne den Wirt gemacht. Colorado kämpfte sich noch in die Verlängerung, Artturi Lehkonen hatte 4:12 Minuten vor Ende der regulären Spielzeit den Ausgleich erzielt. In der folgenden Verlängerung merkte man beide Teams eine gewisse Erschöpfung an. Beinahe hätte das Penalty-Schießen für eine Entscheidung sorgen müssen. Erst 21 Sekunden vor Ende der Verlängerung erzielte Mikko Rantanen das Goldtor.
"Wir schießen ja genügend Tore. Es geht dann einfach darum, das richtige Mindset zu finden. In solchen Situationen müssen wir uns darauf einstellen, Defensivarbeit zu verrichten. Wir lagen mit drei Treffern in Führung. Da musst du dich auf das Wesentliche konzentrieren, darauf, einfach die Führung verteidigen. Aus irgendeinem Grund tun wir das nicht", zeigte sich Edmontons Doppel-Torschütze Warren Foegele entsetzt über die Unfähigkeit seiner Mannschaft, eine klare Führung bis zur Schlusssirene zu halten.
In der Western Conference trennt die Edmonton Oilers (Platz 6) nur noch ein Punkt vom Titelverteidiger aus Colorado (Platz 7).
Chicago Blackhawks — Toronto Maple Leafs 5:3
Mit dem neunten Hattrick in seiner Karriere brachte Patrick Kane (34) die Blackhawks rasch auf die Siegerstraße. Dank dieser herausragenden Einzelleistung stand es bereits nach rund 30 Minuten 3:1 für Chicago. Der Außenseiter befand sich auf Kurs Heimsieg, John Tavares hatte mit einem Power-Play-Treffer lediglich kurzzeitig ausgleichen können. Neben Kane brillierte auch Max Domi mit drei Assists, außerdem erzielte Domi 1:16 Minuten vor Spielende mit einem Empty-Net-Goal den Endstand. Lukas Reichel kam bei den Blackhawks nicht zum Einsatz.
Kanes Leistung brachte Chicago-Headcoach Richardson ins Schwärmen: "Ich habe den Vintage-Kane bislang nur im Fernseher zu sehen bekommen. Schön, das heute auch mal live erlebt zu haben. Er hat heute definitiv mit viel Selbstvertrauen und Schwung gespielt."
Seit 2007 steht Kane bereits in Chicago unter Vertrag, doch schon die gesamte Saison über soll er Wechselgedanken gehegt haben. Nach zuletzt sieben trefferlosen Spielen in Folge war das Interesse am Routinier etwas abgeflacht. Sein Doppelpack am Freitag gegen Ottawa und nun die drei Treffer gegen Toronto ließen wieder Dampf in der Gerüchteküche aufkommen.
Eine weitere schöne Geschichte wurde von Chicago-Rookie Cole Guttman geschrieben. Er hatte den Treffer zum 4:3 erzielt. Noch vor einem Jahr stand er für die Universität Denver auf dem Eis, einen steilen Aufstieg später erzielte er im dritten Spiel sein erstes NHL-Tor überhaupt. Zunächst hatte Guttman passen wollen, entschied sich aber spontan dagegen, bugsierte stattdessen mit einem harten Schuss den Puck ins Netz. "Ein Traum ist wahr geworden", äußerte sich der 23-Jährige nach dem überraschenden Erfolg über die Maple Leafs.
Weitere Ergebnisse:
Ottawa Senators — St. Louis Blues 7:2
Minnesota Wild — Nashville Predators 4:3
New Jersey Devils — Winnipeg Jets 4:2
Arizona Coyotes — Columbus Blue Jackets 3:2 n. V.