Neutralität kein Grund für Verzicht: Russland möchte an Olympia 2024 teilnehmen:
Jeder russische Aktive könne frei entscheiden, in Paris unter einem neutralen Banner an Wettkämpfen teilzunehmen oder nicht, behauptete Posdnjakow in einer Medienrunde: "Wir leben in einem freien Land, in dem es jedem Sport frei steht, eine Wahl zu treffen, entweder Solidarität mit seinen aus erfundenen Gründen von den Spielen ausgeschlossenen Mannschaftskameraden zu zeigen oder sich für eine Teilnahme als neutraler Athlet zu entscheiden."
IOC hat Weg bereits geebnet
Das Internationale Olympische Komitee (IOC) und sein deutscher Präsident Thomas Bach hatten den internationalen Fachverbänden im Winter die Wiederzulassung von russischen Einzelsportlern offiziell empfohlen.
Seitdem erwarten viele Experten, dass Russland dadurch trotz seines Angriffskrieges in der Ukraine der Weg nach Paris geebnet werden soll. Eine Entscheidung über die politisch umstrittene Olympia-Teilnahme von russischen Sportlern will das IOC "zu gegebener Zeit" treffen.
Forderung: Zwischen Sport und Politik differenzieren
In Moskau bekräftigte Posdnjakow Russlands Unterstützung für den Kurs von Bach. Der Sport müsse sich von der Politik distanzieren, erklärte der Fecht-Olympiasieger von 1992 ungeachtet zahlreicher Propagandaparaden des russischen Militärs mit einheimischen Sportlern.
Allerdings forderte Posdnjakow indirekt die Aufweichung der momentan diskutierten Kriterien für eine russische Olympia-Teilnahme durch Unbedenklichkeitschecks und die Erhebung von Nachweisen über regelmäßige Dopingkontrollen. Diese Maßnahmen seien "unerschwinglich" und würden deswegen "einer großen Zahl russischer Athleten die Olympia-Teilnahme nicht ermöglichen".