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NBA Round-up.: Nächster Rekord für Giannis, ein Wagner-Bruder verliert gegen die Wizards

Anton Latuska
NBA Round-up.: Nächster Rekord für Giannis, ein Wagner-Bruder verliert gegen die Wizards
NBA Round-up.: Nächster Rekord für Giannis, ein Wagner-Bruder verliert gegen die WizardsAFP
Am vorletzten Abend des Jahres 2022 standen in der nordamerikanischen Profi-Basketballliga NBA wieder neun Spiele auf dem Programm. Dabei mussten die Orlando Magic auf ihren nach einer Rudelbildung gesperrten deutschen Nationalspieler Moritz Wagner verzichten. An anderer Stelle lief es für Dennis Schröder und die Los Angeles Lakers in Atlanta besser, zudem kommt der amtierende Meister langsam wieder in Fahrt.

 

Orlando Magic v. Washington Wizards

Ohne seinen nach einer Tätlichkeit gesperrten Bruder Moritz legte der deutsche Nationalspieler Franz Wagner 28 Punkte und acht Assists für die Orlando Magic auf, trotzdem verlor sein Team aus Florida vor heimischer Kulisse mit 100:119 gegen die Washington Wizards. Nach den Vorkommnissen in Detroit am Mittwochabend hatten die Magic lediglich acht Spieler zur Verfügung. Neben Franz Wagner erzielte Paolo Banchero 21 Zähler bei der dritten Niederlage Orlandos in Folge.

Bei Washington ragte der Lette Kristaps Porzingis mit 30 Punkten und 13 Rebounds heraus. "Wir gewinnen die Spiele, die wir gewinnen müssen", sagte der 27-Jährige. "Wir hatten im Dezember einen harten Spielplan, und jetzt wird es ein bisschen leichter. Angesichts all der Spieler, die Orlando fehlen, müssen wir dieses Spiel gewinnen. Also tun wir einfach das, wofür wir bezahlt werden." Kyle Kuzma steuerte 23 Punkte bei und Rui Hachimura kam auf 16 Punkte und sieben Rebounds. Die Wizards mussten zum zweiten Mal in Folge auf Star-Guard Bradley Beal verzichten, der an einer Oberschenkelzerrung laboriert. 

Washington bleibt damit auf Rang zwölf im Osten in Reichweite der Playoff-Plätze und hat nun zwei Spiele gegen die Milwaukee Bucks vor der Brust, während Wagners Magic einen Rang dahinter bei 13-24 stehen und nach einer zwischenzeitlichen Siegesserie die Postseason wieder aus den Augen verlieren. Die Chance zur Wiedergutmachung gibt es am Mittwochabend gegen Oklahoma City.

 

Atlanta Hawks v. Los Angeles Lakers

An seinem 38. Geburtstag führte Superstar LeBron James die LA Lakers mit einer Saisonbestleistung von 47 Punkten zu einem 130:121-Sieg bei den Atlanta Hawks. Der vierfache MVP und 18-fache All-Star kam auf zehn Rebounds und neun Assists, während seine Mutter Gloria und seine Frau Savannah an der Seitenlinie zuschauten. "Sie waren schon bei mir, bevor diese 20-jährige Reise begann", sagte er. "Sie sind der Fels in der Brandung bei allem, was ich tue. Dass sie heute Abend am Spielfeldrand sitzen und einfach ein Teil dieser Geschichte sind, dass sie an meinem Geburtstag hier sind, dass sie an den Feiertagen hier sind - das ist ziemlich cool."

Der deutsche Nationalmannschaftskapitän Dennis Schröder steuerte zwölf Punkte und neun Assists zum Sieg der Lakers bei, dazu stachen Davis-Ersatz Thomas Bryant mit 19 Punkten und 17 Rebounds sowie Russell Westbrook mit 14 Punkten und elf Assists heraus. Doch selbst die gegnerischen Fans bekamen nicht genug vom "King", der in der ausverkauften State Farm Arena mit Standing Ovations gefeiert wurde. "Atlanta hat mich und meine Mannschaftskameraden immer freundlich aufgenommen, egal in welchem Trikot ich gespielt habe", sagte James nach 20 Jahren in der NBA. "Sie haben das Spiel immer respektiert."

Auf dem Feld verspielten die Hawks eine zwischenzeitliche 15-Punkte-Führung und gingen sogar knapp 10 Minuten vor Schluss durch einen Dreier von Aaron Holiday nochmal in Führung. Danach trumpfte James aber auf und ließ Atlanta nicht mehr zurück ins Spiel. Beste Schützen bei den Hawks waren Trae Young mit 29 Punkten sowie Dejounte Murray mit 20 Zählern.

Toronto Raptors v. Phoenix Suns

Nach einer Niederlagenserie von fünf Spielen in Folge feierten die Toronto Raptors einen 113:104-Heimsieg gegen die Phoenix Suns. Scottie Barnes traf 3:16 Minuten vor dem Ende des vierten Viertels den entscheidenden Dreier, bevor Rookie-Center Christian Koloko seinen ersten erfolgreichen 3-Punkte-Wurf der jungen Karriere folgen ließ und den Raptors damit zum dritten Sieg in elf Spielen verhalf. Bester Werfer bei den Kanadiern war Gary Trent Jr. mit einer Saisonbestleistung von 35 Punkten, der formstarke Pascal Siakam steuerte deren 26 bei. O.G. Anunoby erzielte 16 Punkte, Barnes kam auf 11 Zähler.

Die Suns spielten ihr drittes Spiel in Folge ohne All-Star-Guard Devin Booker, der wegen einer Leistenzerrung voraussichtlich mindestens vier Wochen ausfallen wird. Sein Fehlen konnte Phoenix nicht gleichwertig ersetzen, zumal auch noch Cam Johnson (rechtes Knie), Cameron Payne (rechter Fuß) und Landry Shamet (rechte Achillessehne) nicht mitspielen konnten. In deren Abwesenheit kam Veteran Chris Paul auf 20 Punkte und zwölf Assists, leistete sich aber sechs der saisonweit schlechtesten 27 Turnover der Suns, die zu 34 Punkten für die Raptors führten. "Ich weiß nicht, in wie vielen Spielen ich jemals 27 Turnover hatte. Das ist eine Menge. Das heute ist in erster Linie meine Niederlage", sagte Paul.

Ein unzufriedener Chris Paul nach der Niederlage seiner Suns gegen Toronto.
Ein unzufriedener Chris Paul nach der Niederlage seiner Suns gegen Toronto.Profimedia

Auch Star-Center Deandre Ayton traf nur zwei von zehn Würfen aus dem Feld und erzielte vier Punkte. Trotz der Niederlage stehen die Suns vor dem Auswärtsspiel bei den New York Knicks am Montagabend auf Rang sieben der Western Conference und haben klaren Kontakt zu den direkten Playoff-Plätzen. Die Raptors machen im Osten einen kleinen Schritt in Richtung Play In-Tournament und rangieren mit 16-20 momentan auf Platz elf.

Chicago Bulls v. Detroit Pistons

Die Chicago Bulls konnten ihre gute Form beim 132:118-Heimsieg über die Detroit Pistons bestätigen. Das lag zu großen Teilen an Shooting Guard Zach LaVine, der nach einer Knie-OP im vergangenen Jahr nun endgültig zurück zu seiner besten Verfassung gefunden hat. Mit 43 Punkten und einem spektakulären Alley-Oop auf Vorlage von Coby White zum Ende des ersten Viertels übernahm der 27-Jährige Verantwortung und traf 15 seiner 20 Würfe aus dem Feld. "Ich denke, wir haben in der Defensive gute Arbeit geleistet und viele Offensivrebounds geholt", sagte LaVine. "Sie haben auch einige schwierige Würfe getroffen. Ich glaube, in den letzten vier, fünf Minuten waren wir richtig gut drauf und haben einige gute Stopps gemacht."

Nach der eher peinlichen Niederlage gegen Houston und dem Overtime-Sieg gegen die Bucks scheint Chicago also wieder in der Spur zu sein. Ganz anders sieht die Lage bei den Detroit Pistons aus: Trotz eines couragierten Auftritts steht das schlechteste Team der NBA mit 9-29 weiter abgeschlagen am Ende der Eastern Conference. Bis zum 115:115 waren die Männer aus Michigan dabei gleichwertig, Jaden Ivey führte Detroit mit 22 Punkten an. Bojan Bogdanovic erzielte 20 Punkte und Alec Burks fügte 19 hinzu. Isaiah Stewart kam auf 16 Punkte und 10 Rebounds. Im vierten Viertel schienen den Pistons dann aber die Kräfte auszugehen: Eine Shot Clock-Violation und zwei erfolgreiche Dreier der Bulls im Anschluss entschieden das Spiel zu Gunsten von Chicago.

Milwaukee Bucks v. Minnesota Timberwolves

Als dritter Spieler in der Geschichte der NBA gelangen Giannis Antetokounmpo in zwei aufeinanderfolgenden Spielen mindestens 40 Punkte, 20 Rebounds und fünf Assists. Diese Fabelzahlen brauchten die Milwaukee Bucks aber auch, um am Freitagabend mit einem 123:114-Sieg gegen die Minnesota Timberwolves ihre vier Spiele andauernde Niederlagenserie zu beenden. Der Grieche verfehlte seine Saisonbestleistung um zwei Punkte, äußerte sich nach dem Spiel aber verständlicherweise trotzdem stolz: "Es ist ein großes Kompliment, in der Nähe dieser Jungs zu sein", sagte Antetokounmpo, der in vier der letzten sechs Spiele mehr als 40 Punkte erzielt hat. "Ich will einfach nur Spiele gewinnen, also habe ich versucht, da rauszugehen und alles zu tun, was ich kann, um an meine Grenzen zu gehen."

Bobby Portis steuerte 22 Punkte und 14 Rebounds für Milwaukee bei, wobei er 11 Punkte im ersten Viertel erzielte, während die meisten seiner Teamkollegen noch versuchten, ihren Rhythmus zu finden. Auf der anderen Seite führte Anthony Edwards Minnesota mit 30 Punkten bei zehn von 20 erfolgreichen Versuchen an. Luka Garza und Jaylen Nowell erzielten bei der fünften Niederlage in Folge jeweils 16 Punkte für die Timberwolves. Minnesotas Center Rudy Gobert saß wegen einer Erkrankung auf der Bank, Star-Forward Karl Anthony-Towns konnte wegen einer Zerrung in der rechten Wade nicht spielen.

New Orleans Pelicans v. Philadelphia 76ers

Dank einem Franchise-Rekord von elf erfolgreichen Dreiern von CJ McCollum errangen die New Orleans Pelicans am Freitagabend einen 127:116-Sieg gegen die Philadelphia 76ers. McCollum übertraf damit die bisherige Pelicans-Bestmarke von Peja Stojakovic (zehn Dreier in einem Spiel), die der Serbe 2007 gegen die Lakers aufgestellt hatte. "Das ist ein Verdienst von harter Arbeit, dem Glauben an sich selbst und der Tatsache, dass man das Spiel wirklich ernst nimmt", so der neue Rekordhalter. "Peja ist offensichtlich eine Legende, der den Ball extrem gut geworfen hat. Diese Art von Spielen folgen aus einer guten Vorbereitung."

CJ McCollum feiert den Sieg der Pelicans und seinen neuen Franchise-Rekord.
CJ McCollum feiert den Sieg der Pelicans und seinen neuen Franchise-Rekord.Profimedia

McCollum traf innerhalb von 42 Sekunden im zweiten Viertel drei 3-Punkte-Würfe in Folge und brachte die Pelicans mit 56:40 in Führung. Insgesamt erzielte er elf von 16 Dreiern im gesamten Spiel. Unterstützt wurde er dabei von Zion Williamson, der nach seinem 43-Punkte-Spiel am Mittwoch gegen Minnesota nun 36 Zähler auflegte. "Ich liebe es, ihn zu sehen", sagte Pelicans-Trainer Willie Green. "Das Besondere an 'Z' ist, dass er physisch alle Stöße und Schläge einstecken kann und immer wieder auf dich zukommt. Ich würde ihn nicht verteidigen wollen."

Auch die 76ers verfügen über einen überragenden Big Man: Joel Embiid erzielte 37 Punkte bei einer Trefferquote von 14:22. Er war für 15 der ersten 24 Punkte von Philadelphia zuständig und hatte in der ersten Halbzeit 20 Punkte bei acht von neun verwandelten Würfen. Insgesamt war das Team aus Pennsylvania aber nicht in der Lage, McCollum und Williamson zu verteidigen, wodurch sie auf Platz fünf der Eastern Conference verharren. Die Pelicans treffen als bestes Team im Westen (23-12) am Neujahrstag bereits um zwei Uhr deutscher Zeit auf die Memphis Grizzlies.

Denver Nuggets v. Miami Heat

In einem engen Spiel siegten die Denver Nuggets unterdessen gegen die Miami Heat. Beim 124:119 stand in den letzten Minuten Point Guard Jamal Murray im Mittelpunkt, der bis dahin nur sieben Punkte erzielt hatte. Als Denver 120 Sekunden vor Schluss mit 115:117 in Rückstand geriet, übernahm Murray das Kommando: Der 25-Jährige erzielte sieben Punkte in Folge - einen Dreier, zwei Freiwürfe und einen Jumper - und half den Nuggets damit, mit New Orleans an der Spitze der Western Conference zu bleiben.

Zahlentechnisch lag der Serbe Nikola Jokic weit vor ihm: Bei seinem achten Triple-Double in dieser Saison erzielte der MVP der beiden vergangenen Saisons 19 Punkte, zwölf Rebounds und zwölf Assists. "Zurückzukommen und gegen dieses Team zu gewinnen, ist definitiv ein großartiger Sieg", sagte Nuggets-Trainer Michael Malone. Neben Murray und Jokic stach Kentavious Caldwell-Pope bei den Nuggets heraus, der mit sieben von sieben Würfen aus dem Feld und 20 Punkten einen perfekten Abend erwischte.

Bei Miami, für die das Spiel in Denver der Auftakt eines Fünf-Spiele-Roadtrips im Westen war, hatte Tyler Herro 26 Punkte und zehn Rebounds. Bam Adebayo fügte 22 Punkte hinzu, zudem sorgte Duncan Robinson für einen Rekord: Seine drei erfolgreichen Dreier sorgten dafür, dass er mit 807 nun vor Tim Hardaway der erfolgreichste Schütze aus der Distanz in der Geschichte der Miami Heat ist. Vollends genießen konnte der 28-Jährige diesen Erfolg aber nicht: "Du willst es bei einem Sieg machen, deshalb ist das enttäuschend", sagte Robinson. "Ich fühle mich einfach sehr glücklich, dass ich es geschafft habe. Ich werde mir auf jeden Fall einen Moment Zeit nehmen, um es wertzuschätzen."

Golden State Warriors v. Portland Trail Blazers

Die Golden State Warriors bleiben in der NBA eine echte Heimmacht. Während in fremder Halle fast gar nichts läuft, sind sie nach dem 118:112-Erfolg gegen die Portland Trail Blazers mit einer Bilanz von 16-2 das beste Heimteam der Liga. Entscheidend dabei war der zuletzt häufig kritisierte Jordan Poole, der als Ersatz des nun seit acht Spielen verletzten Stephen Curry 41 Punkte auflegte. Die Statik des Teams von Steve Kerr funktionierte an diesem Abend insgesamt gut: Neben den offensiv starken 31 Punkten von Klay Thompson zeigte auch die Defensive um Draymond Green, dass sie das Potenzial zu deutlich mehr als Platz zehn im Westen hat.

Die beiden Protagonisten beim Sieg der Golden State Warriors gegen Portland: Jordan Poole und Klay Thompson.
Die beiden Protagonisten beim Sieg der Golden State Warriors gegen Portland: Jordan Poole und Klay Thompson.AFP

Die Blazers, die fünf der letzten sieben Spiele verloren haben, begannen das dritte Viertel mit einem 19:9-Lauf und gingen mit 75:69 in Führung. Herausragender Werfer war dabei einmal mehr Damian Lillard, der am Ende auf 34 Punkte, neun Rebounds und fünf Assists kam. Anfernee Simons steuerte 22 Zähler und sieben Rebounds bei. Trotz der Niederlage bleibt Portland mit einer knapp positiven Bilanz von 18-16 auf Platz acht im Westen zwei Ränge vor den Warriors und ist auf Kurs, nach einem enttäuschenden 13. Platz in der vergangenen Saison im Jahr 2023 wieder in die Playoffs einzuziehen.

Sacramento Kings v. Utah Jazz

Durch einen erfolgreichen Dreier von Kevin Huerter 9,2 Sekunden vor Schluss konnten sich die Sacramento Kings am Freitagabend mit 126:125 gegen die Utah Jazz durchsetzen. Der 24-Jährige aus Albany stellte dabei mit 30 Punkten eine neue persönliche Bestleistung auf. Zusätzlich legten Domantas Sabonis mit 28 Punkten und elf Rebounds sowie De'Aaron Fox mit 24 Zählern und zehn Assists überzeugende Zahlen auf. 

In einem lange einseitigen Spiel ging es im vierten Viertel mit zwölf Führungswechseln hin und her. "Man kann einige dieser Spiele der regulären Saison mit den Playoffs vergleichen, allein schon wegen der Energie, die in der Partie ist", sagte Kings-Trainer Mike Brown nach dem Spiel. Utah ging 10:13 Minuten vor Schluss mit 94:91 zum ersten Mal in Führung, konnte diese aber nie lange halten. Lauri Markkanen erzielte 36 Punkte für die Jazz (19-19), Jordan Clarkson kam auf 25 Punkte und neun Assists, Mike Conley legte 17 Zähler auf. 

Die Sacramento Kings liegen als eines der Überraschungsteams im Westen nun auf Rang fünf und damit auf Postseason-Kurs, als nächstes müssen die Männer aus Kalifornien am Neujahrsabend bei den Memphis Grizzlies antreten. Utah hingegen steht auf Platz zehn mit immerhin vier Spielen Vorsprung auf Minnesota am Rande der Plätze, die für das Play In-Tournament berechtigen. Die Chance auf den nächsten Sieg haben sie ebenfalls bereits übermorgen im Heimspiel gegen die Miami Heat.