Transferkarussell in der Formel 1: Sainz hat die Wahl - Hülkenberg und Vettel hoffen
Carlos Sainz müsste man sein. Von Ferrari aussortiert, erlebt der Spanier derzeit die beste Zeit seiner Formel-1-Karriere. Jedes seiner Rennen in dieser Saison beendete der 29-Jährige auf dem Podium - und sein Handy steht kaum still angesichts der vielen Anfragen.
"Die guten Optionen sind noch offen", sagte der Spanier verschmitzt am Rande des Großen Preises von China (Sonntag, 9.00 Uhr MESZ/Sky). Der 29-Jährige wird für 2025 sowohl bei Mercedes als auch bei Sauber (ab 2026 Audi) und beim Weltmeister-Rennstall Red Bull gehandelt.
Carlos Sainz: Mercedes oder Audi?
Dessen Motorsportberater Helmut Marko bestätigte im Interview mit der Kleinen Zeitung, mit dem einstigen Red-Bull-Junior gesprochen zu haben, "der fährt ja seine stärkste Saison in der Formel 1." Aber, behauptete der Österreicher, Sainz habe "ein sehr lukratives Angebot von Audi, das wir nicht matchen oder überbieten können".
Red-Bull-Teamchef Christian Horner ernannte Sainz, da sein eigener Superstar Max Verstappen sich zum Rennstall bekannt hat, am Freitag zum "Schlüsselfahrer auf dem Fahrermarkt". Und er merkte an: "Audi wäre dumm, sich nicht um einen Fahrer seiner Qualität zu bemühen." Und Mercedes-Teamchef Toto Wolff attestierte dem Spanier einen "Superjob", Sainz sei "einer, den wir berücksichtigen".
Sainz' Luxusproblem: Audi soll auf eine Entscheidung drängen, während Mercedes und vor allem Red Bull, wo Sergio Perez an der Seite Verstappens laut Marko seine "bislang beste Saison bei uns" fährt, gern noch ein paar Wochen abwarten würden.
Hülkenberg und Vettel mit Aussichten
Gut sind auch die Aussichten eines weiteren Abgeschriebenen: Nico Hülkenberg, bis zu seinem Comeback 2023 drei Saisons lang nur Ersatzfahrer, könnte Sainz ab 2025 bei Sauber und dann bei Audi flankieren. Als deutsche Komponente - und auf dem Papier als Nummer zwei. Wobei, das ist fast in Vergessenheit geraten, Hülkenberg 2017 seinen damaligen Renault-Teamkollegen Sainz recht klar im Griff hatte. "Alle Fahrer ohne Vertrag für 2025 sind sehr busy gerade", sagte Hülkenberg bei der Formel-1-Pressekonferenz am Donnerstag ausweichend und grinste schelmisch.
Mit den Gedanken in der Königsklasse ist wohl auch weiterhin Sebastian Vettel. "Ich glaube, er will es, wenn er die Chance sieht, irgendwo ein Top-Auto zu ergattern. Dann ist er dazu bereit", sagte sein väterlicher Freund Marko am Freitag am Sky-Mikrofon. Allerdings, warf der 80-jährige Österreicher ein, sei der Ende 2022 zurückgetretene Vettel (36) nun über ein Jahr "vom Fenster weg - und so viele Top-Sitze gibt es nicht mehr".