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NBA Round-up: Embiid gegen Nets überragend - Schröder führt Lakers zum Sieg

Flashscore
Joel Embiid kam gegen die Nets auf 37 Punkte
Joel Embiid kam gegen die Nets auf 37 PunkteAFP
Joel Embiid führte die Sixers zum Erfolg über die Brooklyn Nets. Letztgenannte gaben sich auch ohne ihre Stars Durvant und Irving kämpferisch, die Saison dürfte den Nets aber allmählich zu entgleiten. Für Orlando Magic und die Wagner-Brüder setzte es eine Overtime-Niederlage gegen Miami Heat. Die Knicks und Lakers feierten wichtige Erfolge - ohne den verletzungsbedingt fehlenden LeBron James avancierte der gebürtige Frankfurter Dennis Schröder zum besten Werfer auf Seiten der Kalifornier.

Brooklyn Nets — Philadelphia 76ers 98:101

Spencer Dinwiddie spielte vor kurzer Zeit noch bei den Mavs Basketball, im Zuge des Irving-Deals zog es ihn direkt an die Ostküste. Nets-Coach Vaughn setzt auf seinen Neuzugang, als Point Guard durfte er gegen die Sixers 31 Minuten auf dem Court stehen, Dinwiddie kam auf 9 Punkte. Beinahe wäre er zum großen Helden seines neuen Teams geworden. Beim Stand von 98:101 und mit wenigen Bruchteilen einer Sekunde auf der Uhr entschied er sich für einen 3-Punkte-Wurf. Der Ball ließ das Netz zappeln, Brooklyn hatte es in die Overtime geschafft. Ein bedeutungsreicher Erfolg nach den turbulenten Tagen, in denen Kyrie Irving seinen Wechselwunsch bei der Führungsebene platziert hatte. Eine Videokontrolle später wurde Dinwiddie seines ruhmreichen Wurfes, die Nets des Ausgleichs beraubt: nach der Videokontrolle war klar, dass der Wurf als verspätet gewertet, annulliert werden muss. 

So hieß der große Held nicht Spencer Dinwiddie, sondern Joel Embiid. Der wohl spielstärkste Center der Liga erwischte den nächsten Sahnetag, kam auf 37 Punkte und 13 Rebounds. Im Schnitt kommt Embiid aktuell auf 33,4 Punkte pro Spiel. Niemand ist in dieser Hinsicht besser, nicht Doncic, nicht Giannis, nicht der formstarke Lillard. James Harden ergänzte die starke Leistung des Kameruners, kam auf 29 Punkte, 6 Rebounds und 6 Assists.

Als Durant und Irving rund um den Jahreswechsel zur Höchstform aufliefen, galten die Nets als ernstzunehmender Titelkandidat. Zwei Trades später ist das anders, KD steht bei den Suns, Kyrie bei den Mavs unter Vertrag. In der Startformation standen mit Bridges, Johnson, Dinwiddie und Finney-Smith jene vier Spieler, die im Gegenzug erworben worden waren. Auf das Mannschaftsgefüge wirken sich die Trades wohl eher positiv aus, qualitativ musste man herbe Verluste hinnehmen.

Nets-Coach Vaughn muss nach dem Abgang von Irving eine neue Mannschaft formen
Nets-Coach Vaughn muss nach dem Abgang von Irving eine neue Mannschaft formenAFP

Wenngleich sich das Team von Jacques Vaughn seine Defensivstärke grundsätzlich beibehalten hat, wird die Treffsicherheit der beiden All-Stars schmerzlich vermisst. Die Nets befinden sich nur noch auf Platz 5 in der Eastern Conference, eine Teilnahme an den Play-offs scheint nach den inkonstanten Leistungen zuletzt (3 Niederlagen in den letzten 5 Duellen) nicht garantiert zu sein.

Orlando Magic — Miami Heat 103:107 n. V.

Orlando Magic durchlebte einen katastrophalen Herbst, mittlerweile ist das Team aber in der Lage, auch stärker einzuschätzende Gegner in die Knie zu zwingen — oder sie zumindest an den Rand einer Niederlage zu bringen. Eine Overtime-Niederlage gegen Heat ist keineswegs eine Schande.

Doch mittlerweile haben die Magic-Spieler genügend Selbstvertrauen entwickelt (10:10-Bilanz im neuen Jahr), um auch nach einer solchen nicht mit Kritik an der eigenen Spielweise zu sparen: "Wir hatten offensiv wie defensiv ein paar Aussetzer. Wir haben etwas nachgelassen und nicht mehr unseren Stil durchgezogen. Ich denke, wir haben das Spiel etwas schleifen lassen, dann haben sie den Druck erhöht und aus ihrer Sicht kluge Entscheidungen getroffen", so Markelle Fultz nach der bitteren Pleite im Florida-Duell. Fultz kam auf 17 Punkte und war bester Magic-Werfer.

Franz Wagner kam auf 10 Punkte, 4 Rebounds und 4 Assists. Mo Wagner übertrumpfte seinen jüngeren Bruder um 4 Punkte. Letztgenannter sorgte mit 10 Punkten in Serie gegen Ende des dritten Viertels für viel Aufsehen, brachte sein Team zwischenzeitlich auf die Siegesstraße.

Franz Wagner (re.) kam gegen Miami Heat auf eine 10/4/4-Bilanz
Franz Wagner (re.) kam gegen Miami Heat auf eine 10/4/4-BilanzProfimedia

Doch — wie Fultz bereits beschrieben hat — der Fokus ging flöten, die Heat machten im letzten Quarter 7 Punkte gut. In der Verlängerung hatte Miami das Momentum klar auf seiner Seite. Das mit einem Altersschnitt von 23,5 Jahren zweitjüngste Team der Liga schafft es immer noch nicht, die Konzentration über 48 Minuten aufrecht zu halten.

New York Knicks — Utah Jazz 126:120

Jalen Brunson und Julius Randle bestätigten ihren ausgezeichneten Ruf, zwangen die Jazz fast im Alleingang in die Knie. Brunson erzielte 22 seiner 38 Punkte in den ersten beiden Vierteln, Randle kam auf 31 Punkte, 6 Rebounds und 2 Assists. Wenngleich die Knicks noch nicht als Spitzenmannschaft eingestuft werden können, entwickelt sich das Traditionsfranchise klammheimlich zu einem ernsthaften Rivalen im Titelkampf. Entscheidend seien laut Brunson die Ausgeglichenheit im Kader, sowie die Fähigkeit zum Zusammenhalt: "Wir haben viele Spieler, die sehr uneigennützig agieren. Sie sind bereit, alles zu tun, damit wir gewinnen. Solange das unsere oberste Priorität ist, werden wir immer besser und besser werden." 

Randle hält sich Clarkson (re.) vom Leib
Randle hält sich Clarkson (re.) vom LeibAFP

Mit Barrett, Quickley und dem kürzlich aus Portland gekommenen Josh Hart kamen gleich drei weitere Akteure auf 10 Punkte oder mehr. Der US-Deutsche Isaiah Hartenstein trug mit sagenhaften 14 Rebounds seinen Anteil zum verdienten Erfolg über Utah bei. Wie schnell Hart ins Team integriert werden konnte, beweist den guten Spirit im Team: "Josh war großartig", streute etwa RJ Barrett seinem neuen Teammate Rosen. 

Weniger zufrieden konnte Utah mit der vierten Niederlage in den letzten fünf Partien sein - der Finne Lauri Markkanen erzielte 29 Punkte, Jordan Clarkson 24. Haarsträubende Defensivfehler gaben letztlich den Ausschlag für die New Yorker. Mit einer 31:27-Bilanz liegen die Knicks knapp hinter den Heat auf Platz 7 in der Eastern Conference.

Golden State Warriors — Los Angeles Lakers 103:109

D'Angelo Russell steht wieder für die Lakers auf dem Court: "Es war ein wenig seltsam. Aber ich versuche, mich daran zu gewöhnen", so der kürzlich aus Minnesota nach Kalifornien gekommene Guard über seine Rückkehr — bereits zu Beginn seiner Karriere, in den Spielzeiten 2015/16 und 2016/17 absolvierte er 143 Spiele für die Lakers. Danach führte ihn sein Weg unter anderem zu den Golden State Warriors. Eben gegen den Lokalrivalen und amtierenden Champion musste D'Angelo seine Feuertaufe geben.

Obwohl es einfachere Aufgaben in der NBA gibt, als in San Francisco gegen die Warriors anzutreten: Russell erledigte seine Aufgabe gut, 50 % seiner Field-Goal-Versuche fanden den Weg ins Ziel. In 35 Minuten Spielzeit sammelte er 15 Punkte. Ein Wert, den nur Rui Hachimura (16 Punkte) und Dennis Schröder (26 Punkte) auf Seiten der Lakers übertrafen. 

Zum besten Werfer im gesamten Spiel avancierte Jordan Poole mit 29 Punkten — von den eigenen Fans setzte es phasenweise dennoch Pfiffe. "Sie sind frustriert, dass wir in den letzten beiden Spielen das Ergebnis nicht heimgeschaukelt haben. Wir waren noch nicht in der Lage, genügend Siege in Folge zu feiern, um wirklich in Schwung zu kommen und in der Tabelle Abstand herzustellen", versuchte Golden-State-Koach Kerr, den Frust des Publikums zu rechtfertigen. Lagen die Warriors zur Halbzeit noch knapp in Führung, gab man das Spiel im dritten Quarter völlig aus der Hand. Ein Spielverlauf, der jenem bei der 122:125-Niederlage in Portland am Mittwoch (Ortszeit) aufs Haar glich.

Mit LeBron James und Stephen Curry fehlten beiden Teams verletzungsbedingt die größten Stars des Teams. James musste wegen einer Verletzung am linken Fuß zum zweiten Mal in Folge aussetzen. Curry fehlte seinem Team zum dritten Mal in Folge. Dank einer fabelhaften Leistung von Dennis Schröder und einer starken Mannschaftsleistung fiel James' Abwesenheit nicht groß ins Gewicht. Lakers-Trainer Ham war zufrieden: "Ein großartiger Sieg. Ich könnte nicht stolzer auf mein Team sein."

Weitere Ergebnisse:

Charlotte Hornets — Denver Nuggets 105:119

Washington Wizards — Indiana Pacers 127:113

Atlanta Hawks — San Antonio Spurs 125:106

Cleveland Cavaliers — Chicago Bulls 97:89

Sacramento Kings — Dallas Mavericks 133:128 n. V.