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NBA Round-up: Schröder und Lakers siegen bei Davis-Comeback - Auch Wagners Orlando gewinnt

Anton Latuska
Anthony Davis (l.) kam beim Sieg der Lakers gegen die Spurs zu seinem NBA-Comeback.
Anthony Davis (l.) kam beim Sieg der Lakers gegen die Spurs zu seinem NBA-Comeback.Profimedia
In der nordamerikanischen Profi-Basketballliga NBA haben die deutschen Brüder Franz und Moritz Wagner am frühen Mittwochabend (US-Zeit) mit ihren Orlando Magic einen Sieg über die Indiana Pacers gefeiert. Auch Dennis Schröder konnte jubeln: Der Nationalmannschaftskapitän kam mit den LA Lakers ebenfalls zu einem Erfolg, die große Geschichte beim Sieg über die San Antonio Spurs war aber die Rückkehr von Star-Center Anthony Davis.

 

Orlando Magic v. Indiana Pacers

Mit einer Trefferquote von 64% und einem 17-Punkte-Vorsprung legten die Orlando Magic im ersten Viertel den Grundstein für einen 126:120-Erfolg über die Indiana Pacers. Die perfekte Ausbeute hatte dabei Gary Harris zu bieten, der alle seine sechs Dreierversuche verwandelte und insgesamt 22 Punkte für die Magic auflegte. Noch einen Punkt mehr erzielte der Rookie Paolo Banchero, für den auch Mitspieler Harris nach dem Spiel nur lobende Worte fand.

"Ich habe noch nie jemanden gesehen, der so in die Liga gekommen ist wie er", so der 28-Jährige. "Wie fokussiert, konzentriert und reif er ist. Ich habe noch nie einen Rookie wie ihn gesehen. Es macht Spaß, mit ihm das Spielfeld zu teilen."

Auch die deutschen Brüder Franz Wagner und Moritz Wagner hatten ihren Anteil am Sieg des Teams aus Florida. Während Franz 13 Punkte, sieben Assists und drei Rebounds sammelte, steuerte Moritz bei knapp acht Minuten Spielzeit drei Punkte bei. Gerade Franz Wagner, der jüngere der beiden, spielt momentan eine wichtige Rolle im Team von Coach Jamahl Mosley, das sich seit einigen Wochen im Umbruch befindet. Er war am Mittwochabend der einzige Starter, der auch im letzten Spiel gegen Indiana am 16. Dezember in der Startformation stand.

Bei den Gästen aus Indianapolis, die weiterhin verletzungsbedingt auf den deutschen Center Daniel Theis verzichten müssen, kam Bennedict Mathurin zum zweiten Mal in Folge auf 26 Punkte, Myles Turner fügte 22 Punkte und 13 Rebounds hinzu. Buddy Hield traf alle seine ersten fünf Dreier und endete schließlich bei 21 Zählern. Die Pacers liegen mit einer Bilanz von 24:26 auf dem neunten Platz im Osten und empfangen als nächstes am Freitagabend die Milwaukee Bucks. Für die Wagners und Orlando geht der kleine Aufwärtstrend weiter, doch mit einer um zehn Spiele negativen Bilanz liegt noch viel Arbeit für das Team aus der Disney-Stadt, um in die Nähe der Playoff-Ränge zu kommen. Die nächste Chance bietet sich ebenfalls am Freitagabend beim Nachbarschaftsduell gegen die Miami Heat.

Philadelphia 76ers v. Brooklyn Nets

James Harden feierte ein erfolgreiches Wiedersehen mit seinen ehemaligen Kollegen, als er mit seinen Philadelphia 76ers die Brooklyn Nets mit 137:133 bezwingen konnte. Harden, der 2021 mit großen Erwartungen nach New York gekommen war und mithelfen sollte, mit einem echten All Star-Team den NBA-Titel an die Ostküste zu holen. Nach einem enttäuschenden Jahr und der Erkenntnis, dass auch die besten Einzelspieler nicht unbedingt ein gutes Team ergeben, wechselte Harden zum Nachbarn aus Philadelphia und scheint dort sein Glück gefunden zu haben.

Der 33-jährige MVP von 2018 erzielte 23 Punkte und war damit sogar nur drittbester Schütze in seinem Team. Tyrese Maxey mit 27 Punkten sowie Star-Big Man Joel Embiid mit 26 Zählern lagen vor dem zehnmaligen All-Star. Embiid hatte sich dabei ein Privatduell mit seinem ehemaligen Mannschaftskollegen Ben Simmons geliefert, der Philadelphia im letzten Jahr im Tausch mit Harden verließ. Die Zuschauer im Wells Fargo Center sahen ein hitziges Duell, auch das Publikum trug seinen Teil dazu bei. Simmons, der Philadelphia im Februar 2022 im Unfrieden den Rücken gekehrt hatte, wurde bei jedem Ballkontakt ausgebuht.

Insgesamt sechs technische Fouls sorgten dafür, dass bereits nach etwas mehr als der Hälfte der Regular Season eine leichte Playoff-Stimmung aufkam. "Wir nehmen den Sieg mit, aber das ist ein guter Test für uns", sagte Philly-Coach Doc Rivers. "Wir müssen unsere Emotionen besser in den Griff bekommen, wir sollten nicht zu emotional werden. Ich denke, wir haben uns heute Abend davon anstecken lassen."

Für die Brooklyn Nets, bei denen Seth Curry in Abwesenheit des Superstars Kevin Durant eine Saisonbestleistung von 32 Punkten hinlegte und Kyrie Irving 30 Punkte beisteuerte, hat sich trotz der heutigen Niederlage in den letzten Wochen auf den vierten Platz der Eastern Conference vorgearbeitet und empfängt am morgigen Abend die Detroit Pistons. Für James Harden und die 76ers steht eine für NBA-Verhältnisse längere Pause an, bevor sie am Donnerstagabend in eigener Halle die Denver Nuggets begrüßen.

Milwaukee Bucks v. Denver Nuggets

Durch eine neuerliche Verletzung des besten Spielers der NBA der vergangenen beiden Jahre blieb das große MVP-Duell zwischen Nikola Jokic und Giannis Antetokounmpo aus. In Abwesenheit des Serben konnten sich Antetokounmpo und seine Milwaukee Bucks am Mittwochabend mit 107:99 gegen die ersatzgeschwächsten Denver Nuggets durchsetzen. Neben Jokic, der beim Sieg in New Orleans am Vorabend noch sein viertes Triple Double in Folge erzielt hatte, mussten die Nuggets zudem auf Jamal Murray, Kentavious Caldwell-Pope und Michael Porter Jr. verzichten. Trotz der Niederlage bleibt das Team von Trainer Michael Malone der Klassenprimus im Westen, der Coach war aufgrund der Umstände auch nicht allzu enttäuscht.

"Wir haben nicht das Ergebnis erzielt, das wir wollten, aber ich habe heute Abend viele großartige Dinge von unserer Gruppe gesehen, die uns weiterhelfen werden", sagte der 51-Jährige. Aaron Gordon erzielte 26 Punkte und 13 Rebounds für die Nuggets. Bones Hyland steuerte 15 Zähler bei und die Nuggets setzten aufgrund der Ausfälle mit Vlatko Cancar (dritter Karriereinsatz), Christian Braun (zweiter Karriereeinsatz) und Zeke Nnaji (siebter Karriereeinsatz) auf sehr unerfahrene Spieler.

Auf Seiten der Milwaukee Bucks, die auf Rang drei im Osten weiterhin Tuchfühlung zu den zweitplatzierten Philadelphia 76ers halten, erzielte Antetokounmpo 33 Punkte und 14 Rebounds. Jrue Holiday steuerte 20 Punkte bei und Pat Connaughton erzielte eine Saisonbestleistung von 19 Punkten, stellte mit 12 Rebounds seine Karrierebestleistung ein und traf insgesamt sieben von acht Würfen aus dem Feld. Forward Bobby Portis verpasste zum ersten Mal in dieser Saison ein Spiel, nachdem er sich am Montag beim Sieg gegen Detroit das rechte Seitenband und das rechte Handgelenk verstaucht hatte.

Golden State Warriors v. Memphis Grizzlies

In einer wilden Schlussphase sicherten sich die Golden State Warriors durch einen Layup von Jordan Poole eine Sekunde vor Schluss den knappen 122:120-Erfolg über die Memphis Grizzlies. Der aktuelle NBA-Champion, der sich im Halbfinale der Western Conference auch im direkten Duell gegen die Grizzlies durchgesetzt hatte, behielt damit nach vier verlorenen Heimspielen in Folge mal wieder die Oberhand in der eigenen Halle. Großen Anteil daran hatte Star-Point Guard Stephen Curry, dem 34 Punkte gelangen, obwohl er bereits nach nicht einmal einer Minute zwei Fouls gesammelt hatte.

Klay Thompson steuerte 24 Punkte zum 24. Saisonsieg der Männer aus San Francisco bei, während der siegbringende Poole auf 21 Zähler kam. Golden State musste kurz vor Spielbeginn auf den erkrankten Andrew Wiggins verzichten, für ihn rückte Jonathan Kuminga in die Starting Five und erzielte 13 Punkte. 

Die Memphis Grizzlies, für die die Saison als Zweiter im Westen lange Zeit nahezu optimal lief, stecken derweil in einer kleinen Krise. Die Mannschaft von Terry Jenkins hat nun viermal in Folge verloren, obwohl Schlüsselspieler Ja Morant gegen Golden State nach einer kurzen Verletzungspause auf das Parkett zurückkehrte. Der 23-Jährige kam auf 29 Punkte und zwölf Assiss, dazu legte Desmond Bane 20 Zähler auf. Die Grizzlies mussten vor dem Spiel die bittere Nachricht verkraften, dass sie in nächster Zeit auf Center Steven Adams verzichten müssen, der sich eine Knieverletzung zugezogen hat.

"Stevo wird uns auf jeden Fall fehlen. Er tut so viel für uns, all die kleinen Dinge, die zum Sieg beitragen", sagte Coach Jenkins. "Wir werden andere Spieler brauchen, die ihr Niveau in diesen Bereichen steigern. Offensichtlich haben wir im Moment an beiden Enden des Spielfeldes Probleme. Wir müssen einfach unseren Rhythmus finden. Es geht immer um die Mentalität der Spieler, die auf dem Court stehen."

Los Angeles Lakers v. San Antonio Spurs

Star-Center Anthony Davis kehrte am Mittwochabend für die Los Angeles Lakers auf den Court zurück und es wirkte fast so, als sei er nie weg gewesen. Beim 113:104-Sieg der Lakers über die San Antonio Spurs legte der achtmalige All-Star 21 Punkte und zwölf Rebounds auf, sein 19. Double-Double im 26. Spiel in dieser Saison. Nach 20 verpassten Spielen aufgrund eines Ermüdungsbruchs im Fuß, den er sich im Spiel in Denver am 16. Dezember zugezogen hatte, brachte Coach Darvin Ham den Big Man kurz vor dem Ende des ersten Viertels im Spiel, was Standing Ovations der Zuschauer in der Crypto.com Arena nach sich zog.

Neben Davis waren LeBron James mit 20 Punkten sowie Patrick Beverley mit einem Saisonhoch von 18 Punkten die besten Schützen für die Lakers. James fehlen nach den heutigen Punkten noch 157 Zähler auf NBA-Rekordhalter Kareem Abdul-Jabbar. Neuzugang Rui Hachimura, den LA unter der Woche aus Washington getradet hatte, kam bei seinem Debüt für die Kalifornier auf zwölf Zähler. Mit Dennis Schröder stand auch der Kapitän der deutschen Nationalmannschaft für die Gastgeber auf dem Court. Dem 1,85m großen Point Guard gelangen neun Punkte, acht Rebounds und fünf Assists.

Erfolgreichster Werfer des Abends war allerdings Keldon Johnson auf Seiten der Gäste aus San Antonio. Dem 23-Jährigen, der von Coach Gregg Popovich langsam aufgebaut wird und der in dieser NBA-Saison fantastische 21,5 Punkte im Schnitt auflegt, gelangen 25 Zähler. Danach folgte Zach Collins mit 16 für die Spurs, die weiterhin bei nur fünf Siegen aus 22 Auswärtsspielen stehen. Mit dieser schwachen Ausbeute liegen die Texaner auf dem vorletzten Platz im Westen, während die LA Lakers nur einen Platz vor ihnen, aber fünfzehn Spiele besser platziert sind. Mit einer Bilanz von -4 Spielen sind die Lakers in der engen Western Conference weiter in Schlagdistanz zu den Plätzen, die am Ende der Saison zur Teilnahme am Play In-Tournament berechtigen.

 

Die weiteren Ergebnisse aus der NBA-Nacht:

Houston Rockets 103:108 Washington Wizards

New Orleans Pelicans 102:111 Minnesota Timberwolves

Oklahoma City Thunder 132:137 Atlanta Hawks

Portland Trail Blazers 134:124 Utah Jazz

Sacramento Kings 95:113 Toronto Raptors